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Test - Thor: God of Thunder : Thor: God of Bore

  • 3DS
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Vor einigen Monaten schwang Nordmann Thor seinen göttlichen Hammer bereits auf Xbox 360, PlayStation 3 und Wii. In unserem Test konnte das Spiel zwar nicht begeistern, aber immerhin auf ausreichendem Niveau unterhalten, sodass noch 62 Prozent Spielspaßwertung für den Titel heraussprangen. Ein Schicksal, das der Nintendo-3DS-Version von Thor: God of Thunder verwehrt bleibt.

Wer dachte, mit Driver: Renegade 3D sei der Tiefpunkt der bisherigen 3DS-Spielepalette erreicht, der hat Thor: God of Thunder noch nicht gesehen oder gespielt. Dies können wir gleich mal vorwegnehmen, denn in diesem Test werdet ihr kaum etwas Positives über den Donnergott lesen. Ihr fragt euch, warum? Die Antwort liegt auf der Hand: Weil es so gut wie nichts gibt, was dieser Titel richtig macht!

Donnergott, verschone mich!

Wie auf den großen Plattformen will auch der kleine Thor ein God of War sein – die spirituellen Parallelen zwischen den beiden Kraftprotzen sind nicht zu übersehen. In beiden Spielen besteht die Spielmechanik aus einer Mischung aus actionreichen Kämpfen, bombastischen Schlachten mit riesigen Endgegnern, kleineren Puzzle-Einlagen und wenigen kurzweiligen „Minispielchen“ wie dem Fliegen mit den Ikarus-Flügeln in God of War III. Gegenüber Kratos muss sich Thor allerdings in jeder Hinsicht geschlagen geben. Gegenüber allen anderen Spielen für den Nintendo 3DS übrigens auch.

Das Beste, was Thor: God of Thunder noch zu bieten hat, ist die langweilige und nebensächliche Handlung, die man schon von den anderen Versionen kennt: Die frostigen Jötunen greifen die Götterstadt Asgard an und der Fiesling Loki will sich die Stadt unter den Nagel reißen, Thor muss dies natürlich verhindern – alles schon bekannt. Wer mehr über die Geschichte erfahren will, liest sich einfach unseren Test zu den großen Fassungen des Titels durch.

Thor: God of Thunder - DSi Launch Trailer
Die verschiedenen Versionen von Thor: God of Thunder sind mittlerweile erhältlich und bekommen auch alle ihren eigenen Start-Trailer; den Anfang macht die DSi-Fassung.

Viel interessanter als die Geschichte sollte natürlich die Spielmechanik sein. Ein an God of War angelehntes Spielprinzip klingt schließlich nicht schlecht und so was hat man auf dem Nintendo 3DS bisher auch noch nicht gesehen. Allerdings gibt sich Thor alle Mühe, jegliche Hoffnungen zu vernichten, denn egal, wo man hinsieht, das Spiel ist einfach nur billig. Zwar sorgt das unkomplizierte Kampfsystem inklusive interessanter Spezialangriffe für einige Minuten für kurzweilige Unterhaltung, auf Dauer ist es aber völlig eintönig, was auch mit der allgemeinen Abwechslung im Spielverlauf zusammenhängt. Ein paar Standardgegner ausschalten, dann nervige Klongegner verkloppen, anschließend wieder einige Standardgegner vernichten und dann einen Bosskampf bestehen, bevor die ganze Prozedur von vorne beginnt – Abwechslung sieht anders aus. Darüber hinaus ist das Spiel kinderleicht. Rätsel nehmen nur einen minimalen Gehalt des Spielumfangs ein.

Jetzt mach doch mal diesen 3-D-Effekt an!

Verschlimmert wird das Spielerlebnis noch durch unnötige Bugs, die bewirken, dass Feinde einfach mal in Wänden hängen bleiben. Das wäre im Prinzip zwar nicht allzu schlimm. Blöd ist es allerdings, wenn wir erst dann im linearen Spielverlauf weitermarschieren können, wenn wir alle Gegner im jeweiligen Abschnitt vernichtet haben. An solchen Stellen hilft nur ein Laden des letzten Speicherstandes. Zum Glück kommt einem hier nicht noch ein Autosave in die Quere, der dafür sorgt, dass wir das komplette Spiel neu starten müssen. Aber bei Thor: God of Thunder für den 3DS ist ja bekanntlich alles möglich.

Technisch macht der Titel ebenso viel falsch wie spielerisch – so unmöglich das auch klingt, es ist die Wahrheit. Selbst auf dem Ur-NDS wäre das Spiel hässlich gewesen und auf dem 3DS sieht es dementsprechend noch übler aus, zumal das Bild auch noch von Rucklern getrübt wird. Der 3-D-Effekt macht es nur noch schlimmer, denn er ist so gut wie gar nicht vorhanden. Wenn man 3-D aktiviert hat, fällt einem der Unterschied zu 2-D kaum auf. Wir waren uns stellenweise nicht einmal sicher, ob wir 3-D nun angeschaltet hatten oder nicht. Auch die Musik und die Sprachausgabe sind ein Graus, von den seltsam rauschenden Sound-Effekten ganz zu schweigen.

Fazit

von Tim Bissinger
Thor: God of Thunder ist kein unnützes Spiel – es kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen. Diese Aufgabe erfüllt es auch hervorragend. Egal, ob man sich nun die Grafik, die Akustik, die Spielmechanik, die Abwechslung im Spielverlauf oder das Level-Design ansieht: Immer wieder führt einem Thor vor, wie man ein Spiel so richtig versauen kann. Bei solchen Spielen ist es nicht weiter verwunderlich, dass 95 Prozent aller Spieler Vorurteile gegen Filmumsetzungen hegen. Bis jetzt ist Thor das schlechteste Spiel, das ich auf meinem 3DS gespielt habe.

Überblick

Pro

  • unkompliziertes Kampfsystem

Contra

  • fürchterlich hässliche Grafik
  • Spielmechanik ohne Abwechslung
  • niedriger Schwierigkeitsgrad
  • häufige und nervige Bugs
  • rauschende/kratzende Soundeffekte
  • gelangweilte deutsche Sprecher
  • endlose Suche nach 3-D
  • Ruckler trüben das Bild zusätzlich

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