Test - Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian von Narnia : Öder Videospielausflug nach Narnia
- PS3
- X360
Zeit, erwachsen zu werden
Jegliche Übersicht verliert ihr in den Massenschlachten, die sich auch so schon sehr langatmig und statisch spielen. Mit simplen Angriffen fegt ihr mit euren Helden durch die Reihen, dabei fällt es schwer, den richtigen Abstand zwischen euch und dem Feind einzuschätzen. Schon nach einem Treffer fallen viele Gegner anscheinend tot zu Boden und stehen wie nach einer Wunderheilung wenige Sekunden später wieder auf. Dennoch sind die Kämpfe alles andere als schwer. Das gilt freilich für das gesamte Spiel - der Schwierigkeitsgrad richtet sich ganz klar an jüngere Zocker. Dementsprechend kindlich sind die Schlachten auch gehalten, was dem Spiel wie auch dem Film einfach die Glaubwürdigkeit nimmt, wenn wir im Vergleich ein 'Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs' betrachten.
Während einer Mission dürft ihr stets die Helden wechseln, zwei Charaktere stehen dabei zur Wahl. Neben den vier Pevensie-Kindern dürft ihr ebenfalls einige Kreaturen wie Minotauren oder Zwerge spielen, wirklich sympathisch kommen die Fantasy-Wesen aber nicht herüber. Immerhin besitzt jeder Held eine individuelle Eigenschaft. So kann einer der Jungen mit einem Haken ein Seil an Steilhängen emporwerfen und so neue Bereiche erschließen, der Minotaurus darf auf Riesen steigen und der Zwerg klettert durch kleine Ritzen. Parallelen zu 'Lego Indiana Jones' sind klar zu sehen, denn ihr müsst regelmäßig die unterschiedlichen Fähigkeiten der Charaktere einsetzen, um in den Missionen weiterzukommen.
Es wird höchste Zeit, dass sich was ändert
Letztlich ist die spielerische Abwechslung sehr überschaubar, schon nach zwei Levels habt ihr im Grunde alles gesehen, weitere Einsätze spielen dann zwar an anderen Schauplätzen, bieten jedoch spielerisch nichts Neues. Auf Dauer ist das monotone Leveldesign daher arg langweilig, es fehlt überdies am nötigen Humor, der die 'Lego'-Spiele so motivierend macht. Am Ende haben wir uns jedenfalls eher durch das starre Gameplay gequält, zumal die Missionen arg in die Länge gezogen wirken.
Immerhin die Präsentation von 'Prinz Kaspian von Narnia' kann sich einigermaßen sehen beziehungsweise eher hören lassen. Denn der Sound ist mit dem wuchtigen Score der Filme sowie den deutschen Originalsynchronsprechern gut aufgestellt. Vor allem die Landschaften im Spiel sehen an sich hübsch aus. Gerade die Vegetation wirkt ansehnlich, doch letztlich macht alles einen etwas lieblosen Eindruck. Die einzelnen Levelgebiete wirken optisch zu klein und die Helden punkten nicht gerade mit einem hohen Detailgrad. Erschwerend kommen die langen Ladezeiten sowie das extrem häufige Tearing hinzu. PS3- und X360-Version nehmen sich technisch im Positiven wie im Negativen übrigens überhaupt nichts.
Zeit, zum Ende zu kommen
Die Steuerung ist für ein an sich so simples Spiel fast schon zu überladen und umständlich. Für das Abschießen eines Pfeils müsst ihr erst schwerfällig zwei Tasten drücken und das Werfen des Enterhakens ist beinahe eine Qual. Wer die Umgebungen gut auskundschaftet, wird goldene Schlüssel finden, mit denen ihr die überall herumstehenden Schatztruhen öffnen könnt. Dabei werden dann zahlreiche Bonusobjekte freigeschaltet, die aber allesamt eher in die Kategorie "langweilig" fallen.
Etwas mehr Spaß macht das Abenteuer allerdings gemeinsam mit einem Freund. Jederzeit darf man einen weiteren Controller anschließen, woraufhin der Freund einfach einen zweiten Helden direkt steuert. Spielt ihr alleine, werden alle anderen Charaktere von der KI dirigiert - leider mehr schlecht als recht, denn die Helden stehen sich oft gegenseitig im Weg.
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