Test - Dawn of Magic : Lohnt sich der magische Ausflug?
- PC
Doch wie in jedem Action-Rollenspiel seid ihr zu Beginn nur ein ganz kleines Licht. Ausgestattet mit minimalen Charakteristika und einer Hand voll Erst-Level-Sprüchen schickt euch der Magister der Universität auf eure erste Mission. Die fällt für Figuren mit guter Gesinnung einfacher aus als für die anderen. Ihr müsst zehn Monster töten. Da es aber in der Wildnis von diesen nur so wimmelt, kann das schon schnell euer Ende sein, wenn ihr nicht vorsichtig zu Werke geht. Sterbt ihr tatsächlich, fangt ihr am letzten Speicherpunkt wieder neu an. Dann heißt es schnell zum Ort eurer Niederlage und eure Schätze wieder einsammeln, denn die sind verloren, falls ihr noch einmal sterben solltet. Gespeichert wird übrigens automatisch, wann immer ihr ein Portal benutzt. Weshalb in diesem Genre nie freies Speichern möglich ist, bleibt schleierhaft.
Massig Arbeit für den AbenteurerHabt ihr eine Quest bestanden, winken euch Belohnungen in Form von Statistikpunkten, Gold oder Gegenständen. Und Quests gibt es reichlich. Neben den Hauptquests können euch Hinz und Kunz (hier: Agravain und Pwyll Dyfed) auf mehr oder minder originelle Missionen schicken. In allen Städten und Dörfern wimmelt es nur so von NPCs, die eure Hilfe benötigen. So gibt es viele der üblichen Töte-20-Monster- oder Besorg-mir-dies-und-das-Quests, aber auch nette Abwechslungen, wie das Einfangen herumalbernder Kinder für eine geplagte Mutter (hört sich einfacher an, als es ist!). Zum Glück könnt ihr sowohl im Spiel als auch auf der Minimap immer sehen, welche Personen für euch wichtig sind. Und das ist auch gut so, denn die Karten sind nicht nur mit Monstern vollgestopft, sondern in den Ortschaften auch mehr als reichlich belebt.
Die Hauptsuchtfaktoren, Hochleveln und Sammelwut, werden von 'Dawn of Magic' bestens bedient. Durch die Flurbereinigung von Monstern auf den Karten geht es immer schön aufwärts mit eurem Charakter und da jeder Gegner immer wieder Gegenstände fallen lässt, werdet ihr nach und nach mit immer besseren Zauberstäben oder Waffen, Sprüchen und zum Glück auch Heil- und Manatränken versorgt. Und all das überflüssige Zeug, das nicht zu eurem Charakter passt, könnt ihr natürlich bei Händlern verkaufen. Und dort gibt es dann vielleicht auch das eine oder andere Schnäppchen, das euch gerade noch zu eurem Glück fehlt, zu ersteigern. Hier und auch in den vielen Truhen unterwegs findet ihr auch ab und an eine der 40 verschiedenen Materialien, um eure Waffen und Rüstungen aufzuwerten.
Schön unübersichtlichDie Optik des Spiels kann man nur als detailverliebt bezeichnen. Von den Bäumen schweben Blätter zu Boden, in den Häusern knistern Kaminfeuer und in jeder Stadt wimmelt es nur so von Menschen. Die Magie-Effekte sind durch die Bank beeindruckend. Unter diesem grafischen Overkill leidet allerdings häufig die Übersicht. Wenn zum Beispiel im Kampfgetümmel die Fetzen und die Farben fliegen, überseht ihr schon mal einen Gegner, der euch dann gnadenlos niedermacht. Zum Glück haben sich die Entwickler bei der Minimap viel Mühe gegeben. Hier werden euch nicht nur die Gegner als Punkte angezeigt, sondern auch die Gebäudeumrisse. Zudem dreht sich die Karte mit euch mit, was euch die Orientierung erleichtert. Das Inventar hingegen ist trotz Filterfunktion zu unübersichtlich.
Auffallend ist der doch recht hohe Schwierigkeitsgrad. Losrennen und draufhauen – oder in diesem Fall zaubern – kann schnell zu einem frühen Tod führen. Umsichtiges Vorgehen ist also angesagt. Auch die Gegner sind streckenweise nicht ohne. Sind die Standardfeinde noch recht schnell niederzumachen, braucht es bei härteren Brocken doch schon viel Geschick und vor allem reichlich Tränke. Glücklicherweise werdet ihr von diesen nicht überrascht, da sie auf der Minimap farblich gekennzeichnet sind. Ansonsten gilt natürlich auch in 'Dawn of Magic': Viel Feind, viel Ehr' – viel stärkerer Feind, noch viel mehr Ehr'. Wenn man den Dreh erst mal raus hat, halten sich Tempo und Herausforderung durchaus die Waage.
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