Preview - Grandia 2 : Grandia 2
- PC
Rollenspiele und Japan gehören zusammen wie das Huhn und ihr Ei. Mit 'Grandia 2' möchte GameArts dem Genre der fernöstlichen Rollenspiele abermals alle Ehre machen. Im Auftrag von Ubi Soft werkelt die japanische Spieleschmiede gerade an der Fertigstellung der PC-Version des Spiels, das schon vor vielen Monaten auf Segas weniger erfolgreichen Dreamcast-Konsole großartige Wertungen der Fachpresse einstreichen konnte. In diesem Preview erfahrt ihr, ob sich der zweite Teil der erfolgreichen Serie gegenüber der starken Konkurrenz behaupten kann.
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Japan ist ohne Zweifel das Schlaraffenland für alle Videospiele-Fans. Ob PlayStation 2, Xbox, GameCube, Dreamcast, PSone oder sonstige Konsolen, Japan besitzt alles, was das Zockerherz begehrt. Die Spiele für die eben genannten Konsolen erscheinen im Land der aufgehenden Sonne meist sogar noch Monate vor dem Europa-Release. Die hiesigen Publisher begründen die großen Release-Verschiebungen meist mit aufwendigen Lokalisierungsarbeiten. PC-Zocker kennen dieses Leiden nicht. Die meisten wichtigen Spiele kommen aus Amerika und sind hierzulande nur wenige Wochen nach der Veröffentlichung in den USA zu haben. Mit GameArts 'Grandia II' macht eine japanische Software-Firma nun erstmals den Versuch, in den hart umkämpften und von den USA dominierten Computerspielmarkt einzudringen. Zuvor waren traditionell japanische Rollenspiele wie SquareSofts legendäre 'Final Fantasy'-Reihe auf den Konsolen beheimatet. Square hat vor wenigen Jahren mit ihrem 'Final Fantasy VII' jedoch den Anfang gemacht und ein solches Spiel auch auf den PC portiert. Nachdem der neunte Teil der Rollenspiel-Saga ebenfalls für alle Computer-Zocker zu haben war, wurde es still um die fantasiereichen Rollenspiele aus Fernost.
(K)eine filmreife Story?
Ihr schlüpft im Spiel in die Rolle des jungen Geohounds Ryudo. Geohounds, so nennen sich Kopfgeldjäger und Söldner in der Spielwelt. Begleitet wird der tapfere Krieger von seinem treuen Freund und Gefährten Skye, einem Falken, der ihm mit Rat und Tat zur Seite steht. So rettet Skye den oft übermütigen Ryudo schon mal aus einer brenzligen Situation, indem er einfach mit ihm davonfliegt. Sprechen kann das Federtier auch. In der Fantasiewelt ist schließlich nichts unmöglich. Eingeleitet wird die Geschichte durch ein vorgerendertes Intro, dass allerdings wenig über den Kern der Story aussagt. Eine Sprachausgabe sucht man in diesem Intro vergebens, lediglich ein paar Szenen machen deutlich, dass das Land Silesia durch etwas Mächtiges in zwei Teile geteilt wurde. Nach dieser etwas verwirrenden Einführung wechselt das Programm in die Spielgrafik und der Spieler wird durch eine etwas langatmige Zwischensequenz in das typische Arbeitsleben eines Geohounds eingewiesen.
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Nun kann es also endlich losgehen. Während des Spiels schlüpft ihr in die Rolle von Ryudo und steuert diesen - ganz in Rollenspiel-Manier - in der Verfolgerperspektive durch das riesige Fantasiereich. Die ersten Spielminuten dienen eher dazu, sich mit der sehr einfachen und intuitiven Steuerung vertraut zu machen. Nachdem ihr ein paar vorsichtige Schritte in der Wildnis gemacht habt, nehmt ihr auch sogleich euren ersten Auftrag entgegen, der euch in ein kleines Dorf Namens Carbo verschlägt. Dort angekommen, werdet ihr abermals, ob ihr nun wollt oder nicht, in ein langwieriges Gespräch mit einem der Dorfbewohner verwickelt. Diese Gespräche mit den so genannten NPCs (Nicht-Spieler-Charaktere) ließen sich in unserer Vorab-Version leider nicht abbrechen oder beschleunigen, so dass der Spieler um die teils ausufernden Textpassagen nicht herumkommt. Nach einer Sprachausgabe suchten wir bei der uns vorliegenden Version vergebens. Lediglich in einigen wenigen Zwischensequenzen sprachen die Charaktere miteinander. Die meisten der sehr trockenen und oft uninteressanten Dialoge müssen gelesen werden. Da ist es für Action-Fans umso ärgerlicher, dass keine der Zwischensequenzen übersprungen werden kann.
Jedes der Dörfer, das ihr während eurer Reise durch Silesia durchquert, besitzt eine Taverne, in der ihr euch niederlassen könnt. Ob ihr dort nur etwas esst und so eure Kräfte wiedergewinnt oder gleich die ganze Nacht dort verbringt, bleibt euch frei gestellt. Hat euch einer der Kämpfe allzu sehr geschwächt, empfiehlt es sich allerdings, in den niedlich eingerichteten Schänken zu nächtigen. In Carbo nimmt die für ein Rollenspiel mehr als typische Geschichte ihren Lauf. Ihr werdet mehr oder minder unfreiwillig in eine Verschwörung involviert, bei der es um das Ende der Welt geht. Und nur ihr als furchtloser Geohound, der auch vor noch so großen Monstern nicht die Flucht ergreift, seid der Einzige, der den Untergang des einst so paradiesischen Kontinents jetzt noch aufhalten kann.
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Rollenspiele aus Fernost
Während eurer Reise schließen sich euch immer wieder einzelne Charaktere an, die streckenweise an eurer Seite kämpfen und euch bei der Lösung verschiedener Rätsel behilflich sind. In bester 'Final Fantasy'-Manier dürft ihr während der Kämpfe auch diese Charaktere steuern und deren Angriffe koordinieren, wenn ihr euch allerdings in der Spielwelt bewegt, so übernimmt der Computer die Rolle dieser NPCs. Auch die Kämpfe in der PC-Variante des Dreamcast-Klassikers bieten wenig Neues. Wie schon in zahlreichen anderen Rollenspielen gehen die Kampfsequenzen sehr unkompliziert von der Hand. Mittels eines kleinen Menüs könnt ihr zwischen den zahlreichen Angriffsvarianten wählen. Ob ihr euren Gegner dabei mit Zaubersprüchen, Spezialattacken, Schlägen oder Gegenständen wie Bomben attackiert, bleibt ganz euch überlassen. Je tiefer ihr ins Spiel eintaucht, desto mehr Kämpfe wollen auch geschlagen werden. Jede dieser Auseinandersetzungen bringt dem Spieler eine gewisse Anzahl an Special- und Gold-Coins.
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