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Test - Call of Duty: World at War : Kurzes Schlachtengetümmel

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Bei der ersten Vorstellung vom neuen Call of Duty sprachen die Entwickler bei Treyarch immer wieder davon, den Weltkrieg neu zu definieren. Was sie sich darunter vorstellen, konnte nie wirklich schlüssig geklärt werden. Vielleicht hilft ein intensiver Blick auf das fertige Produkt? Fest steht: Call of Duty: World at War entführt euch ein weiteres Mal in die Wirren des Zweiten Weltkriegs. Dabei werden zwei Geschichten erzählt: Die des Private Miller im Kampf gegen die Japaner und von Dimitri Petrenko, Angehöriger der Roten Armee, die 1945 Berlin gestürmt hat.

Ein schwarzer Schleier liegt über den Augen. Nur langsam kommt Dimitri Petrenko zu sich. Als einer der wenigen hat er das Massaker, das die Deutschen in Stalingrad angerichtet haben, überlebt. Nur wenige Meter von ihm entfernt sind sie immer noch dabei zu überprüfen, ob seine Kameraden auch wirklich gefallen sind. Jede Bewegung könnte ihn jetzt verraten. Das Herz pocht so laut, dass er Angst hat, es könnte ihn verraten. Als sie sich abwenden, kann er für einen kurzen Moment aufatmen. Langsam kriecht Dimitri durch die Pfützen, noch immer nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. Da vorne bewegt sich jemand. Reznov, ein Scharfschütze etwas älteren Semesters, gibt sein Gewehr weiter und zeigt auch sogleich das zu erledigende Ziel: Heinrich Amsel, General und Oberbefehlshaber der deutschen Truppen in Stalingrad.

Nicht ... bewegen ...

Was wir im ersten Absatz beschrieben haben, ist der Beginn der zweiten Geschichte von Call of Duty: World at War. Dimitri Petrenko kämpft sich von Stalingrad über Seelow bis vor die Mauern Berlins und darüber hinweg, bis er die Niederlage Deutschlands mitbesiegelt. Da eine Geschichte den Entwicklern von Call of Duty selten ausreicht, startet ihr mit Private Miller den amerikanischen Feldzug gegen Japan. Allerdings gibt es einen Haken an der Sache. Als Kriegsgefangener auf dem Makin-Atoll habt ihr nichts zu lachen. Doch auch diese Situation werdet ihr heil überstehen und mit dabei sein, wenn es gegen die stark befestigte Insel Peleliu geht und Okinawa als letztes Bollwerk des japanischen Widerstands fällt.

Seltsam, dass man oft erst auf einen neuen Teil der CoD-Serie warten muss, um eine derart dichte Kriegsatmosphäre zu erleben. World at War bleibt dieser Tradition treu und zeigt den Kampf in zum Teil sehr drastischen Szenen. Aufgeschlitzte Kehlen, an Strommasten erhängte Soldaten und andere Gräueltaten werden euch nicht verborgen bleiben. All das wird von einer Soundkulisse untermalt, die nicht realistischer sein könnte. Zu jeder Hauptperson gehört immer eine Vertrauensperson wie der Russe Reznov, der ebenso wie das amerikanische Pendant von sehr bekannten deutschen Synchronstimmen gesprochen wird. Leider hat es nicht mehr dazu gereicht, die Lippenbewegungen mit den deutschen Sprechern zu synchronisieren.

Call of Duty: World at War - Launch Trailer
Frische Impressionen aus dem Ego-Shooter Call of Duty: World at War - passend zum Launch.

Hinterhältig und gemein

An beiden Fronten kommen unterschiedliche Kriegswerkzeuge zum Einsatz und auch die Taktiken der Feinde unterscheiden sich erheblich. Während wir das Verhalten der Deutschen schon aus früheren Teilen kennen (Einsatz von Panzern, Artillerie und MG-Nestern), zeigen sich die Japaner von der hinterhältigen Seite. Aus verdeckten Bodenluken kommen sie mit ihrem Bajonett angestürmt und versuchen, uns aufzuschlitzen. In Bäumen hocken Scharfschützen. Diesen rücken wir unter anderem mit Flammenwerfern zu Leibe. Da der D-Day dieses Mal nicht stattfindet, heißt das nicht zwangsläufig, dass wir auf die geliebten Landungsboote verzichten müssen. Die schwer verteidigten Pazifikinseln bieten eine mindestens ebenso gute Gelegenheit, sich nasse Socken zu holen.

Natürlich können so viele spannende Momente, wie sie Call of Duty liefert, nur durch den exzessiven Einsatz von Scripts generiert werden. Jeder Schritt des Protagonisten ist geplant. Bleibt dieser aus, passiert auch nichts und wir stehen da wie die Jungfrau vor dem Kind. Wie geht es weiter? Zum Glück ist das Gelände nicht wirklich weitläufig, sondern eher schmal gehalten, sodass man sich nicht verlaufen kann. Ab und zu wäre es aber doch schön gewesen, über einen Sandsack springen zu können, nur um die Flanke zu nehmen wie in Brothers in Arms. Spielerisch gibt es kaum Neuerungen. Alles schon mal irgendwie gesehen oder erlebt. Zur besten Abwechslung gehört sicherlich die Arbeit als Bordschütze auf einem Wasserflugzeug, mit dem wir die eigene Flotte verteidigen.

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