Test - Lone Survivor : Silent Hill 2-D
- PC
Solltet ihr hingegen am Hungertuch nagen oder euch mangels Munition nicht mehr wehren können, dann greift ihr notfalls zu den Pillen. Diese gibt es in drei verschiedenen Ausführungen: Mit den roten bleibt ihr länger wach, wohingegen ihr bei den grünen sowie blauen müde werdet und schleunigst zum Bett eilen solltet. Während des folgenden Nickerchens träumt ihr von einer mysteriösen Gestalt, die euch entweder Munition oder Lebensmittel zusteckt. Allerdings wird gleichzeitig angedeutet, dass ein zu hoher Konsum dieser Pillen nicht besonders gesund sei …
Insgesamt gibt es zwei unterschiedliche Abspanne sowie eine extrem umfangreiche Statistik, die einige abenteuerliche Details verrät, beispielsweise wie oft ihr mit welchen Personen geredet oder welche unnötigen Aktionen ihr wie häufig wiederholt habt. Diese weist euch somit unterschwellig darauf hin, was ihr während des gut drei bis vierstündigen Abenteuers hättet anders machen können. Die Folge ist ein erstaunlich hoher Wiederspielwert.
Der Retro-Look als Atmosphärestütze
Technik-Junkies dürfte sicherlich die grobpixelige 2-D-Grafik abschrecken, jedoch ist sie ein wesentlicher Bestandteil der Atmosphäre. Sie abstrahiert das Horrorszenario, woraufhin es noch fremdartiger wirkt und dafür eure Fantasie auf Hochtouren bringt. Die Glaubwürdigkeit der Geschichte trägt allein eure Spielfigur, mit der ihr euch von der ersten Minute an identifiziert. Speziell das Zu-Bett-Gehen sowie das Futtern von Lebensmitteln werden zum essenziellen Ritual, das ihr auf gar keinen Fall verpassen wollt.
Das Spiel-Design ist fantastisch, weil es zunächst stocklinear erscheint und aufgrund der vielen Abkürzungen, die ihr schaffen könnt, immer verzweigter wird. Die Rätsel beschränken sich auf das Finden sowie Anwenden von Objekten und passen durch die Bank hervorragend zur Spielwelt.
Das abschließende Lob gebührt Jasper Byrne für seinen erstklassigen Soundtrack, den er ebenfalls selbst für Lone Survivor geschrieben hat. Der Stil orientiert sich eindeutig an Akira Yamaokas Werken zu Silent Hill, ist jedoch mit bedeutend mehr sowie markanteren Melodien gespickt. Zudem trägt die Musik fast im Alleingang die Klangkulisse, die ansonsten nur von ein paar spärlichen, ebenfalls perfekt passenden Effekten begleitet wird und ohne jegliche Sprachausgabe auskommt.
Am Ende kristallisiert sich die Übersichtskarte als einzige echte Schwäche des Spiels heraus: Diese besteht ebenfalls aus dicken Pixeln und wirkt auf den ersten Blick mehr verwirrend statt hilfreich. Zudem wechselt von Gang zu Gang die Himmelsrichtung, in die ihr euch links- oder rechtsherum bewegt, was ebenfalls irritiert.
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