Test - ZombiU : God save the Queen

ZombiU ist das konsequenteste Survival-Horror-Spiel, das es je gab. ZombiU ist das ehrlichste Survival-Horror-Spiel, das es je gab. Es versucht nicht, euch mit verklärter Heldenromantik hinters Licht zu führen. Es sagt euch nicht, dass ihr der Auserwählte seid, der Held, der alle anderen retten und alles wiedergutmachen wird. Die Botschaft lautet stattdessen: Du wirst es nicht schaffen. Du wirst sterben. Hier in London. Die Frage ist nur, wie lange du überlebst, bis sie dich schnappen. Bis sie dir ihre fauligen Zähne ins Fleisch schlagen, deine Eingeweide herauszerren, sich über deinen noch warmen Körper hermachen. Und wenn du tot bist - na und? Keine Sau interessiert das. Schließlich haben wir Nachschub. Viel Nachschub. Krepiert einer, kommt der Nächste dran und macht weiter. Und wird der zur Zombie-Zwischenmahlzeit, kommt halt ein anderer. Und so weiter. Der namenlosen Masse an lebenden Toten steht eine namenlose Masse an zum Tode verurteilten Lebenden gegenüber. Gesellschaftskritik der ganz perfiden Art. George A. Romero dürfte angesichts dieses Konzepts eine Träne der Freude verdrückt haben.

Wir alle kennen das von unserem Aufenthalt dort: unfreundliche, knurrende Einheimische, miserables Essen und doofes Wetter. Aber dieses Mal ist irgendwie alles anders in London. Noch schlimmer als sonst. Die Straßen stehen in Flammen. Geschäfte, Pubs, Banken ... alles geplündert. Die ganze Stadt: ein einziger verwüsteter Friedhof. Allerdings spazieren die Toten noch in der Metropole herum. Und sie wollen frisches Menschenfleisch.

Unbekannter Retter

Ihr wärt ihr nächster Snack gewesen, hätte sich dieser mysteriöse Unbekannte nicht über Lautsprecher gemeldet und euch den Weg in die U-Bahn-Station gezeigt, wo er eine Art Schutzraum für Überlebende eingerichtet hat. Hier erteilt euch euer Retter auch gleich den ersten Auftrag. Mit Cricket-Schläger, Rucksack, einer Pistole und einer Handvoll Kugeln ausgerüstet macht ihr euch auf den Weg, um aus dem Supermarkt in der Nähe ein paar Vorräte abzugreifen. Mr. X hält mit euch Funkkontakt, gibt euch ab und an Tipps und plaudert über die Hintergründe der Apokalypse in London. Aber was ist an dieser dunklen Prophezeiung dran, von der er immer wieder faselt? Wurde die Zombieflut des Jahres 2012 wirklich schon vor 400 Jahren von einem gewissen John Dee als zweite große Seuche vorhergesagt?

Das Wii-U-Pad fungiert als euer Allzweck-Überlebenskit. Auf dem Touchscreen findet ihr alle wichtige Funktionen, die ihr beim grausigen Sightseeing benötigt. Ihr greift auf euren Rucksack zu, rüstet Gegenstände oder Waffen aus dem Inventar aus oder werft einen Blick auf die Karte. Besonders nützlich ist das Radar. Ähnlich wie in den "Alien"-Filmen gibt das Gerät ein akustisches Signal, sobald ein Lebewesen geortet wird. Dieses erscheint dann als roter Punkt auf dem Bildschirm. Außerdem scannt ihr mit einem Druck auf den Touchscreen Objekte oder Lebewesen, indem ihr mit dem Wii-U-Pad die Umgebung absucht.

So erkennt ihr, ob die nächste Tür verriegelt ist oder geöffnet werden kann oder ob der Tote brauchbare Dinge bei sich trägt. Ab und an findet ihr ein MG-Geschütz. An diesen Stellen visiert ihr Ziele durch das Bewegen des Wii-U-Pads an. Sowohl bei den Zieleinlagen als auch beim Touchscreen-Einsatz funktioniert die Technik des Wii-U-Pads einwandfrei. Die Funksprüche aus dem Lautsprecher des Pads sorgen dafür, dass ihr euch wirklich mitten im Überlebenskampf fühlt. Da ihr das Inventar nicht direkt auf dem Fernseher, sondern nur auf dem Bildschirm des Controllers öffnet, läuft das Geschehen auf dem großen Bildschirm weiter. Ihr solltet also stets Augen und Ohren offen halten, um nicht beim Herumkramen überrascht zu werden.

Rundreise

Nach und nach erkundet ihr immer entlegenere Bezirke der Stadt. Typische Touri-Fallen wie der Tower of London oder der pompöse Buckingham Palace stehen ebenso auf dem Plan wie hässliche Wohnbunker im Speckgürtel der Metropole oder die wenig einladenden Abwasserkanäle. Eure Missionen führen in einigen Fällen auch zu anderen Überlebenden. Jeder verarbeitet die Katastrophe dabei auf seine eigene Art. Während sich der Tankstellenbesitzer, von dem ihr ein paar kostbare Tropfen Sprit holen müsst, mit seiner Familie in seinem Haus verbarrikadiert hat und auf Hilfe hofft, arbeitet der Leibarzt der Königin in seinem Labor fieberhaft an einem Serum, das bei Zombie-Bissen Heilung verspricht.