Test - Blazing Angels 2: Secret Missions of WWII : Neue Luftduelle im zweiten Weltkrieg

Da Microsoft die 'Crimsons Skies'-Reihe anscheinend aufgegeben hat, kommt für Fans actionreicher Flugsimulationen eigentlich nur noch das gute 'Blazing Angels' aus dem letzten Jahr in Frage. Mit 'Blazing Angels 2: Secret Missions of WWII' veröffentlicht Ubisoft nun den zweiten Teil der Fliegerhatz mit etwas Verspätung auch für die PS3. Oder handelt es sich doch eher um ein verkapptes Vollpreis-Add-on?

Blazing Angels 1.5?

Ganz von der Hand zu weisen ist der Vorwurf des Add-on-Charakters von 'Blazing Angels 2' nicht. Schließlich geisterte das Spiel lange Zeit ohne die Zwei im Titel durch die Release-Listen und die Änderungen gegenüber Teil eins halten sich doch arg in Grenzen. Wenn man andererseits bedenkt, für welche Neuerungen etwa EA jedes Jahr bei den Sportspielupdates den vollen Kaufpreis verlangt, relativiert sich die Meinung des einen oder anderen Spielers zu 'Blazing Angels 2’ wohl wieder.

Beim Setting und dem Gameplay hat sich allerdings wenig getan. Ihr seid also immer noch Mitglied der Fliegerstaffel der Blazing Angels und tragt zahlreiche Luftkämpfe über den Schlachtfeldern des Zweiten Weltkriegs aus. Allerdings haben sich die Schauplätze geändert. Statt wie im Vorgänger noch halbwegs realistische Fluggefechte über London, Paris oder Berlin auszukämpfen, finden die Missionen nun in herrlich unverbrauchten Locations wie Kairo, Rom, China, Moskau oder gar dem Himalaja statt. Dementsprechend löst sich die Story, die kaum der Rede wert ist, vom engen Korsett der historischen Genauigkeit des Zweiten Weltkriegs und erzählt einen fiktiven Kriegsverlauf, in dem auch exotische Schauplätze und eigenartige Flugzeugprototypen ihren Platz finden.

Weiße Untertitel auf hellem Hintergrund

Die Geschichte wird in nett gemachten Zwischensequenzen vor den Missionen erzählt. Wer des Englischen nicht mächtig ist oder auch während der hektischen Gefechte nur mit einem Ohr den Funksprüchen lauscht, wird vieles nicht mitbekommen. Zwar gibt es deutsche Untertitel, doch diese sind derart klein und unleserlich ausgefallen, dass man auf sie nahezu komplett verzichten muss. Da hat die Qualitätskontrolle der deutschen Fassung hoffnungslos versagt. Zum Glück versteht man auch ohne Storyhintergrund die jeweiligen Missionsziele und kann in den Einsätzen viel Spaß haben.

Das liegt vor allem an den abwechslungsreichen Missionszielen sowie der packenden Präsentation der Einsätze. So werdet ihr beispielsweise in Kairo zunächst in einen heftigen Luftkampf verwickelt. Anschließend werfen die Deutschen Unmengen von Fallschirmtruppen ab, die nach dem Willen eurer Vorgesetzten nie den Boden erreichen dürfen. Ist auch der letzte Schirm abgeschossen, erhaltet ihr Nachricht über ein unbekanntes Flugobjekt über den Pyramiden. Schon von weit entfernt erblickt ihr kurze Zeit später einen riesigen Zeppelin, der über den Wahrzeichen Ägyptens schwebt. In mehreren Phasen müsst ihr das Luftschiff nun vom Himmel holen, dabei wird neben der perfekten Beherrschung des Flugzeugs auch genaues Zielen verlangt. Eine gigantische Explosion belohnt euch am Ende für die Mühe.