Test - Demon Slayer: Melodie des Krieges : Fantasy-Browser-MMO
- PC
Betrachtet man die Konkurrenz im Bereich der Browser-Spiele mit Strategie- und Rollenspieleinschlag, glänzt Demon Slayer auf den ersten Blick mit wunderschöner Grafik und vielen verschiedenen Optionen. Was unter der Oberfläche wartet, offenbart das Spiel jedoch erst nach und nach.
Zunächst entscheidet ihr euch für eine von drei Heldenklassen: Ihr könnt jeweils in die Rolle eines Kriegers, Magiers oder eines Schützen schlüpfen, mit dem ihr euch durch die Welt von Demon Slayer kämpft. Wenn ihr mit eurer Spielfigur über die Karte wandert, warten dort bereits Monster auf euch, die jedoch meist für mehrere Gegner stehen, kommt ihr ihnen – absichtlich oder nicht – zu nahe, wird der Kampfmodus aktiviert. In einer an klassische Prügelspiele erinnernden Optik seht ihr euch nun euren dämonischen Gegnern gegenüber und der Kampf beginnt. Tut ihr nichts, kämpft euer Charakter – nach einer entsprechenden Rekrutierung von Soldaten unterstützt – lediglich mit seinem Standardangriff gegen die gegnerischen Einheiten.
Nach und nach freischaltbare und steigerbare Sonderaktionen sind über einen Tastendruck oder Mausklick abrufbar. Die Kämpfe laufen quasi rundenbasiert ab, jedoch ohne einen Countdown, der euch darüber informieren würde, bis wann ihr eure Wunschaktion gewählt haben müsst. Nach den ersten Kämpfen stellt Demon Slayer euch eine Stadt vor, über die ihr ab sofort herrschen dürft – diese dient jedoch lediglich der Erhöhung der eigenen Kampfkraft und dem Erwirtschaften der zahlreichen Spielressourcen. Das eigentliche Spielprinzip ändert sich kaum noch. Ob es sich um das Bekämpfen der dämonischen Gegner im Hauptfeldzug oder das Herausfordern anderer Spieler dreht, die Kämpfe laufen alle gleich ab.
Hübsche Optik
Zunächst überrascht der wilde Optikmix aus Menüs und Kartenansicht à la World of WarCraft sowie dem Figuren-Design asiatischer Spielen wie Final Fantasy. Während die Textdialoge, die mit zugehörigen Avataren eingeblendet werden, überaltert und ein wenig unpassend wirken, ist die Kartenansicht wirklich hübsch anzusehen, auch die Stadt unserer Spielfigur hat sehr viel Charme. Gerade dort werdet ihr euch passenderweise schnell zu Hause fühlen: Ihr blickt auf liebevolle Texturen und ein Stadt-Layout, bei dem man sich schon auf einen Wuselfaktor im Stile von Die Siedler freut. Bis es allerdings dazu kommt, dass sich neue Bewohner in eurer Stadt tummeln, die auch sichtbar sind, stehen euch erst einige Kämpfe und Levelaufstiege bevor.
Die ersten Dialoge zeigen schnell die erste Schwäche von Demon Slayer auf: Die Hintergrundgeschichte ist ebenso wie die gesamte Spielwelt nicht nur generisch, sondern auch lieblos und uninspiriert: Die Bösewichte sind böse, die Guten sind gut – mehr Charaktertiefe sucht man vergeblich. Das wäre per se nicht störend, würde euch die mangelnde Inspiration nicht an jeder Ecke anspringen. So heißt der erste Charakter, dem wir über den Weg laufen, einfach Tina – selbst bei der Benennung der Server hat sich Koram Games mehr Mühe gegeben.
Das Deckard-Cain-Syndrom
Die Problematik der schlechten Texte könnte ihren Ursprung in einer schlecht bezahlten Übersetzung haben. Dies würde auch erklären, wieso neu freigespielte Menüs in den Tutorial-Tipps anders als im Spiel bezeichnet werden. Darüber hinaus ist die Anzahl an Rechtschreibfehlern extrem hoch. Aufgrund der Textschwäche von Demon Slayer wird man schnell jegliche Dialoge wegklicken und Hilfstexte nur noch überfliegen.
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