Test - Die Grafikspeicher-Lüge : Ein Irrglaube wird aufgedeckt
- PC
Abgesehen von unterschiedlichsten Taktraten halten euch einige Grafikkartenhersteller drei verschiedene Speichergrößen unter die Nase. Sie sollen nach der Meinungsmache vieler Schmieden oder Internet-User unheimliche Performancesprünge bewirken und beim heimischen Pixelbomber zwischen Gut und Böse unterscheiden. Auf der dunklen Seite der Macht treiben magere 256 MB ihr Unwesen, während die Erleuchteten an 512 oder sogar 1.024 MB Speicher nuckeln.
Wahrscheinlich hält sich bei vielen von euch die Meinung, dass mehr Speicher auch höhere Frameraten auf den Bildschirm zaubert. Doch soll dieser allgemeine Glaube wirklich Recht behalten? Ganz im Zeichen des Galileo Galilei begeben wir uns auf den steinigen Weg der Blasphemie und untersuchen, ob die Bildermacher tatsächlich von höherem Speicher profitieren.
Drei Kandidaten im Referenztakt
Für das ketzerische Vorhaben greifen wir zu Modellen der Nvidia GeForce 8800GT mit 256, 512 und 1.024 MB Speicher, die zum direkten Vergleich mit dem Referenztakt von Nvidia schuften. Der G92-Grafikchip wird mit 600 MHz angefeuert, der Speicher mit 900 MHz (effektiven 1.800 MHz) und der Shader mit 1.500 MHz. 112 Shader-Einheiten, 754 Millionen Transistoren und ein 256 Bit großes Speicherinterface sind weitere Eigenschaften des 65nm-Bauwerks.
Während der Preisunterschied zwischen günstigen 8800GT-Grafikkarten mit 256 und 512 MB bei nur 15 Euro liegt, ist ein Modell mit 1.024-MB-Gedächtnis mit einem Aufpreis von gut 45 Euro oder mehr deutlich teurer. Damit liegt dieses schon fast auf dem Preisniveau einer neuen GeForce 8800GTS mit 512 MB und G92-GPU.
Das untere Glied der Nahrungskette
Die Verpackung der Leadtek PX8800GT 256MB ist mit einem martialischen Kampfroboter versehen und relativ kompakt. Trotzdem ist die Ausstattung für die Preisklasse unter 200 Euro recht gut. Lediglich auf Videokabel und einen HDMI-Adapter müsst ihr verzichten, dafür aber ist mit 'Neverwinter Nights 2' immerhin die Vollversion eines guten Spiels und auch DVD-Abspielsoftware in Form von PowerDVD dabei.
Der Quick-Installation-Guide entpuppt sich als aufklappbares Poster mit mehrsprachiger, universeller Beschreibung der Installation einer Grafikkarte. Auf die Besonderheiten einer GeForce 8800GT oder die Installation und Einstellung der Grafiktreiber geht diese Dokumentation nicht ein. Für erfahrende Anwender dürfte das aber kein Hindernis darstellen.
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