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Test - Ghost Pirates of Vooju Island : Wo ist Guybrush, wenn man ihn braucht?

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Rätsel, komm raus

Die Kommentare können euch schon nach einiger Zeit ernsthaft auf den Geist gehen, weil diese nicht abgebrochen werden können. Schlimmer aber ist, dass ihr immer wieder dieselben zu hören bekommt, da das Rätseldesign weit davon entfernt ist, konsequent logisch zu sein. Viele Rätsel sind so sehr um die Ecke angelegt, dass ihr eigentlich nur mit Rumprobieren weiterkommt. Zudem tauchen auch neue Gesprächsoptionen erst im Nachhinein auf, ohne dass der Grund dafür klar wäre. An einer Stelle kam es sogar vor, dass eine eigentlich offensichtliche Lösung erst durch das Lösen einer davon völlig unabhängigen Aufgabe möglich war. So macht das ganze Rätseldesign einen unausgegorenen Eindruck.

Geschludert wurde auch bei den Hilfsfunktionen. So liegt die Hotspot-Funktion auf der TAB- und nicht wie im Handbuch angegeben der Leertaste. Wirklich hilfreich wäre ein Journal gewesen, um euch zumindest die aktuelle Aufgabe noch einmal anzuzeigen. Diese wird nämlich nur in den Zwischensequenzen mit meistens nur einem Satz erwähnt. Auf Feedback dürft ihr übrigens selten hoffen. Steckt ihr in einem Rätsel fest, hilft nur Rumprobieren oder ein Blick in die Komplettlösung. Zum Glück sind die Rätsel aber überwiegend nicht allzu schwierig. Das gilt auch für die Steuerung, die schon aus A Vampyre Story bekannt sein sollte - inklusive der Ablage von Ideen statt der Gegenstände im Inventar, was nicht die geringsten Auswirkungen auf den Spielverlauf hat.

Der Sound der Karibik

Zumindest grafisch gibt es kaum etwas zu meckern. Die Hintergründe sind liebevoll gezeichnet und verschwenderisch animiert. Die Charaktere, besonders in ihrer leicht wabernden, transparenten Geisterform, fügen sich gut ein. Nur die Zwischensequenzen reichen nicht an die sonst sehr gute Qualität heran. Allerdings wurde schon von ernsthaften Problemen mit der Grafikdarstellung berichtet, die bei uns aber zum Glück nicht auftraten. Ein Problem, das auch schon andere hatten, klopfte bei uns ebenfalls an: Der Ton in den Zwischensequenzen geriet so sehr ins Stottern, dass fatalerweise der Handlung nicht mehr gefolgt werden konnte. Nur mit dem RAD-Player konnten wir dann die Bink-Videos aus dem Installationsverzeichnis überhaupt noch ansehen.

Richtig gut gefallen hat uns eigentlich nur der akustische Aspekt des Spiels. Die Vertonung ist erstklassig, die Charaktere sind durch die Bank gut besetzt und bringen Stimmung ins Spiel. Schade, dass sie dabei nichts Witzigeres von sich geben dürfen. Angetan hat es uns aber der ausgezeichnete Soundtrack. Karibische Klänge, Shantys und melancholische Abschnitte passen in jeder Situation und stehen immer in Einklang mit dem, was gerade passiert. Dabei sind die Stücke sowohl vielfältig wie auch abwechslungsreich. Nicht einmal waren wir versucht, die Musiklautstärke leiser zu drehen - und das ist wirklich mal ein fettes Lob!

Fazit

Stephan Fassmer - Portraitvon Stephan Fassmer
Das hätte nicht sein müssen. Das Spiel verschenkt so viel Potenzial, dass es fast schon wehtut. Eine Geister-Piraten-Geschichte von Bill Tiller, drei gleichzeitig spielbare, interessante Charakteren und eine wirklich ungewöhnliche Ausgangssituation. Was ist da schiefgegangen? Zu viel gewollt? Zu wenig Zeit? Das Endprodukt macht auf jeden Fall einen völlig hingeschluderten Eindruck. Eine unnötig komplizierte Geschichte, unlogische Rätsel, fehlender Humor. Das Spiel ist zwar nicht wirklich schlecht, aber in der Liga, in der Bill Tiller spielt, hätte wohl jeder mehr erwartet. Da hilft nur das Warten auf A Vampyre Story 2, das hoffentlich genauso gut wird wie der erste Teil.

Überblick

Pro

  • schöne, klassische Piratenoptik
  • toller Soundtrack
  • gute Vertonung

Contra

  • wirre Geschichte
  • zu viele unlogische Rätsel
  • kaum Hilfsfunktionen
  • fehlender Humor

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