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Test - DiRT Rally : Referenzklasse

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Glaubwürdig und sehr fordernd

Irgendwo haben wir den Spruch „Das Dark Souls des Rallye-Genres“ aufgeschnappt, und das trifft den Kern recht gut. Das Fahrverhalten der Boliden ist nicht nur unterschiedlich, sondern zudem sehr authentisch. Es bedarf einiger Übung, bis man die Wagen im Griff hat. Fehler werden zuweilen gnadenlos bestraft, etwa wenn man eine Kurve zu schnell angeht, zu viel oder zu wenig Gas gibt, von der Strecke abkommt oder die Unebenheiten eines Abschnitts unterschätzt. Umso belohnender ist es, wenn man sicherer wird am Steuer, die Eigenheiten der Pisten erkennt und sich Platz um Platz nach vorne kämpft.

Diese Mischung aus wunderbarem, glaubwürdigem Fahrverhalten, gelungener Fahrzeugphysik, Untergrundbeschaffenheit und Bodenunebenheiten ist hervorragend und ungemein fordernd, aber auch anspruchsvoll und wenig verzeihend. Also im Grunde genau das, was wir seit Richard Burns Rally so schmerzlich in diesem Genre vermissen. Doch keine Sorge, es gibt eine ganze Reihe an Fahrhilfen wie Bremshilfe, Traktion und Stabilität, die euch das Einsteigerleben erleichtern. Die mittlerweile recht übliche Rückspulfunktion sucht man übrigens vergeblich.

Anspruchsvoll, aber gut spielbar

Neben allen Einstellungen und Fahrhilfen gibt es natürlich auch einen Tuning-Bereich, in dem ihr euer Set-up für die Stages verändern könnt. Bremsen, Differenzial, Gänge, Radaufhängung und Stoßdämpfer können hier bearbeitet werden. Seltsamerweise gibt es keine Wahl der Reifen, ihr habt automatisch die richtigen Pneus. Set-ups können gespeichert und geladen werden, zudem dürft ihr Tunings aus dem Steam Workshop herunterladen.

Trotz allen Anspruchs bleibt DiRT Rally somit gut spielbar, nicht zuletzt aufgrund der zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten für Gamepad oder Lenkrad, nebst freier Tastenbelegung. Selbst die Sitzposition im Fahrzeug kann justiert werden. Die Lenkradunterstützung ist mittlerweile hervorragend mit gelungenem und glaubwürdigem Force Feedback. Wir haben das Spiel mit Logitech G29 und G27, Fanatec CSR und zwei Thrustmaster-Lenkrädern ausprobiert und hatten bei keinem davon nennenswerte Probleme. Ganz im Gegenteil, mit einem Lenkrad wird aus dem tollen Rallye-Spiel ein schweißtreibender Hochgenuss.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Die neue Rallye-Referenz

Seit den glorreichen Zeiten von Colin McRae, Richard Burns Rally und WRC Evolved darbt das Genre der Rallye-Simulationen. Bis zu diesem Jahr. DiRT Rally ist in der Tat ein Rallye-Spiel für Puristen, simulationslastig, bockschwer und dennoch gut spielbar. Mit beinharten, hübsch anzuschauenden Strecken, anspruchsvollem Fahrverhalten und am Lenkrad schweißtreibend wie kaum ein anderes Rennspiel.

Man merkt, dass DiRT Rally für Rallye-Fans entwickelt wurde und nicht für einen breiten, stark amerikanisierten Markt mit hippem Gymkhana-Gedrifte. DiRT Rally schubst die gesamte Offroad-Konkurrenz mit Leichtigkeit von der Piste und feiert eine glorreiche Rückkehr zu den Glanzzeiten des Rallye-Spiels. Da freut es umso mehr, dass der Titel im April auch für PS4 und Xbox One veröffentlicht wird.

Überblick

Pro

  • schicke und sehr flüssige Optik
  • tolles, für jedes Fahrzeug unterschiedliches Fahrmodell
  • sehr gute Fahrphysik
  • Untergrundbeschaffenheit mit starken Auswirkungen
  • viele Einstellungsmöglichkeiten
  • Fahrzeuge aus verschiedenen Klassen und Epochen
  • sehr gute Lenkradunterstützung
  • gut gestaltete Strecken
  • beinhart und fordernd

Contra

  • keine WRC-Lizenz
  • relativ wenige Länder
  • kein Hotseat-Modus
  • Balance der Gegnerzeiten noch etwas verbesserungswürdig
  • Timing der Beifahreransagen nicht immer akkurat

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