Test - WWII Battle Tanks: T-34 vs. Tiger : Kampf der Giganten
- PC
Wir befinden uns im Sommer des Jahres 1943 und aus dem Blitzkrieg der Wehrmacht ist ein Kampf um jedes Stückchen von Russlands Erde geworden. Der Wendepunkt steht kurz bevor und kann von euch in der "Operation Bagration" genannten Weißrusslandoffensive nachgespielt werden. Lassen wir also T-34 und Tiger gegeneinander antreten!
Kampf der Giganten
Um es vorwegzunehmen: Es gibt im Spiel natürlich keinen Favoriten. Die historischen Verläufe werden politisch korrekt dargestellt. Ein Sieg im T-34-Panzer auf der russischen Seite versetzt die Rote Armee nicht mit einem Schlag nach Berlin. Und selbst wenn ihr mit dem gewaltigen Tiger die sechs Missionen der deutschen Kampagne erfolgreich meistert, ist die Wehrmacht immer noch auf dem Rückzug. Womit wir auch gleich beim recht mageren Umfang des Spiels wären. Insgesamt zwölf Levels sind wirklich nicht überzeugend, vor allem da erst die letzten Aufträge auch die Ausdauer etwas fordern. Doch zuerst noch einmal zurück zum Anfang.
Spartanisch wie das Leben an der Ostfront
Wer erwartet, dass ihm ein Tutorial oder Ausbildungsmissionen beim Erlernen des komplizierten Umgangs mit den Stahlungetümen zur Seite stehen, liegt leider falsch. Da bleibt nur der Blick ins Handbuch, wo wir zum Glück fündig werden. Ebenso enttäuscht werden Fans des großen Kinos. Denn auch wenn die Feldzüge insgesamt sehr real nachgestellt wurden, so flimmert während des ganzen Spiels kein einziges erläuterndes oder wenigstens Spannung aufbauendes Filmchen über euren Schirm. Während die Panzer selbst sehr ordentlich mit verschiedenen Schadensmodellen und grafischen Effekten ausgestattet wurden, hinkt die restliche Umgebung bezüglich der Darstellung etwas hinterher.
Die Erde bebt
Recht beeindruckend ist dagegen die gesamte Umsetzung der Panzer gelungen. Die Motoren starten dröhnend mit den typischen Dieselrauchwolken und wenn der Gang hörbar einrastet, schießt euer tonnenschweres Gefährt mit laut krachenden Ketten nach vorn. Ein Schuss aus der Kanone lässt diese sichtbar vom Rückstoß einfahren und erschüttert die ganze Umgebung. Mit einem lauten "Pling" werden die riesigen Geschosshülsen aus dem Panzer befördert. Je nachdem, ob ihr die russische oder deutsche Seite gewählt habt, werden von der Crew Befehle in der Landessprache durch den Panzer gerufen. Insgesamt also eine sehr gute Atmosphäre, egal, ob ihr den Panzer von innen oder in der Außenansicht erlebt.
Alles unter Kontrolle
Per Knopfdruck versetzt ihr euch an die Stelle des Fahrers, Ladeschützen oder Kommandanten. Die beiden offenen Positionen übernimmt der PC, sodass ihr euch ganz auf eure aktuelle Tätigkeit konzentrieren könnt. Allerdings entsteht auch ein leicht fahles Gefühl dabei, denn die Grenzen zwischen Action und Simulation verschwimmen. Legt ihr als Fahrer nur noch die Gänge ein, steuert und habt ein Auge auf die Drehzahl, so stellt sich schnell ein actionlastiges Feeling ein. Denn Kommandant und Schütze tun ihre Arbeit und fegen alles weg, was ihnen vor die Visieroptik kommt. Ihr fragt euch, was dabei ein fahles Gefühl auslöst? Nun, die beiden machen ihren Job fast zu gut. Der Kommandant kann Ziele erspähen, die für euch vollkommen unsichtbar sind, und auch der Schütze arbeitet so gnadenlos, wie es nur eine künstliche Intelligenz kann.
Zweischneidiges Schwert
Um die Szenarien zu beleben, wurden neben den Feinden auch eigene, computergesteuerte Truppen mit einbezogen. Dies hat uns einerseits sehr gut gefallen, andererseits haben die Kameraden auch für Ärger gesorgt. Sie lassen euch nämlich keine Wahl und zwingen euch, genau nach Skript vorzugehen. Wenn ihr für die eigenen Einheiten oder auch die Gegner nicht zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort seid, kann es vorkommen, dass ihr das Spiel sozusagen stoppt. So kam es vor, dass unsere begleitenden Panzer nicht mehr weiter angriffen und fuhren. Oder feindliche Infanterie wehrlos dastand und regelrecht darauf wartete, erschossen zu werden. Wenn man das Prinzip allerdings nutzt und brav dem Skript, sprich der Mission oder den Befehlen, folgt, dann sind die zusätzlichen Mitspieler durchaus ein Zugewinn.
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