Special - Prozessoren-Vergleich 08/12 : Die optimalen CPUs für Spieler
- PC
AMD-Prozessoren bis 100 Euro
Grafikkarten für unter 100 Euro jammern schnell herum, wenn ihr in aktuellen Spielen hohe Details aus ihnen herauspressen wollt (siehe unser Grafikkarten-Vergleich). Ganz anders verhalten sich Prozessoren in diesem Segment. Schon unsere günstigste Empfehlung kann selbst hochwertigen Bildermachern als sehr guter Partner dienen.
Empfehlung: Phenom II X4 965 Black Edition (Sockel AM2+ / AM3+)
Seit geschlagenen drei Jahren lauert diese 90 Euro teure CPU im Handel (im Preisvergleich). Der Vierkerner mit alter 45-nm-Architektur kann mit seinen 3,4 GHz Takt selbst High-End-Grafikkarten für maximale Details an die Seite gestellt werden, ohne sie zu limitieren. Allerdings gibt es auch einige bessere (aber teurere) CPUs im Handel, die Spiele mit deutlich mehr FPS darstellen. Wollt ihr mehr aus ihm herauskitzeln, lässt er sich über eine freie Multiplikatorwahl stabil, aber mit Luftkühlung nicht beliebig hoch übertakten. Da er sich in die Sockel AM2+ und AM3+ einnistet, eignet sich der 965 BE auch für Systeme mit älteren AMD-Mainboards. Sein Laster ist der gehobene Stromhunger. Das bescheinigt ihm auch seine relativ hohe maximale Leistungsaufnahme von 125 Watt.
Zur Spieleleistung: In aktuellen Spielen schneidet er einen Ticken schneller ab als alle anderen von uns getesteten AMD-CPUs (bis auf AMDs Achtkerner). Betrachten wir das Gesamtfeld, reiht er sich in der unteren Mitte ein. Für seinen Preis bietet er, auch im Vergleich zu Intel, die beste Leistung, aber bei weitem nicht die beste Energiebilanz.
Alternative: Phenom II X4 945 (Sockel AM2+ / AM3+)
Der kleine Bruder hüpft für 78 Euro in euren Einkaufswagen (im Preisvergleich). Als Vierkerner taktet er mit 3,0 GHz zwar niedriger als der 965 BE, dafür ist er aber mit maximalen 95 Watt TDP sparsamer. Im Grunde genommen reicht der Phenom II X4 945 für einen relativ guten Spiele-PC aus. Bei Bedarf lässt er sich etwas übertakten, allerdings nicht so gut wie der 965 BE, da AMD einen festen Multiplikator vorgibt. Achtet beim Kauf unbedingt darauf, dass ihr das Modell mit dem C3-Stepping auswählt.
Von AMDs Dual- oder Triple-Core-Kollegen raten wir euch für Spiele-PCs klar ab. Bei einem meistens nur geringeren Preisvorteil verlieren sie deutlich an Leistung. Ihr solltet daher mindestens den X4 945 in den PC hämmern und stattdessen an anderen Stellen sparen.
Alternative zu beiden CPUs: Core i3 2120 (nächste Seite)
AMD-Prozessoren zwischen 100 und 150 Euro
Das Sechskerngewerbe startet ab 118 Euro und kann sich lohnen, wenn ihr zusätzlich zum Zocken CPU-lastige Berechnungen durchführt oder auf eine zukünftige Sechskernunterstützung bei Spielen setzt. Geht ihr dagegen nur von aktuellen und den meisten bereits in Entwicklung befindlichen Spielen aus, macht sich der Vierkerner FX-4170 oder der besagte 965 Black Edition bezahlt. Beide schaffen in etwa die gleiche Leistung.
Leistungsempfehlung: AMD FX-6200 (Sockel AM3+)
Für 138 Euro landet der sechskernige FX-6200 mit satten 3,8 GHz Takt bei euch (im Preisvergleich). Die 32-nm-CPU gehört mit ihren 125 Watt TDP und durchschnittlich hohem Stromverbrauch zwar eher zu den Schluckspechten, dafür aber auch zu den schnellsten AMD-Modellen bis 150 Euro - ein besseres Preis-Leistungsverhältnis wird sich bei AMD nur schwer finden. Durch den hohen Basistakt reichen vier der sechs Kerne für hohe Details in Spielen, sofern ihr den Prozessor mit einer anständigen Grafikkarte verkuppelt.
Trotzdem, und das können wir nicht oft genug erwähnen, bleibt er in Spielen knapp hinter dem 965 Black Edition. Zwar ist das Leistungsniveau fast gleich, dennoch solltet ihr zusätzlich CPU-lastige Programme (Videobearbeitung, 3-D-Rendering usw.) nutzen, in denen sich die sechs Threads nutzen lassen. Sonst lohnen sich diese und alle anderen empfohlenen teureren CPUs nicht gegenüber dem 965 Black Edition!
Preisempfehlung: AMD FX-4170 und FX-6100 (Sockel AM3+)
Mit saftigen 4,2 GHz werden die Kerne des FX-4170 angetrieben (im Preisvergleich). Damit gehört die 118 Euro teure CPU zu den am höchsten von Werk aus getakteten Kalibern überhaupt, kann sich in Spielen aber im Vergleich zum 965 BE nicht absetzen. Der kleine Vorteil gegenüber dem FX-6200 und FX-6100: In Spielen mit maximal einer Vierkernunterstützung, arbeitet er aufgrund des höheren Takts ein bisschen flotter. Erst bei Programmen mit einer Sechskernauslegung fällt der FX-4170 hinter den FX-6200 zurück.
Eine recht gute Performance meißelt der FX-6100 für 123 Euro in den Programmcode (im Preisvergleich). Ihn können wir euch zum Zocken aber nur dann als Alternative empfehlen, wenn ihr den günstigen Sechskerner übertaktet. Andernfalls klafft eine zu große Lücke zwischen ihm und dem FX-4170.
AMD-Prozessoren ab 150 Euro (Sockel AM3+)
In dieser Preislage gelten AMD-CPUs als rar gesät, da sie rein bezüglich der Leistung der Intel-Konkurrenz kaum gewachsen sind. Auch in Sachen Energieeffizienz müssen sie sich Intels aktueller Generation Ivy Bridge klar geschlagen geben. In Frage käme hier nur AMDs achtkerniges Flaggschiff FX-8150 mit 3,6 GHz Takt für 179 Euro (im Preisvergleich). Da acht Kerne aber nur wenige Anwendungen nutzen, raten wir euch als Spieler von diesem AMD-Preissegment ab.
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