Test - This War of Mine: The Little Ones : Krieg macht betroffen
- PS4
Vor etwas mehr als einem Jahr erschien This War of Mine für den PC. Ilyass hat euch den Titel damals bereits in seinem sehr persönlichen Artikel vorgestellt. Jetzt ist This War of Mine: The Little Ones für PS4 und Xbox One erschienen, doch nicht als einfacher PC-Port, sondern mit neuen Inhalten. Dass nun auch Kinder aktiv als Charaktere mit von der Partie sind, macht das Spielen dieses Titels nicht leichter.
Die 11 bit Studios möchten mit der Konsolenversion von This War of Mine: The Little Ones genau das widerspiegeln, was ihnen bereits auf dem PC mehr als gut gelungen ist: die Schrecken des Krieges und derer, die davon direkt betroffen sind. Daher präsentiert sich der Titel auch auf den Konsolen in schlichter Form, statt sich mit Explosionen und actionreichen Passagen in den Vordergrund zu drängen. Die wichtigsten Neuerungen in The Little Ones beschränken sich in erster Linie auf die etwa zehn neuen Charaktere, die ihr begleiten könnt.
Kinder im Krieg
Dabei stechen insbesondere die Kinder hervor, die ab jetzt aktiv zur Gruppe gehören. Doch die verhalten sich anders, als ihr es von den bisherigen Protagonisten gewohnt wart. Kinder zählen als feste Gruppenmitglieder, brauchen daher Nahrung, Schlaf und nicht zuletzt ein wenig Ablenkung vom Kriegsgeschehen. Sind sie bei der Nahrung noch zurückhaltend und benötigen nur etwa die Hälfte von dem, was ein Erwachsener braucht, stellen sie euch im Spielverlauf vor andere Probleme.
Kinder wollen spielen und benötigen viel Aufmerksamkeit. Sie können auch nicht zum Plündern geschickt werden und selbst das Wegräumen von großen Schutthaufen im eigenen Unterschlupf ist ihnen nicht erlaubt. Immer wieder suchen sie das Gespräch mit einer erwachsenen Bezugsperson. Dabei sind die Probleme der Kleinen ganz anderer Natur als die der bisherigen Charaktere. „Kann ich heute zur Schule gehen?“, „Darf ich raus zum Spielen?“ oder „Dieses Haus macht mir Angst, ich will hier nicht bleiben!“, sind nur einige der Sorgen, die euch die Kinder mitteilen und um die ihr euch kümmern müsst.
Je nach Gesprächsverlauf machen diese eher nebensächlichen Dinge auch den Erwachsenen zu schaffen. So sorgt sich der Vater eines kleinen Mädchens etwa darum, wie er genug Nahrung heranschaffen soll, wenn niemand nachts auf seine Tochter aufpasst. Oder er macht sich Gedanken, wie er der Kleinen beibringen soll, dass sie noch länger in diesem Gebäude ausharren müssen. Viele neue Aspekte, die auch auf uns bedrückend wirkten, kommen durch die kleinen Charaktere ins Spiel.
Durch die Kinder kommen auch neue Startkombinationen bei den Gruppen auf euch zu. Es gibt noch viele der Gruppen, die ihr bereits aus dem Hauptspiel kennt. Ihr habt nach einiger Spielzeit aber auch Zugriff auf andere. Zu diesen zählen dann auch solche, bei denen ihr nur mit Vater und Kind startet. Das ist nicht nur bedrückend wegen der Gespräche, sondern wird euch auch spielerisch fordern, da der Vater fast alles alleine machen muss und trotzdem noch genug Zeit für sein Kind aufbringen sollte.
Der Editor und die Steuerung
Zusätzlich zu einer zufälligen Geschichte dürft ihr diesmal sogar eure eigene erschaffen, in der ihr mittels eines kleinen Editors die Spielbedingungen festlegt. Welche Charaktere sollen in die Gruppe? Wie lang dauert der Winter? Welche Ortschaften können von euch geplündert werden? Wie lang soll der Krieg dauern? Bei der letzten Einstellung dürft ihr bis zu 80 Tage auswählen, manch einer wünscht sich an dieser Stelle wohl, dass ein echter Krieg auch nach so kurzer Zeit beendet wird.
Auf der Konsole müsst ihr euch ein wenig an die Steuerung gewöhnen. Statt einen Charakter auszuwählen und ihn wie am PC per Mausklick zu seiner nächsten Aufgabe zu schicken, steuert ihr ihn mit dem Controller direkt dorthin und befehlt ihm dann, was er machen soll. Bis auf das Treppensteigen habt ihr die Funktionen schon nach wenigen Sekunden im Griff. Nur an Treppen und Leitern verhält sich die Steuerung zu Beginn eigenartig, da ihr zum Runtersteigen den Stick im richtigen Moment nach unten drücken müsst. Wollt ihr nur an der Treppe vorbeilaufen, kann es durch leicht schräges Drücken trotzdem dazu kommen, dass der Charakter nach unten gehen will.
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