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Test - Brave: A Warrior's Tale : Indianer vor dem Spielspaßabgrund

  • X360
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Ein Indianer kennt ja bekanntlich keinen Schmerz. Es sei denn, er donnert mit seinem Kanu viermal gegen die Klippen. Dann geht die Rothaut unter. Genau wie ihr Spiel. Das heißt übrigens Brave: A Warrior's Tale. Das gab's vor Jahren schon mal für die PlayStation 2, und jetzt für die Xbox 360. Und es ist schlecht. So richtig.

Dermaßen schlecht im Übrigen, dass man sich während besagter Kanufahrt schluchzend zum Hylia-See von Legend of Zelda: Twilight Princess wünscht, so dösig schaukelt der schwimmende Untersatz auf dem seicht vor sich hinplätschernden Wasser, das schlichtweg kraftlos bleibt und die Gefahr reißender Flüsse nicht mal vorsichtig andeutet. Aber nicht nur hier, sondern einfach in allen Belangen hat man die Konkurrenz studiert und kopiert: Ein Indianer, der nach und nach neue Fertigkeiten erlangt, um später tauchen, mit dem Bogen hantieren oder Zaubersprüche wirken zu können? Link anyone? Ach ja, an eisigen Berghängen kraxelt er irgendwann auch nach oben.

Hässlich, kantig, eckig

So traurig es sein mag, aber was vor vier Jahren auf der PlayStation 2 bestenfalls Mittelmaß war, verläuft auf der Xbox 360 zu einer trüben Pfütze aus Grafik-, Clipping- und Logikfehlern. Zu einer Kaspar-Hauser-ähnlichen Gestalt, die man nicht mal beim kleinen naiven Cousin Kevin im Kinderzimmerfernseher sehen, geschweige denn selber anpacken will. Wollt ihr? Besser nicht. Seid ihr bereit für eine Reise in die verkommenen Abgründe schlechten Spieldesigns?

Schon der Startbildschirm präsentiert üppige Sichtweite mit herrlich animierten Nebelschwaden, die sich an schroffe Bergketten schmiegen - wirklich zum Träumen. So hätten wir vielleicht in seligen N64-Zeiten getönt und die schwammige Baummasse im Hintergrund mit „Boah, ist das fett" begrüßt. Vor rund zwölf Jahren. Heute wundert man sich und plärrt los. Oder fängt an zu kichern. Oder verpasst dem kleinen Kevin einen deftigen Klaps und reicht ihm die in allen Belangen bessere Wii-Alternative.

Immerhin, und das muss man den Entwicklern zugutehalten, zeigt die Kulisse im Laufe des Abenteuers abwechslungsreiche landschaftliche Züge: von Schneeflocken umwirbelte Winterareale, grüne Wälder, dunkle Höhlen und staubige Schluchten. Das klingt auf dem Papier erst mal nicht schlecht, ist aber ein Schlag ins Gesicht all derer, die im Xbox-360-Zeitalter auf die unendlich freche Idee kommen, eine detailreiche, lebendige Kulisse der Marke Twilight Princess zu erwarten - und das läuft ja sogar nur auf Wii.

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