Test - Magicka 2 : Zauberpracht im Bademantel
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Wenn Freundschaften an arkanen Feuerblitzen zerbrechen und Dorfbewohner vor brennenden Kettensägen flüchten, spielt jemand Magicka. Mit Magicka 2 geht die schräge Koopzauberersaga in die zweite Runde. Es ist genauso chaotisch, witzig und erbarmungslos wie der erste Teil. Wer nicht gerne stirbt, ist hier aber fehl am Platz.
Auf geht's in eine Welt, in der die Magier inzwischen nicht mehr gerne gesehen sind. Das könnt ihr natürlich nicht zulassen. Kurzerhand macht ihr euch mit dem Vampir Vlad als Reiseleiter auf, den Menschen in Midgård zu „helfen“ und die Welt zu „verbessern“. Wer Magicka gespielt hat, weiß, dass ihr trotz der besten Absichten meist nur Städte niederbrennt und Dorfbewohner umlegt. Aber am Ende wird doch immer alles gut - für euch. Darum geht es doch schließlich, oder?
Feuer, Messer, Schere, Licht …
Zur Verteidigung der namen-, sprach- und gesichtslosen Zauberer, in deren Robe ihr schlüpft, muss man anführen, dass es nicht einfach ist, mit dem fordernden Zaubersystem eine Horde Goblins abzuwehren, ohne dabei ein ganzes Straßenfest in Flammen aufgehen zu lassen. Um in Magicka 2 ordentlich auf den Putz zu hauen, stehen euch die Elemente Wasser, Feuer, Blitz, Erde, Kälte, Schild, arkane Energie und Leben zur Verfügung. Entscheidend ist, wie ihr euren Zauber daraus zusammenrührt. Sowohl die Auswahl der Zutaten als auch deren Anzahl spielen eine Rolle.
So schafft ihr einen mächtigen, brennenden Steinwall oder pustet dem feindlichen Heer nur lauwarmen Dampf entgegen. Für die nötige Raffinesse sorgt die Möglichkeit, dass ihr jeden Zauber einzeln abfeuern, auf euch selbst oder die Umgebung wirken könnt. Ein gezielter arkaner Flammenstrahl erledigt beispielsweise treffsicher einen großen Orkkrieger, während euch dieselbe Elementkombination als Flächenschaden viele nervige Sandkrabben vom Hals hält.
Verbesserte Verbesserungen
Mit etwas Übung lernt ihr Spezialzauber, mit denen ihr mächtige Angriffe auslöst, beispielsweise einen Flammenwall, der sich über den kompletten Bildschirm zieht. Wie schon im ersten Teil aktiviert ihr sie durch eine meist komplizierte Elementfolge. Damit sich das Zaubern in Magicka 2 aber nicht mehr ganz so umständlich gestaltet, bekommt ihr diesmal vier Quickslots, auf die ihr diese starken Angriffe legen könnt. Negativ fällt dabei auf, dass die Auswahl der Spezialzauber nicht mehr ganz so vielfältig wie im Vorgänger ist.
Dafür gibt es aber keine unfairen Frustpunkte mehr. Insgesamt ist Magicka 2 fordernd, aber gut ausbalanciert. Auch wenn kein Skill- oder Levelsystem vorhanden ist, könnt ihr euren Magier dennoch verbessern. Im Spielverlauf schaltet ihr verschiedene Roben, Zauberstäbe und Nahkampfwaffen frei, die Boni und Mali auf diverse Zauberfähigkeiten geben. Zudem gehen die vielen besonderen Stäbe nicht mehr verloren, wenn ihr sterbt. Sobald ihr sie gefunden habt, könnt ihr im Hauptmenü auswählen, mit welchen Waffen und Stäben ihr nach dem unausweichlichem Tod startet.
Mehr gegen- als miteinander
Das Herzstück des Spiels ist der Multiplayer. Wie den ersten Teil könnt ihr auch Magicka 2 komplett im Koop durchspielen. Nach Möglichkeit solltet ihr immer mindestens einen von maximal drei Zauberkollegen in die Schlacht mitnehmen. Allein steigt nämlich schnell der Frust und die Motivation sinkt. Aber Vorsicht: So wie ihr viel zu häufig Unschuldige umlegt, erledigt ihr auch am laufenden Band eure Gefährten. Deshalb kommt oft genug das Gefühl auf, eher gegeneinander als miteinander zu spielen. Streit und wildes Gefluche sind da programmiert. Freunde von Recht und Ordnung sowie Magier, die nicht gerne sterben, sollten die Finger von Magicka 2 lassen.
Zusätzlich zum Spaß beim Töten der eigenen Magierfreunde setzt Magicka 2 in Sachen Humor auch diesmal wieder darauf, alles, was gerade in Film, Spiel und Fernsehen beliebt ist, durch den Kakao zu ziehen. Von Game of Thrones über World of WarCraft bis hin zu Monkey Island und Skyrim bleibt nichts verschont.
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