Special - Grafikkarten: Kepler vs. Tahiti : GTX 670 und GTX 690 im Test
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Fazit: Kepler bedroht Tahiti
Nachdem die Geforce GTX 680 vor wenigen Wochen die bisherige Ein-Kern-Königin Radeon HD 7970 vom Thron schubsen konnte, machen auch die beiden anderen Kepler-Karten AMD das Leben schwer. Bezüglich der Leistung sticht die GTX 670 ihre direkte Radeon-Konkurrentin HD 7950 mühelos aus, darüber hinaus wird sie in den meisten Spielen selbst der HD 7970 so gefährlich, dass eine HD 7970 im Schnitt sogar knapp von der GTX 670 geschlagen wird. Weil die GTX 670 gut 50 Euro günstiger als die HD 7970 über die Ladentheke hüpft (Juni 2012), wird es für AMDs Karte richtig eng, zumal die HD 7970 beim Spielen mehr Strom frisst und bei der Lautstärke und Temperatur keine außergewönlichen Vorteile bietet. Erwartungsgemäß legt eine GTX 680 etwa zehn Prozent mehr Leistung an den Tag als die GTX 670. In erster Linie verdankt die GTX 670 dem GPU-Boost das starke Ergebnis, der in Relation zum Basistakt sogar höher als bei der GTX 680 liegt. Allerdings weicht der GPU-Boost von Modell zu Modell etwas ab, da die verbauten Grafik-Chips von unterschiedlicher Qualität sind. Unterm Strich liefert Nvidia mit der GTX 670 eine ordentliche Karte mit hoher und besserer Performance als die AMD-Modelle HD 7950 und 7970 ab, weshalb AMD dringend den Preis anpassen muss, um sich eine Vorteil zu verschaffen.
Noch konkurrenzlos lebt die Dual-GPU GTX 690. Aber auch hier wird AMD für die kommende HD 7990 vor echte Herausforderungen gestellt, da Nvidias doppeltes Lottchen durch und durch überrascht. Doch der Reihe nach: Rein von der Performance her kann ihr erwartungsgemäß keine andere Grafikkarte das Wasser reichen - das war abzusehen. Die GTX 690 arbeitet mindestens 55 Prozent schneller als eine einzelne GTX 680, maximal bis zu 85 Prozent. Die Leistung schwankt von Spiel zu Spiel deutlich. Die Dual-GPUs der letzten Generation haben keine Chance, eine HD 6990 schuftet etwa 50 Prozent langsamer, die GTX 590 etwa 45 Prozent. Selbst zwei GTX 680 im SLI-Gespann werden von einer GTX 690 knapp geschlagen, obwohl der GPU-Takt bei den GTX 680 zehn Prozent höher liegt. Damit zeigt sich, dass die interne PCIe-Brücke der GTX 690 effizient arbeitet. Als ob die hohe Performance noch nicht genug wäre, bekommt die GTX 690 endlich die lästigen Mikroruckler in den Griff, die im Spielbetrieb so gut wie gar nicht mehr auftreten. Welche Technik Nvidia dazu einsetzt, ist uns unbekannt, sicher ist aber, dass sie damit sowohl den SLI/Crossfire-Gespannen als auch bisherigen Dual-GPU-Karten einen weiten Schritt voraus ist.
Gleichzeitig überzeugen Temperatur und Lautstärke für eine derartige Wuchtbrumme, so gut war bisher noch keine Dual-GPU-Karte! Während ihre Temperaturen im absolut grünen Bereich bleiben, fällt ihre Lautstärke im Windows-Betrieb angenehm ruhig, aber weiterhin wahrnehmbar aus. Beim Spielen macht sie sich dagegen klar bemerkbar, trotzdem ist sie leiser als die bisherigen Zweikerner. Lediglich beim Stromhunger leistet sie sich im Windows-Betrieb eine kleine Schwäche, punktet dafür aber mit einer, relativ gesehen, akzeptablen Leistungsaufnahme beim Spielen - absolut gesehen fällt sie natürlich sehr hoch aus.
Die hervorragende GTX 690 hat jedoch ihren Preis: Mit mindestens 900 Euro eignet sie sich nur für absolute Enthusiasten, die mit sehr hohen Grafikdetails auf mehreren Bildschirmen zocken wollen. Solltet ihr aber das nötige Kleingeld haben, erhaltet ihr eine rundum gelungene Dual-GPU-Karte, die ihr auf jeden Fall zwei GTX 680 im SLI-Gespann vorziehen solltet.
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