Special - gamescom 2011 - Messefazit : Lob und Mecker
Michael Zeis (Stellvertretender Chefredakteur)
Während Kollege Andi noch die Sohlen bluten, wische ich mir die letzten Tropfen Schweiß von der Stirn – denn davon gab es auf der Messe dank überwiegend sonnigen Wetters und unglaublichen Besucheransturms jede Menge. Zum Schwitzen gebracht haben mich auch die ambitionierten Zocker, die auf der Gameswelt-Bühne gegen uns angetreten sind. Ich selbst war für die Super-Street-Fighter-IV-Herausforderer eingeteilt und ich kann nach so einigen Niederlagen und wenigen Siegen nur sagen: Wow, ihr habt's echt drauf – Respekt!
Spielerisch bot mir die Messe aber natürlich auch anderweitig reichlich Gelegenheit, meiner Leidenschaft nachzugehen. So freute ich mich als alter Mega-Drive-Anhänger über neue spielbare Levels in Sonic Generations, hätte aber auch sehr gerne Hand an eine gewisse Cheerleaderin angelegt – oder zumindest an das Spiel, in dem sie auftritt: Lollipop Chainsaw ist eines meiner persönlichen Highlights der Messe. Zumindest wenn man die Qualitäten der üblichen Verdächtigen wie Battlefield 3 und Assassin's Creed: Revelations schon als selbstverständlich betrachtet. Da kann zwar selbst eine Kettensägen schwingende und Zombies zersägende Cheerleaderin im Minirock nicht ganz mithalten. Dennoch werde ich die wenigen Minuten dieser abgedrehten Spielepräsentation noch lange mit einem breiten Grinsen im Gedächtnis behalten.
Ein weiterer Höhepunkt war für mich der Geheimtipp Amy, der allerdings in eine ganz andere Kerbe schlug. Die 20-jährige Lana davor zu bewahren, dem Zombievirus zu erliegen und dabei immer auf die achtjährige Amy zu achten, deren Herzschlag man im Controller spürte, kann einen schon sehr in dieses Spiel hineinziehen. Dass es als Download-Titel auch noch äußerst günstig auf den Markt kommen wird, spricht zusätzlich dafür, diese kleine Perle nicht zu übersehen. Genauso wenig sollte man die Leistung unserer phänomenalen Video-Crew übersehen, die mal wieder ganze Arbeit leistete und jeden Tag geniale Videos auf die Gameswelt-Seite zauberte. Nach meiner Rückkehr in die Heimat werde ich deshalb erst mal alle Freunde anrufen und wehe, einer hat die Videos nicht gesehen! Schließlich darf man sich zumindest einen halbnackten und um seine Unterhose kämpfenden Felix Rick zwischen den tollen Penthouse-Babes auf unserer Bühne nicht entgehen lassen. So was sieht man nicht alle Tage!
Jens Bremicker (Praktikant)
Ja, wer hat sich große Innovationen oder etwas anderes wahnsinnig Neues von der gamescom 2011 erhofft? Ich jedenfalls nicht. Die Messe selbst war genau das, was man erwartet hat: In vielen Belangen das Gleiche wie in den letzten zwei Jahren. Da war es fast eine Sensation, dass die Publisher ihre Stände tatsächlich mal in anderen Hallen als zuvor aufgebaut hatten. Wow! Kurzum: Die Veranstaltung selbst war eher nicht spektakulär, sondern nur wieder laut, voll und aus meiner Sicht unattraktiv, wenn ich nur als normaler Besucher dort gewesen wäre. Denn ich würde mich keine neun Stunden in eine Schlange stellen, um 15 Minuten Battlefield 3 spielen zu können. Dazu wären mir meine Lebenszeit und meine Füße zu schade. Und die hübschen Hostessen kann ich mir auch auf Fotos angucken.
In Sachen Spiele gab es natürlich auch nicht viele Überraschungen. Allerdings war ich auch nicht auf der E3 und hatte somit keine Déjà-vus. Mein Höhepunkt war auf jeden Fall Battlefield 3, das ich in den Hallen relativ zügig anspielen konnte – dem Fast-Pass sei dank. Mit 64 Mitspielern im Eroberungsmodus auf einer riesigen Karte alles in Schutt und Asche zu legen, machte großen Spaß. Jetzt habe ich endgültig die Bestätitung für meine Pläne, mir einen neuen Rechner zuzulegen. Ein anderes Glanzlicht war Rayman Origins. Das Spiel im Vierer-Koop zu zocken, ist eine wahre Gaudi. Und für mich wird das Ding der zweite Grafikhöhpunkt neben Battlefield 3 in diesem Jahr, denn dieser 2-D-Comic-Look, der aussieht, als würde man gerade einen Zeichentrickfilm gucken, ist wunderschön. Zudem freue ich mich, Rayman wieder in einem klassischen Jump 'n' Run zu sehen, in dem keine kleinen, verrückten, nervigen und einfach nur doofen Hasen auftauchen.
In Verbindung mit Rayman hatte ich noch ein anderes persönliches Highlight, denn ich hatte zum ersten Mal die PlayStation Vita in meinen Händen und bin wirklich begeistert von dem Gerät. Die Verarbeitung ist klasse, der Bildschirm erzeugt ein gestochen scharfes Bild und die richtigen Analog-Sticks sind eine wahre Bereicherung für einen Handheld. Ich fürchte zwar, dass die PS Vita es genauso schwer haben wird wie der 3DS, allerdings wird Sony hoffentlich nicht den gleichen Fehler machen und ein Uncharted: Golden Abyss erst zehn Monate nach dem Erscheinen der Hardware veröffentlichen. Und mit diesen Worten verabschiede ich mich von der gamescom 2011 und falle erst einmal halbtot um. Gute Nacht!
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