Test - Kingdom Hearts 358/2 Days : Das erste Kingdom Hearts für DS im Test
- DS(i)
Auch sonst gestaltet sich Kingdom Hearts 358/2 Days zum Teil zäh wie Kaugummi, denn dass man nur langsam in der Handlung voranschreitet, liegt auch an den (zu) langen Dialogen, die mühsam weitergeklickt werden müssen. Zwar ist es auf der einen Seite wirklich sehr schön, dass das Spiel so erzähllastig aufgebaut ist, viele Zwischensequenzen enthält und sich Zeit nimmt, den Charakteren Tiefe zu verleihen, sodass man als Spieler eben nicht nur von Mission zu Mission hastet. Andererseits sind abseits der entscheidenden Szenen auch viele Dialoge dabei, die einfach nur für eine umständliche Navigation sorgen und einen nicht wirklich voranbringen.
Die Sequenzen sind zum Teil Portierungen aus den PS2-Spielen, die zwar ursprünglich in gerenderter Form toll aussahen, hier jedoch klar an die Hardware-Grenzen des kleinen DS stoßen. Dennoch haben sich die Entwickler offensichtlich Mühe gegeben, grafisch so viel wie möglich aus Nintendos Handheld herauszuholen, was angesichts schöner 3D-Umgebungen und vieler mit Sprachausgabe versehener Sequenzen durchaus gelungen ist.
Aus alt mach neu - Zweitverwertung à la Kingdom Hearts
Wer die bisherigen Kingdom-Hearts-Teile gespielt hat, wird in diesem Action-Rollenspiel an jeder Ecke auf Altbekanntes treffen: Angefangen bei den verschiedenen Welten über die Musik- und Soundkulisse bis hin zum Kampfsystem - Neuerungen muss man in Kingdom Hearts 358/2 Days mit der Lupe suchen. Das mögen Fans vielleicht gerade wegen der Beständigkeit, allerdings hätte es dem Spiel sicherlich auch gut getan, mal etwas zu bieten, was man noch nicht gesehen hat.
Auch die Kameraführung ist leider die alte: Erfahrene Kingdom-Hearts-Spieler werden es inzwischen gewohnt sein, dass man die Kamera permanent mit den Schultertasten nachjustieren muss und in hitzigen Kämpfen manchmal den Überblick beziehungsweise den Gegner aus den Augen verliert.
Wir wollen aber nicht zu viel meckern, denn zwei Dinge gibt es doch noch, die erfrischend neu sind: Das Item-System und der Mehrspielermodus.
Fangen wir mit den Items an: Um euren Helden peu à peu hochzuleveln, sammelt ihr in den Missionen kontinuierlich Gegenstände und Attributobjekte ein, die als Tafeln auf einer Art Raster angebracht werden. Im Verlauf des Spiels bekommt ihr immer mehr Steckplätze für die Tafeln und könnt mit speziellen Items verschiedene Dinge miteinander kombinieren. Dieses System ist einfach zu verstehen und es macht auch Spaß, sich für jede neue Mission das perfekte Set zusammenzustellen. Wohl wissend haben die Entwickler deshalb auch die Möglichkeit eingerichtet, mehrere Tafelkombinationen abzuspeichern.
Der Mehrspielermodus ist seinerseits ein absolutes Novum für die Kingdom-Hearts-Serie, die bisher nur auf Abenteuer für Einzelspieler gesetzt hat (den mickrigen Duellmodus via GBA-Link-Kabel in Chain of Memories klammern wir jetzt einfach mal aus).
In 358/2 Days könnt ihr zusätzliche Missionen annehmen und diese im lokalen Koop-Modus mit bis zu drei weiteren Freunden absolvieren. Als Belohnung winken diverse Items, die ihr anschließend auch für die Hauptgeschichte behalten dürft.
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