Test - Child of Eden : Hoffnung. Schönheit. Faszination.
- X360
Wer mit dem klassischen Xbox-360-Controller spielt, der braucht diese umfangreiche Übungsphase nicht. Darüber hinaus ist das Erlebnis maximal halb so intensiv wie mit Kinect. Man merkt Child of Eden an, dass es auf das Spiel ohne Controller ausgelegt ist. Und das ist auch gut so, denn dadurch wird die Kinect-Variante ungleich aufregender als das traditionelle Spielen mit dem Controller.
Es fühlt sich ungemein gut an, mit freien Händen zu spielen, zumal die Steuerung erstaunlich gut funktioniert. Mehr noch: Kinect ist nicht eine gute Alternative zum klassischen Controller, sondern der Controller eine Alternative zu Kinect. Wie immer haben beide Varianten ihre Vorteile: Mit Kinect wird das Spielerlebnis intensiv und einzigartig, mit dem Controller besteht allerdings keine Gefahr, dass man beim Kratzen am Kopf versehentlich die Kamera dreht und erst mühselig zurückfinden muss.
Entwicklung
Die Tatsache, dass man die Kamera drehen kann, zeigt es bereits: Bei Child of Eden handelt es sich nicht um einen klassischen Railshooter á la The House of the Dead: Overkill. Zwar wird man auf Schienen durch die kunterbunten Abschnitte geführt, allerdings hat man jederzeit die Freiheit, die Kamera zu drehen, mal mehr und mal weniger. Abgesehen davon hält sich der Titel aber stark an die allgemeingültige Definition des Genres. Die Bewegung übernimmt das Spiel, man selbst ist nur dafür zuständig, die Feindeswellen plattzumachen. Dies geht dank der einfachen Steuerung gut von der Hand, zudem ist die grundlegende Spielmechanik relativ simpel, sodass man schnell ins Spiel einsteigen kann.
Spielt ihr mit Kinect, was wir euch dringend empfehlen, dann steuern beide Hände ein Fadenkreuz, jedoch gibt es Unterschiede zwischen den beiden. Mit der rechten Hand verwendet man eine Art Zielerfassungsrakete: Acht Ziele können anvisiert und dann abgeschossen werden, sodass man auch Combos erzielen kann, um den Punktemultiplikator in die Höhe zu treiben. Die linke Hand dagegen fungiert als Dauerfeuerwaffe. Da sich manche Gegner nur mit der einen, manche nur mit der anderen Waffe erledigen lassen, wird auch etwas taktisches Vorgehen vorausgesetzt.
Streckt ihr beide Hände in die Luft und habt noch entsprechendes Material, könnt ihr auch eine Art Superbombe entfesseln, die schnell alle Feinde vom Bildschirm fegt. Aufgelockert wird die Arcade-Spielmechanik durch einige Rätseleinlagen, die durchaus Laune machen, sowie durch anspruchsvolle Bosskämpfe. Diese gelten auch als Höhepunkt der jeweiligen Abschnitte.
Um Child of Eden vollständig genießen zu können, sollte einem auch der entsprechende Musikgeschmack gegeben sein. Der Soundtrack stammt von Mizuguchis eigener Band, den Genki Rockets, und präsentiert sich als eine Mischung aus Electro und Pop mit einigen tiefen Bässen. Ohrwurmgefahr ist ebenso garantiert wie rhythmisches Kopfnicken: So wie die visuelle Gestaltung für Faszination sorgt, treibt die Musik das Spielgeschehen voran. Einen Mehrspielermodus gibt es übrigens nicht.
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