Preview - Metro 2033 : 60 Meter unter Moskau
- PC
- X360
Das klingt logisch, solange es sich um Tunnel dreht. 4A Games setzt dort auf klaustrophobische Enge, Dunkelheit und Beklemmung. Giftig-grünliche Schwaden ziehen über den Boden, nur die eigene Lampe wirft etwas Licht in die Dunkelheit. Immer wieder wird man von Angst einflößenden Geräuschen aufgeschreckt, die sich nur zu schnell als begründet entpuppen, wenn eine Horde Mutanten auftaucht und euch in einer wilden Hatz durch die Tunnel jagt. In solchen Momenten kommt in Metro 2033 eine Menge Stimmung auf, auch wenn die gescripteten Ereignisse oft ein wenig zu vorhersehbar sind und echte Aha-Momente bei der rund zweistündigen Anspielversion fehlten.
Düster, beklemmend, eingeengt
Die gute Atmosphäre ist nicht zuletzt der hauseigenen 4A-Engine geschuldet. Die zaubert nicht nur sehr ansehnliche Grafiken auf den Bildschirm und arbeitet mit der PhysX-Engine, sondern überzeugt vor allem durch dynamische Ausleuchtung nebst Schatten. Hier haben die Entwickler in der Tat gute Arbeit geleistet, gerade in den finsteren Tunneln, nur schwach beleuchtet von eurer Lampe, kommt mächtig Stimmung auf. Hinzu kommt, dass Metro 2033 weitgehend auf HUD-Elemente verzichtet und vieles durch rein visuelle oder akustische Signale umsetzt. So ist der Ladezustand eurer Waffen an selbigen erkennbar und der anstehende Luftfilterwechsel der Atemschutzmaske wird durch vernehmliches Keuchen eurer Hauptfigur deutlich gemacht.
Sobald es an die Oberfläche geht, hofft man unwillkürlich auf etwas mehr Freiheit. Die verfallenen Umgebungen von Moskau schreien förmlich nach Erkundung. Leider ging es in der Anspielversion auch dort auf streng linearen Pfaden voran. Wäre nicht so schlimm, wenn wenigstens Alternativen bei den Wegen geboten würden - man verlangt ja nicht gleich nach einem Open-World-Spiel. Überdies wirken die Begrenzungen, die den Spieler auf seinem Pfad halten, oft nicht logisch und eher aufgesetzt. Ein bisschen mehr Freiheit sollten einem die Entwickler da schon zugestehen, allein schon deshalb, um einen reizvollen Kontrast zum klaustrophobischen Ambiente der U-Bahn-Tunnel zu bieten.
Mit Waffen gegen die Mutanten
Der Rest ist Shooter-Action in Reinkultur. Mit maximal vier Waffen, darunter Messer und Pistole, zieht ihr durch das verfallene Moskau. Munition ist selten, gutes Zielen empfiehlt sich daher. Die schnellen Mutanten kleben euch sonst Ruckzuck am Allerwertesten, um auf selbigem herumzukauen. Die Waffen sehen ordentlich aus, beim Waffensystem gibt es aber noch einiges zu tun. Waffen-Handling und Trefferfeedback könnten noch eine Menge Zuwendung brauchen, um mit der Topliga der Shooter mithalten zu können. Da es häufig zum Nahkampf kommt, sollte dieser ebenfalls noch etwas überarbeitet werden. Zum Beispiel indem man dem Spieler die Möglichkeit gibt, mit der chronisch leer geschossenen Waffe notfalls auch mal zuschlagen zu können, statt erst langwierig nachzuladen oder auf das Messer zu wechseln.
Neben Waffen und Munition gibt es Medipacks, die zum Einsatz kommen sollten, wenn einer der Gegner mal wieder etwas zu viel an euch herumgenagt hat. Hinzu kommen Filter für die Atemschutzmasken, die ihr speziell an der Oberfläche benötigt, da euch sonst nach wenigen Sekunden völlig die Luft wegbleibt. In den Stationen kann Handel betrieben werden, wo ihr euch mit Munition und Waffen eindecken könnt. Ansonsten bekommt ihr ein Missionstagebuch in Form einer Kartentasche, in dem euch die Missionsziele beschrieben werden und ein Kompass, der euch den Weg zum nächsten Ziel markiert, für Orientierung sorgt.
Die Xbox-360-Version unterscheidet sich nur geringfügig von der PC-Fassung. Die Steuerung entspricht weitgehend dem üblichen Standard, kommt allerdings speziell beim Laufen zu sensibel rüber. Eine Option zum Einstellen der Empfindlichkeit war noch nicht vorhanden, wird aber hoffentlich noch eingebaut. Ein Mehrspielermodus wird wohl deswegen nicht angeboten, da Metro 2033 als handlungsbasierter Titel für ein Einzelspieler-Erlebnis prädestiniert ist.
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