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Preview - Murdered: Soul Suspect : Die Geister, die ich rief

  • PC
  • PS3
  • X360
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Ronan O’Connor ist tot. Das ist schlecht, stört es ihn doch bei der Ausübung seines Berufes. So muss der Polizist hilflos mit ansehen, wie er von einer vermummten Gestalt erschossen wird. Das Interessante dabei: Ronan steht außerhalb seines eigenen Körpers. Was uns spontan an den Patrick-Swayze-Klassiker „Ghost – Nachricht von Sam“ erinnerte, entpuppt sich als spannender Krimi-Thriller.

Entwickelt wird Murdered: Soul Suspect von Airtight Games, aus deren Hause unter anderem Dark Void und das vor Kurzem für die OUYA erschienene Soul Fjord stammen. Bei der Enthüllung ihres neuesten Werkes blickten wir trotz der bislang eher mäßigen Airtight-Spiele hochinteressiert auf, lässt sich Murdered doch schwerlich mit anderen Titeln vergleichen. Am ehesten kommt einem nach ersten gezeigten Szenen L. A. Noire in den Sinn. Wie beim Rockstar-Hit müsst ihr Tatorte untersuchen sowie Indizien, Beweise und sonstige Hinweise finden. Allerdings seid ihr tot und als körperloser Geist funktioniert alles ein wenig anders als gewohnt.

Da sich Ronan nicht mehr an die Ereignisse erinnern kann, die zu seiner Ermordung führten, gilt es, den Tathergang zu rekonstruieren. Doch wie macht man das, wenn man keine festen Objekte mehr berühren oder gar bewegen kann? Zudem ist Ronan für die Lebenden unsichtbar und unterhalten kann er sich ebenfalls nicht mit ihnen. Der erste Schritt ist einfach: genau umsehen. So beobachtet er seine Kollegen bei ihren Ermittlungen und stellt auch eigene Überlegungen an, die als schwebende Texte in der Spielwelt angezeigt werden. Allzu weit kommt er damit aber nicht.

Durch fremde Augen

So sieht sich Ronan gezwungen, nach und nach die Vorteile des Geistseins zu entdecken und seine Fähigkeiten während des Spiels weiter auszubauen. Zunächst konzentriert er sich noch darauf, in die Körper anderer zu schlüpfen. Das hilft ihm nicht nur dabei, die Gedanken von Zeugen zu lesen, sondern auch dabei, Unterhaltungen zu belauschen oder beispielsweise die Notizen eines Streifenpolizisten direkt aus dessen Augen zu betrachten. Lenken kann er diese Menschen jedoch nicht.

Murdered: Soul Suspect - Announcement Trailer
Square Enix hat mit Murdered: Soul Suspect ein komplett neues Spiel angekündigt. Den ersten Trailer könnt ihr hier sehen. Heavy Rain trifft auf L.A. Noire.

Murdered: Soul Suspect spielt in Salem und trotz des stylisch-altmodischen Auftretens unserer Hauptfigur in der Jetztzeit. Salem gilt seit jeher als Ort voller Aberglauben, was dazu führt, dass Ronan nicht einfach so in fremde Häuser eindringen kann – obwohl er ein Geist ist. Hat er sich jedoch auf anderem Wege erst mal Zugang verschafft, kann er innerhalb der Gebäude frei durch alle Wände spazieren und sogar die Erinnerungen eines ganzen Raumes wiederherstellen. So entdeckt er häufig Dinge, die andere übersehen. Und manchmal sogar andere Geister, die auf ihn reagieren und zum Teil einen Einstieg in optionale Nebenmissionen darstellen. Das deutet auf eine offene Spielwelt hin. Eine klare Antwort darauf gaben die Entwickler jedoch noch nicht. Nur so viel: Das Spiel soll sich im Verlauf öffnen. Wie viel Freiheit das bedeutet, bleibt vorerst unklar.

Supernatural

Mysteriös gestalten sich auch Ronans weitere Ermittlungen. Je mehr er herausfindet, desto mehr Fragen scheinen aufzutauchen. Die zwei gezeigten Abschnitte demonstrierten bereits gut das Talent der Entwickler, jede Menge Neugier auf den weiteren Verlauf der Geschichte zu erzeugen. Am Ende jedes Abschnitts gilt es, anhand der entdeckten Hinweise eine Schlussfolgerung zu ziehen – beispielsweise indem ihr eure Entdeckungen in die richtige Reihenfolge bringt. Bedenklich finden wir noch, dass man im Gegensatz zu L. A. Noire keine Fehler machen kann. Stimmt eure Schlussfolgerung nicht, müsst ihr sie einfach wiederholen, bis sie stimmt. Erst danach geht es weiter.

Außer ihr rennt einem Dämon in die Klauen. Die gibt es nämlich in der Murdered-Welt ebenfalls. Ein direkter Angriff ist laut den Entwicklern nicht empfehlenswert. Stattdessen muss sich Ronan verstecken und hinterrücks in sie hineinschlüpfen, um sie von innen zu zerreißen. Da euch die Dämonen nicht sehen können, wenn ihr einen Körper besetzt, könnt ihr auch alle lebenden Nichtspielerfiguren zum Verstecken ausnutzen. Action-Szenen sollen zwar eines der spielerischen Hauptelemente in Murdered: Soul Suspect darstellen, doch die Ermittlungen stehen grundsätzlich im Vordergrund.

Fazit

Michael Zeis - Portraitvon Michael Zeis

Murdered: Soul Suspect war mir sofort sympathisch – genauso wie die coole Hauptfigur. Die Noir-Atmosphäre kommt bereits gut rüber und ich kann es kaum erwarten, Ronans Fall näher zu untersuchen. Die Parallelen zu Spielen wie L. A. Noire oder Heavy Rain sind eher entfernt. Murdered: Soul Suspect lässt sich mit seinem Mix aus bekannten und neuen Ideen schwer mit anderen Titeln vergleichen. Und genau das macht das Spiel so interessant. Allerdings schwingen mit neuen Konzepten auch immer reichlich Gefahren mit. Momentan ist noch nicht klar, ob sich die Ideen am Ende zu einem motivierenden Gesamtwerk zusammenfügen. Und wie sehr wird der Spieler an der Hand genommen, wenn er bei den Schlussfolgerungen keine Fehler machen kann? Wie offen ist die Spielwelt und wie viele Nebenmissionen gibt es? Bleibt die Geschichte so interessant wie sie beginnt? Viele Fragen zu einem spannenden, aber vor allem neuen Titel, von dem ich mir viel erhoffe.

Kommentarezum Artikel

Murdered: Soul Suspect
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