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Test - Banjo Kazooie: Schraube locker : Ein alter Bär als Fahrzeugdesigner

  • X360
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Nach mehrjähriger Verschnaufpause kehren Rares Jump'n'Run-Helden Banjo und Kazooie in die Konsolenwelt zurück. Mit neuer Racing-Ausrichtung und zeitgemäßer X360-Grafik verspricht Microsoft einen bärigen Spaß. Ist der einstigen Edelschmiede Rare aber tatsächlich ein Volltreffer gelungen oder stellt Banjo Kazooie: Schraube locker eher eine Fehlzündung dar?

„Zweitklassige Videospielhelden"

Riesig leuchtet das Rare-Zeichen an der Seite eines Hochhauses im nächtlichen Madrid. Wir schreiben das Jahr 2003 und Microsoft gibt auf seinem Xbox-Event X03 gerade die Sensation bekannt: Der Nintendo-Hoflieferant Rare wechselt zum Redmonder Unternehmen. Um das zu feiern, protzt man nicht nur mit Projektionsspielereien, sondern zeigt auch noch ein kurzes Video, in dem sich auch Rares Jump'n'Run-Held Banjo tummelt. Seitdem sind einige Jahre vergangen und Rare lieferte mit Grabbed by the Ghoulies, Conker: Live & Uncut, Kameo, Perfect Dark Zero und Viva Pinata mal bessere, mal schlechtere Titel ab. Den ganz großen Hit wie zu vergangenen Nintendo-Tagen blieb Rare allerdings schuldig.

Dieser lässt nach wie vor auf sich warten, denn auch Banjo Kazooie: Schraube locker ist kein Blockbuster. Hat man etwas anderes erwartet? Die beiden Jump'n'Run-Spiele der Banjo-Kazooie-Reihe auf N64 heimsten zwar einst hohe Wertungen ein, blieben aber im Schatten des Vorbilds Super Mario 64. Selbst im Intro werden Bär Banjo und Flattermann Kazooie als Videospielhelden zweiter Klasse bezeichnet und das kommerziell nicht erfolgreiche Grabbed by the Ghoulies bekommt ebenfalls sein Fett weg. Die Selbstironie, die Seitenhiebe auf andere Games und überhaupt der gesamte Humor stechen dann auch aus dem X360-Spiel heraus. Allerdings sitzt nicht jeder Gag, obwohl sich Rare augenscheinlich am Witz der Pixar-Filme orientiert hat.

Action-Adventure auf vier Rädern

Die Story ist genauso wirr wie im Grunde unwichtig: Die beiden fett gewordenen Spielfiguren aus dem Hause Rare werden in eine Parallelwelt entführt, wohin es auch die böse alte Hexe Gruntilla und so ziemlich alle anderen Figuren aus der Serie verschlägt. Ein seltsames Wesen namens „Lord of the Games" will Banjo und Kazooie seine Videospielwelten-Kreationen zeigen. Um zurück nach Spiral Mountain zu gelangen, müssen die beiden Helden einmal mehr unzählige Goldnoten, Puzzleteile, Trophäen und sonstige Dinge sammeln.

Banjo-Kazooie: Nuts & Bolts - E3 2008 Trailer
Das neue Abenteuer von 'Banjo-Kazooie' im E3 2008 Trailer.

Obwohl sich das Spiel selbst über Rares geradezu legendäre Sammelwut lustig macht, ist der Spieler auch in Schraube locker die meiste Zeit mit dem Sammeln von Items beschäftigt. Doch dem nicht genug: Die Extras müssen auch noch umständlich herumtransportiert werden. Ein Beispiel: Das wichtigste Item sind Puzzleteile, das Äquivalent zu den Sternen in Super Mario 64 - ihr bekommt die Dinger also meist als Belohnung für gelöste Missionen und schaltet mit ihnen neue Levels frei.

Habt ihr ein solches Teil, müsst ihr allerdings erst mal auf der Hauptwelt zu einem Schalter, den ihr per Analog-Stick dreht, um das Puzzleteil ablegen zu können. Dann müsst ihr es mit dem virtuellen Lasso aufklauben und zu einer Maschine tragen, die das Puzzleteil schlussendlich auswertet. Damit aber wirklich eine neue Welt aufgeht, müsst ihr zusätzlich eine Kugel finden und zu einem Podest rollen. Weshalb? Das wissen wohl nicht mal die Entwickler.

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