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Test - Der unglaubliche Hulk : Zum grün und blau ärgern.

  • PS3
  • X360
  • DS(i)
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Vier gegen einen ist feige

Recht unausbalanciert erschien uns der Schwierigkeitsgrad. Waren die ersten zwei Spielstunden fast ohne jegliche Herausforderung, zog der Anspruch beim zweiten Bosskampf gleich mächtig an. Ohne große Hilfestellung bekommt ihr es in diesem gleich mit vier anderen Superhelden zu tun, die allesamt verschiedene Angriffsmanöver beherrschen. Auch aufgrund der schwachen Kamera war es uns fast unmöglich, sich zunächst auf einen Einzelnen zu konzentrieren. Die normalen Einsätze ohne Bossgegner sind dagegen oft kinderleicht - Hulk hält viel aus.

Etwas ermüdend sind die oft langen Wege zu den Startpunkten der Missionen. Trotz des später erlernbaren Rennens bewegt sich das Ungetüm relativ gemächlich durch die Straßen, Metrostationen sind zu rar. Die Steuerung funktioniert gerade bei den Kämpfen leider auch nicht perfekt, immer wieder setzt ihr eine Attacke am Feind vorbei, was nicht zuletzt an der schlecht positionierten Kamera liegt. Mit etwas Übung bekommt ihr den Dreh aber heraus und schlagt kräftig zu.

Ich sehe nicht, was Du nicht siehst

Die Grafik von 'Hulk' sieht auf den ersten Blick erstaunlich gut aus, zeigt aber Schwächen im Detail. Immer wieder kam es auf beiden inhaltlich identischen Next-Gen-Fassungen zu bösen Clippingfehlern, wenn Hulk plötzlich mitten in einem Auto oder Feind stand. Auch die Sichtweite ist eher überschaubar, ihr bemerkt beim Herumlaufen stets, wie Objekte von hier auf da aus dem Nichts auftauchen. Das ist deshalb erstaunlich, da die Texturen speziell am Stadtrand und von den Dächern der Wolkenkratzer aus ohnehin ziemlich mau aussehen. Durch die kräftigen Farben und die Zerstörungsmöglichkeit ganzer Häuser bleibt die Optik wenigstens noch in soliden Bereichen. Der Sound präsentiert sich dank ordentlicher deutscher Sprachausgabe und einem atmosphärischen, mitunter aber auch zu platten Score besser. Lediglich die Effekte klingen nicht immer wirklich knallig.

Hulk in klein

Die DS-Umsetzung von 'Der unglaubliche Hulk' hat mit den beiden anderen Versionen nur den Namen und den Hauptcharakter gemein. Statt euch frei durch New York zu bewegen, lauft ihr auf dem Handheld in traditioneller Plattformmanier von links nach rechts und springt über Abgründe oder kämpft gegen Soldaten. Auch wenn das Gameplay in dieser Form schon tausendfach gesehen worden ist, macht die Handheldversion durchaus Spaß. Hulk beherrscht einige Spezialmanöver und das Leveldesign ist recht ordentlich. Die Grafik ist aber nur noch DS-Durchschnitt und hat immer wieder mit heftigen Slowdowns zu kämpfen. Leider kennt das Spiel keine Checkpoints, nach dem Ableben müsst ihr motivationslos den Level von vorne starten. In den Heimkonsolenversionen wird der Spielstand automatisch nach jedem Einsatz gespeichert, zudem werden unsichtbare Kontrollpunkte angelegt.

Die Steuerung auf dem DS kommt ohne den Touchpen aus. Mit dem Digikreuz und den vier Aktionstasten steuert ihr den Helden durch die Levels. Auf dem unteren Bildschirm wird die gesamte Zeit eine Übersichtskarte angezeigt, sodass ihr euch trotz verschiedener Höhenstufen nicht verlaufen könnt. Handheld-exklusiv ist der Mehrspielermodus, in dem ihr gegen einen Freund zocken dürft. Beim Kräftemessen gewinnt derjenige, der mit Hulk den meisten Schaden in der Umgebung anrichtet. Ähnliches hätten wir uns zumindest für den kurzen Spaß für zwischendurch auch gut auf der PS3 und der X360 vorstellen können. So bleibt der Spielumfang leider auf allen Plattformen überschaubar. Der Spielspaß sackt so oder so schon weit vor dem letzten Einsatz in den Keller, da es einfach an Abwechslung mangelt.

Fazit

von Jan Höllger
Schlechter als der 'Ironman' konnte 'Hulk' ja nicht werden. Zwar ist Sega auch dieses Mal weit davon entfernt, eine technisch saubere Filmumsetzung passend zum Kinostart in die Regale zu stellen, doch dank des offeneren Gameplays im Stile von Activisions 'Spider-Man'-Titel macht 'Der unglaubliche Hulk' zumindest stellenweise mehr Spaß als sein eiserner Comic-Kollege. Der abgedroschene Schauplatz mit Manhattan lädt aber sicherlich auch wegen der unglaubwürdigen Stadtgestaltung nicht zum Erkunden ein, immerhin sind die Missionen selbst schön actionreich inszeniert und es geht viel in die Brüche. Fans von Comicverfilmungen, die spielerisch nicht zu viel erwarten, mögen daher ein paar Stunden mit dem grünen Riesen unterhalten werden. Gar nicht so schlecht ist die DS-Version, die freilich deutlich linearer daherkommt. Doch der Plattformhüpfer ist ordentlich designt, wenn man mal von fehlenden Checkpoints absieht.

Überblick

Pro

  • Zerstörungsorgie
  • große Spielwelt
  • solide Technik
  • actionreicher Spielablauf
  • zahlreiche Minispiele
  • gute Animationen
  • motivierendes Upgradesystem
  • netter Plattformhüpfer (DS)

Contra

  • belanglose Story
  • Clipping Fehler, geringe Sichtweite (360, PS3)
  • Missionen könnten abwechslungsreicher sein
  • Kamera oft nicht optimal
  • Slowdowns (DS)

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