Preview - This War of Mine : Ziel: Überleben
- PC
„Im Krieg ist nicht jeder ein Soldat.“ Wie würden wir ein klassisches Kriegsspiel definieren? Vermutlich hätten wir für diese Frage naheliegende Assoziationen zur Battlefield- und Call-of-Duty-Reihe gesucht. Testosterongeladene Soldaten, die tapfer für ihr Land eintreten und bis zum Tod kämpfen. Was ist aber mit der anderen Seite des Krieges? Die Seite, die nicht in der Lage ist zu kämpfen und im Schatten des Geschehens agiert? This War of Mine möchte genau diesen Aspekt näher beleuchten und euch während eines tobenden Krieges in die Rolle von einfachen Zivilisten versetzen. In This War of Mine müsst ihr nicht das gegnerische Lager infiltrieren und euch auf dem Schlachtfeld behaupten. In diesem Spiel verfolgt ihr nur ein Ziel: überleben. Wir haben uns exklusiv mit den Entwicklern getroffen.
Die erste Spielszene zeigt ein nahezu verlassenes, einsturzgefährdetes Haus. Die Umgebung wird in 2,5-D dargestellt, während bedrückende Musik die Szenerie untermalt. In der Mitte sehen wir eine kleine Gruppe von Zivilisten. Katja ist müde, während Dominik verletzt zu sein scheint. Auf uns lastet Druck. Ist ein Gruppenmitglied müde, schwinden extrem wichtige Energieressourcen, die für das Überleben notwendig sind. Bei Verletzungen kann gar der Extremfall eintreten: Können wir die Wunde nicht schnell versorgen, wird Dominik sterben. Zwei helfende Hände und ein Freund weniger.
Fremde werden zu Freunden
Wir müssen aus gefundenem Holz und Planen ein Bett bauen. Dass wir nicht genug Betten für alle herstellen können, wird nach einem Blick in unser Inventar schnell klar. Glücklicherweise ist Dom handwerklich geschickt, sodass wir weniger Holz benötigen als ursprünglich geplant. Wie uns Pawel Miechowski, kreativer Kopf hinter dem Titel, im Interview mitteilte, werden wir auf Zivilisten treffen können, die mit einzigartigen Fähigkeiten ausgestattet sind. Warum? Weil dieser Umstand auch im echten Krieg eintreten kann. Journalisten, Ärzte und Handwerker können eure Wege kreuzen und euch zur Seite stehen.
Wir schicken Katja zum Schlafen. Während sie sich regeneriert, wird der Gesundheitszustand von Dominik schlechter. Geld hat in diesem Krieg schon lange seine Relevanz verloren. Ein Zahlungsmittel wird jedoch immer seinen Wert behalten: Alkohol. Was für andere als willkommene Ablenkung vom tödlichen und deprimierenden Alltag dient, ist für Dominik die letzte Chance zum Überleben. Wir brauchen den Alkohol, um seine Wunde zu desinfizieren. Der Versuch, unsere übrig gebliebenen Holzplanken gegen Alkohol einzutauschen, scheitert jedoch. Wir können nichts mehr für Dominik tun.
Mutig und wichtig
Dass This War of Mine nicht leicht verdaulich wird, hat Pawel relativ früh deutlich gemacht. Die Entwickler von 11bit Studios wollen die schwierige Situation des Krieges nicht nur illustrieren, sondern durch solche Design-Entscheidungen auf intensivstem Wege vermitteln. „Warum This War of Mine schwer ist? Weil der Krieg hart ist“, so Pawel. Einfache, aber wichtige Sätze. Mit This War of Mine möchte 11bit Studios ein Zeichen setzen. Spiele werden zwar von der Gesellschaft angenommen, oftmals jedoch nicht als Kunst angesehen. Wie uns Pawel mitteilte, möchte er mit This War of Mine zeigen, dass dieses Medium zu mehr in der Lage ist, als einfach nur Spaß zu bereiten.
Ein weiterer Tag geht zu Ende. Mittlerweile sind wir nur noch zu dritt. Tagsüber kann die Gruppe das Versteck nicht verlassen, es ist zu gefährlich. Auf den Straßen tanzt das Blei und das Blut fließt. Ist die Nacht hereingebrochen, wagen wir uns mit Dom und Katja wieder auf die Straße, in der Hoffnung, nützliches Material zum Überleben zu finden. Die Suche ist ergiebig. Wir finden Ausrüstung, mit der neue Hilfsgüter hergestellt werden können. Oder wir tauschen das seltene Gut gegen Alkohol ein. Entweder um uns vom Krieg abzulenken oder um die nächste Wunde versorgen zu können. Die Entscheidung ist hart. Warum? Weil der Krieg hart ist.
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