Preview - MotoGP '06 : MotoGP '06

Nach drei Xbox-Auftritten rasen die Motorräder aus dem MotoGP-Rennzirkus nun erstmals auch auf der Xbox 360. Dank NextGen-Power sehen die Rennen so gut aus wie nie, doch was hat der Titel sonst noch zu bieten?

Sobald die Frühlingsmonate anbrechen, machen sie wieder die Straßen unsicher: die Motorrad-Fans mit ihren heißen Maschinen auf zwei Rädern. Wer lieber zu Hause vor der Konsole mit entsprechenden Fortbewegungsmitteln Gas geben will, hat seit einigen Jahren im Grunde nur die Wahl zwischen zwei Spiel-Reihen: THQs ’MotoGP’-Serie für PC und Xbox oder Namcos PS2-exklusive Reihe, die verwirrenderweise ebenfalls ’MotoGP’ heißt. ’MotoGP ’06’ gehört natürlich zur THQ-Serie und will die erfolgreiche Xbox-Franchise auf der neuen Konsole etablieren, schließlich kam der erste Teil im Frühling 2003 einer Initialzündung für Xbox Live gleich. Wer nun aber glaubt, es handele sich bei dem X360-Titel um ein komplett neues Spiel, der sieht sich getäuscht: Vielmehr ist ’MotoGP ’06’ eine Umsetzung des letztjährigen Xbox-Hits ’MotoGP: Ultimate Racing Technology 3’, der aber immerhin etwas aufgemöbelt wurde.

Dass ’MotoGP ’06’ auf einer NextGen-Hardware läuft, wird natürlich vor allem durch die Optik ersichtlich: Die Rennen werden nun in HighDefinition präsentiert (entsprechender TV vorausgesetzt), außerdem sorgt der gut dosierte Einsatz von Licht-, Blend-, Schatten-, Unschärfe- und Kontrasteffekten dafür, dass die Fahrer und ihre Motorräder enorm plastisch wirken. Nicht zuletzt dank hervorragender Animationen, durch die sich ein Fahrer schon mal naturgetreu nach seinen Kontrahenten umsieht, er die Faust in Richtung eines Rivalen ballt oder nach einem Sturz über den Asphalt schlittert und sich überschlägt, und durch die beeindruckend detailreich-akkurat gestalteten Maschinen sieht die Action auf dem Bildschirm richtig fotorealistisch aus. Allerdings gilt dies in erster Linie für die spektakulären Replays – im eigentlichen Spielgeschehen kommen die visuellen Unterschiede hingegen nicht so stark zur Geltung. Dies gilt vor allem für die lizenzierten MotoGP-Strecken, da diese wenig Augenzuckerl am Streckenrand bieten. Weiterhin hat sich dort in puncto Texturen und Polygon-Dichte nicht so viel getan in Richtung NextGen wie bei den Fahrern und Maschinen. Größter technischer Kritikpunkt in unserer Vorab-Version ist aber die Framerate: Diese ist sehr inkonsistent, sodass es öfters zu Rucklern kommt und das Geschwindigkeitsgefühl darunter leidet. Darüber hinaus sorgt gelegentliches Tearing nicht gerade für Begeisterung. Hoffen wir, dass sich hier bis zur finalen Version noch etwas tut. Überzeugend gelungen ist der Sound, der im Vergleich zur Xbox-Version komplett überarbeitet wurde und nun noch einen Tick realistischer und sauberer klingt.

Bereits in unserer Preview-Fassung kann hingegen die spielerische Komponente voll überzeugen. Kein Wunder, war doch schon die Xbox-Vorlage ein hervorragendes Rennspiel. Die Motorrad-Action fährt sich anspruchsvoll, da ihr sehr feinfühlig mit Gas und Bremse umgehen müsst. Überdies solltet ihr die Werte eurer Maschine durch erspielte Punkte mit Bedacht verbessern, um gegen die CPU-Recken eine Chance zu haben. Hat man sich etwas eingespielt, rast man aber geschickt über die Kurse und ist mehr und mehr von den Motorrad-Rennen fasziniert. Auch beim Umfang kann man nicht meckern: Zum einen bietet der Titel dank MotoGP-Lizenz die Original-Fahrer und -Strecken der Liga, wobei ihr sogar zwischen den Daten der Saison 2005 und denjenigen von 2006 auswählen könnt. Zum anderen könnt ihr nach und nach Extremstrecken freispielen, in denen ihr über Landstraßen und durch bekannte Weltmetropolen rast, was zumindest visuell deutlich abwechslungsreicher ist als die klassischen Kurse. ’MotoGP’-typisch kann sich der Mehrspieler-Modus ebenfalls sehen lassen. Ihr könnt natürlich im Splitscreen losrasen (mit bis zu vier Spielern), aber am meisten Spaß kommt online mit bis zu 16 Fahrern auf, wobei verschiedene Spielvarianten abseits von Standardrennen zur Verfügung stehen. Wer lieber im System Link Gas gibt, kann dort gegen bis zu sieben Kumpels antreten.