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Test - Gears of War : Gears of War

  • X360
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In kein anderes X360-Spiel legten sowohl Microsoft als auch die Videospiel-Gemeinde so viel Hoffnung wie in ’Gears of War’. Nun hat das Warten ein Ende – der Shooter ist endlich erschienen und muss im Testlabor beweisen, dass er den vielen Vorschusslorbeeren gerecht wird und tatsächlich sowohl technisch als auch spielerisch eine neue Spielgeneration einläutet.

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Apocalypse Now

Für die einen ist ’Gears of War’ fast so etwas wie der Messias, schließlich gilt der Shooter als der wichtigste und am sehnlichsten erwartete Exklusivtitel auf der Xbox 360, der mit einer schier unglaublich beeindruckenden Grafik die Stärken der neuen Konsole beweisen soll. Für die anderen ist das Spiel eher ein Antichrist, sorgte die Action doch schon im Vorfeld durch blutige Sequenzen, derbe Kettensägen-Fatalitys und unter Raketenbeschuss zerspritzende Feinde für Kopfschütteln unter den Moralaposteln und besorgten Pädagogen. Leider haben die heftigen Gore-Effekte dafür gesorgt, dass ’Gears of War’ keine Alterskennzeichnung von der USK erhalten hat, weshalb sich Microsoft dazu entschied, den Titel in Deutschland nicht offiziell zu veröffentlichen. Wer die Action trotzdem nicht verpassen will, kann zur PAL-Version greifen, die im europäischen Umland inklusive deutscher Lokalisierung verfügbar ist und von vielen deutschen Spiele-Händlern angeboten wird – solange das Spiel noch nicht indiziert wurde. Eine neue Zeit der Baller-Brillanz? Eine neue Zeit in puncto Brutalität in Videospielen? Die Endzeit der Xbox 360, die mit diesem Titel etwa bereits an ihre Grenzen stößt? Nun, darüber zu diskutieren ist müßig, die eschatologische Perspektive der Fragen passt aber ganz wunderbar zur Hintergrundgeschichte von ’Gears of War’, denn diese ist wahrlich apokalyptisch:

Wir schreiben eine nicht allzu ferne Zukunft, in der die Menschheit mehr oder weniger friedlich zusammenlebt. Doch eines Tages machen Gerüchte um Furcht erregende Monster die Runde, die direkt aus dem Inneren der Erde zu kommen scheinen und Tod und Zerstörung mit sich bringen – sind es Aliens? Höllenkreaturen? Bald stellt sich heraus, dass die Gerüchte wahr sind, und es beginnt ein blutiger Kampf zwischen den Menschen und den Locust. Um diese zu vernichten, geben die überlebenden Menschen gar ihre Städte dem Untergang preis, doch auch das hilft nicht. Am "Tag der Ankunft" schlagen die Locust als gesammelte Macht gnadenlos zurück und vernichten riesige Menschenmassen, während sich die letzten Überlebenden zurückziehen. Als im Stützpunkt der Soldat Marcus Fenix die Befehle missachtet, weil er seinen Vater retten will, wird er zu 40 Jahren Zuchthaus verurteilt. "Glücklicherweise" ist die Lage mittlerweile aber so dramatisch, dass man beschließt, Marcus zurückzuholen und ihn im Kampf gegen die Locust einzusetzen. Viel Zeit zur Vorbereitung bleibt dem grimmigen Helden aber nicht, denn das Gefängnis wird bereits attackiert …

Defensive Offensive

Damit beginnt auch schon das Spielgeschehen der Kampagne, die fünf Kapitel mit jeweils mehreren Levels umfasst. ’Gears of War’ ist ein geradliniger und unkomplizierter Third-Person-Shooter, der mehr auf einen stählernen Abzugsfinger als auf Gehirnschmalz setzt, zugleich finden sich merkliche Anleihen ans Survival-Horror-Genre. Am ehesten lässt sich die Spielmechanik aber mit einem Taktik-Shooter vergleichen. Klingt widersprüchlich? Ist es auch, es trifft aber trotzdem zu. Marcus ist praktisch nie allein, er hat mindestens einen Kameraden an der Seite, der kräftig mitballert. Außerdem setzt die Gameplay-Mechanik massiv auf ein defensives Vorgehen: Ihr müsst in den Gefechten ständig Deckung suchen, im richtigen Moment hervorkommen und den ebenfalls sich verschanzenden Feind aufs Korn nehmen. Nur wer entsprechend vorsichtig vorgeht, die Umgebung nutzt und auch mal Flankenangriffe und Ähnliches versucht, überlebt die Duelle. Anders als beispielsweise in ’Ghost Recon: Advanced Warfighter’ ist die Spielmechanik aber weitaus simpler und actionlastiger, sodass auch Fans kerniger Videospiel-Schießerein auf ihre Kosten kommen. Überhaupt fühlt sich ’Gears of War’ fast wie ein Arcade-Shooter à la ’Spawn’ an, was nicht zuletzt an der unkomplizierten Steuerung liegt. Neben dem Schieß-Button braucht ihr vor allem den A-Knopf: Je nach Situation geht ihr mit diesem in Deckung, springt über eine Absperrung, vollführt eine Hechtrolle oder rennt geduckt zur nächsten Deckung.

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