Test - DiRT Showdown : Back im Dreck
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Unterm Strich verkommt DiRT Showdown jedoch nicht zu einer reinen Crash-Orgie. Immer wieder müsst ihr euer fahrerisches Können auf verschiedenen Parcours unter Beweis stellen. Mal gilt es, einen vorgegebenen Kurs abzufahren und innerhalb kürzester Zeit Hindernisse zu durchfahren, mal findet ihr euch in einem Kopf-an-Kopf-Rennen über einen Driftkurs wieder. Die KI ist dabei sehr fordernd, aber zu keiner Zeit unfair. Gerade bei den Crash-Rennen kann es so hektisch werden, dass euch auch gröbere Fahrfehler großzügig verziehen werden. Bei den nervenaufreibenden Massen-Crashs kann es schon mal passieren, dass ihr vor lauter Action die Übersicht über das Spiel verliert.
Wer die mit circa acht Stunden Spielzeit etwas kurz geratene Karriere hinter sich gebracht hat, kann online weiterfahren. Das sogenannte Racenet verbindet euch mit Spielern aus aller Welt, mit denen ihr euch die Karren zu Schrott fahren könnt. Sobald die Server online sind, werden wir diesen Modus für euch nachtesten.
"Boah"liden
Was wäre eine Crash-Orgie ohne ordentliches Schadensmodell? Codemasters hat für DiRT Showdown nochmals mächtig an der Grafikschraube ihrer EGO-Engine geschraubt. Alle Fahrzeuge sehen großartig aus und verformen sich bei Unfällen glaubhaft. Da knicken Beifahrertüren ab, Heckspoiler fliegen davon und Motorhauben klappen nach oben. Auch die Strecken, vom verschneiten Bergpass in Colorado bis zur Containerstadt am Hafen von Yokohama, sehen mit ihren vielen Details und glaubhafter Zuschauerkulissen sehr ansehnlich aus. Da kann man auch die magere Auswahl an Kameraperspektiven verschmerzen. Neben Verfolger- und Motorhaubenkamera gibt es nicht mehr zu sehen. Vor allem die intensive Cockpit-Perspektive aus DiRT 3 hat uns gefehlt.
Während DiRT 3 eine ausgewogene Mischung aus Arcade und Simulation ist, setzt DiRT Showdown besonders von der Steuerung her auf unkomplizierte Renn-Action. Mit Leichtigkeit gelingen spektakuläre Drifts und selbst Haarnadelkurven könnt ihr mit ordentlich Gas meistern. Was uns einen Riesenspaß gemacht hat, dürfte aber vielen Fans der Serie sauer aufstoßen. Ihnen wird in schwierigen Passagen das feine Zusammenspiel zwischen Gas und Bremse fehlen. Die Fahrzeuge fühlen sich schon fast unrealistisch an, was dem Spaß aber keinen Abbruch tut. Schade nur, dass sich die Schäden an den Autos überhaupt nicht auf das Fahrverhalten auswirken. Über alle Zweifel erhaben ist die Technik. Selbst bei acht Kontrahenten auf der Strecke, viel aufgewirbeltem Staub und ordentlich Action knickt die Framerate nicht ein. Eigentlich benötigt ihr nur drei Knöpfe: die Schultertasten für Gas beziehungsweise Bremse und B beziehungsweise Kreis für die Handbremse. Die Nitroeinspritzung ist zwar nett, haben wir aber nur selten benötigt.
Mit Rennsport hat DiRT Showdown nicht mehr viel gemein, was bei einem Spin-off zu verzeihen ist. Wer Lust auf kurzweilige Zerstörungsrennen á la Burnout hat, wird bestens unterhalten. Sucht ihr aber nach einer Rennsimulation, bei der ihr mit unzähligen Tuning-Optionen das Letzte aus eurem Wagen herausholt, dann bleibt lieber noch eine Weile bei Forza oder Gran Turismo und hofft auf eine baldige Ankündigung von DiRT 4.
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