Test - No More Heroes : Kunstvoll skurrile Antihelden-Saga
- Wii
Der Kampf gegen die Profikiller läuft meistens recht ähnlich ab, nur dass euer Kontrahent bedeutend mehr Schläge einsteckt und ein größeres Angriffsrepertoire zur Verfügung hat als der 08/15-Bösewicht. Die meisten Attacken lassen sich durch simples Stillstehen (nur im einfachsten Schwierigkeitsgrad möglich) oder per Druck auf die Z-Taste abblocken. Bei allen anderen, wo das Blocken nicht funktioniert, kommt ihr um das Ausweichen per Seitwärtsrolle nicht herum.
Liebe zum Detail
Auf den ersten Blick mag dieser Teil des Spiels wenig Abwechslung hergeben, doch die Entwickler haben wirklich ihr Bestes getan, um das Standardprozedere durch außergewöhnliche Gegebenheiten aufzulockern. Ein ganz bestimmter Killer hält beispielsweise nur einen Schlag aus, doch euer eigentliches Problem besteht darin, die alte Dame (!) mitsamt ihrer meterlangen Kanone (!) überhaupt zu erreichen.
Ebenfalls sehr lustig ist das Baseball-Intermezzo: Vor euch stehen mehrere Schurken hintereinander aufgereiht, von denen der erste einen Ball wirft. Diesen müsst ihr per Wii-Schwung treffsicher zurückpfeffern und könnt so mit genügend Kraft alle Mann auf einmal abräumen. Bitte fragt jetzt nicht nach dem Sinn, wieso überhaupt ein Packen voller Gegner euch mit Bällen bewirft: Diese skurrilen Einlagen machen unter anderem den Reiz des Spiels aus.
Mickriger Free-World-Part
Der andere Part des Spiels erinnert an eine billige 'Grand Theft Auto'-Kopie. Ihr düst mit eurem dicken Motorrad durch eine schlichte, kleine Stadt, steuert diverse Läden an, um beispielsweise neue Kleidung einzukaufen, und besorgt euch Nebenjobs, um Geld zu verdienen. Dies ist allein deshalb dringend notwendig, weil jeder nächste Profikillerkampf angemeldet und bezahlt werden muss.
Ein Teil der Jobs nötigt euch ebenfalls zum Kämpfen, nur dass die Dauer einer solchen Nebenmission auf einen mickrigen Rahmen von einer bis drei Minuten beschränkt bleibt. Obendrein werden fleißig Szenarios der Hauptstory recycelt, weshalb ihr kaum etwas Neues zu Gesicht bekommt. Der andere Teil der Jobs besteht aus einem Sammelsurium öder Minispiele, wobei schon die jeweilige Auftragsstellung vermuten lässt, dass diese Ödnis beabsichtigt zu sein scheint.
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