News - Ubisoft : Aktienkurs im freien Fall - Investoren schlagen Alarm

Mit XDefiant und Star Wars Outlaws hat Ubisoft eigentlich zwei heiße Eisen im Feuer, aber offenbar läuft es nicht rund, denn die Aktienkurse sacken immer weiter.

So richtig rund läuft es bei Ubisoft seit geraumer Zeit nicht mehr. Viele Projekte wurden gestoppt oder umgekrempelt, andere wie Skull & Bones haben dermaßen viel Zeit und Budget gefressen, dass sie jenseits jeder Profitabilität sind. Und dazu laufen einige Titel nicht so gut wie erhofft. XDefiant zum Beispiel startete stark, die Spielerzahlen sacken indes immer weiter und auch Star Wars Outlaws spielte bisher offenbar deutlich weniger ein als erhofft und das bei vermutlich immensen Entwicklungs- und Lizenzkosten.

Dem Aktienkurz tut das gar nicht gut, denn der ist erneut gefallen und bewegt sich so langsam aber sicher mit 13,67 Euro am tiefsten Wert in den letzten 10 Jahren. Der Aktienkurz von Ubisoft ist in den letzten 12 Monaten ohnehin schon um mehr als 50 Prozent abgesackt und so langsam geraten die Investoren und Anteilseigner in Panik.

AJ Investments, ein Minderheiteneigner aus der Slovakei, hat die Führung von Ubisoft nun in einem offenen Brief aufgefordert, strategische und strukturelle Änderungen durchzuführen. Er forderte den Vorstand auf, die Privatisierung des Unternehmens oder gar die Übernahme durch einen strategischen Partner in Betracht zu ziehen, "ein umfassendes Kostensenkungsprogramm umzusetzen und den Personalbestand zu optimieren, um mit den Branchenführern vergleichbar zu sein", den Fokus auf die Kern-IPs zu verstärken und die Ablösung des derzeitigen CEO Yves Guillemot zu erwägen.

Laut AJ Investments sollte Ubisoft aufgrund der starken Marken eigentlich bei einem Aktienkurs von 40 bis 45 Euro sitzen und nicht bei mickrigen 13,67 Euro. Die Vorwürfe sind deutlich: "Der Hauptgrund, warum die Bewertung im Vergleich zu anderen Unternehmen so niedrig ist, liegt darin, dass Ubisoft derzeit schlecht gemanagt wird und die Aktionäre Geiseln der Guillemot-Familie und Tencent sind, die sie ausnutzen. Das Management konzentriert sich darauf, die Investoren mit guten Quartalsergebnissen zufrieden zu stellen, und nicht auf eine langfristige Strategie, um den Spielern ein außergewöhnliches Erlebnis zu bieten."

Die aktuelle Strategie, mehrere mittelmäßige Spiele pro Jahr zu veröffentlichen, statt sich auf echte Hits aus den großen Marken zu konzentrieren, sei unverständlich. "Franchises wie Rayman, Splinter Cell, For Honor und Watch Dogs schlummern seit Jahren, obwohl diese Spiele von Millionen von Spielern auf der ganzen Welt geliebt werden. Von Star Wars Outlaws wird erwartet, dass es gute Zahlen bringt, aber die letzten Kritiken zeigen, dass das Spiel noch nicht 100%ig fertig war, obwohl die ganze Welt auf ein Open-World-Spiel der Star Wars
Franchise wartete."

Heftige Vorwürfe und dass Ubisoft in der Krise steckt, ist wohl unübersehbar. Nun bleibt abzuwarten, ob sich weitere Investoren dem Aufruf anschließen, um mehr Druck auf die Führungsebene auszuüben und ob es dadurch in absehbarer Zeit dann auch wirklich Auswirkungen haben wird.