Test - Fussball Manager 07 : Fussball Manager 07
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Man kann sagen, was man will, aber mit den Galionsfiguren, die der 'Fussball Manager'-Reihe ihr Konterfei leihen, greift Publisher Electronic Arts jedes zweite Jahr ähnlich galant daneben wie sonst nur Tomislav Piblica im Tor von Energie Cottbus. Nach Lothar "Ich bin bereit für den Nationaltrainerposten" Matthäus hat es 2006 also Thomas Doll erwischt. Dessen Bilanz nach 12 von 34 Saisonspielen kann sich sehen lassen: Vorzeitiges Aus in Champions-League und DFB-Pokal, Platz 15 in der Bundesliga und die ersten Vereinsverantwortlichen, die ihm demonstrativ die Treue schwören. Ein echter Tiefschlag. Nur gut, dass das auf den von ihm beworbenen 'Fussball Manager 07' in diesem Jahr nicht zutrifft.
Ein sicheres SpielsystemDenn ähnlich wie Frank Rijkards FC Barcelona verfolgt Entwickler Bright Future unter der Federführung von Gerald Köhler ein ganz klares Konzept. Während nämlich im letzten Jahr mit der guten, aber noch merklich fehlerbehafteten 2006er-Version der Grundstein für eine solide Managersimulation gelegt wurde, gibt’s in diesem Jahr vor allem eines: Verbesserungen im Detail, die den ganzen Simulationsablauf runder und authentischer gestalten. Kenner des Vorgängers werden daher auf den ersten Blick zunächst kaum offensichtliche Änderungen ausfindig machen. Der 'Fussball Manager 07' fühlt sich nicht nur so an wie sein älterer Bruder, er sieht auch nahezu exakt genauso aus. Der Bildschirm ist dabei erneut in die Einzelbereiche Zentrale, Mannschaft, Verein, Marketing/PR und Gebäude untergliedert, die ihrerseits wieder in Unterbereiche wie Taktik, Aufstellung und Stadionausbau verzweigen. Das Interface erstrahlt auf Wunsch in den Farben des eigenen Vereins und ist sauber und benutzerfreundlich strukturiert. Wo euch andere Genrevertreter Zahlenkolonnen an den Kopf werfen, serviert euch der 'Fussball Manager 07' stets die wichtigsten Informationen auf einen Blick.
Selten ging das Führen eines aufstrebenden Vereins leichter von der Hand. In eurer Doppelfunktion als Trainer und Manager gibt’s nämlich wieder jede Menge zu tun. Ihr legt die Aufstellung für das nächste Punktspiel fest, lasst im komfortablen Trainingsmenü die Abseitsfalle einstudieren und sorgt bis in den Niederungen der D-Jugend für ein einheitliches Spielsystem im Verein. Im leicht überarbeiteten Wirtschaftsmenü verhandelt ihr dagegen mit potenten Sponsoren, leiert zu Saisonbeginn eurem Vorstandsvorsitzenden ein sattes Transferbudget aus dem Sparstrumpf und baut gezielt die Stadionperipherie aus. Dies geschieht – im Gegensatz zum Vorgänger – nun wieder in einer 3D-Ansicht, in der ihr neue Gebäude frei nach Belieben auf dem Vereinsgelände platzieren dürft.
Wieder kein Volltreffer: das TransfersystemEin zweischneidiges Schwert ist allerdings auch in der 2007er-Ausgabe das Transfersystem, das den Entwicklern scheinbar noch immer größere Schwierigkeiten bereitet. Das System läuft dabei grundsätzlich nach denselben Routinen ab wie noch im Vorjahr, wurde aber endlich durch eine verbesserte Suchfunktion, die nun voll funktionstüchtigen Tauschgeschäfte und die – grundsätzlich noch verbesserungswürdige – Integration von Spielermeinungen in den Verhandlungsablauf sinnvoll verfeinert. Trotzdem bleibt ein fader Beigeschmack: Die Gespräche über Vertragsdetails laufen nach wie vor einen Tick zu schematisch ab und die indiskutablen Verhandlungsstrategien der KI-Gegner knabbern auch in diesem Jahr deutlich am Realismus. Habt ihr euch bereits mit eurem Verhandlungspartner auf eine Ablösesumme verständigt, könnt ihr trotzdem noch einmal frech Millionenbeträge nachfordern, ohne einen Abbruch der Gespräche fürchten zu müssen. 'Anstoss 2007' zeigt, wie man's besser macht.
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