Preview - The Unfinished Swan : Splatter ohne Blut
- PS3
Wenn beim Spielen der Bildschirm auf einmal weiß wird und sich nichts mehr tut, ist das wilde Drücken verschiedener Tasten auf dem Controller wohl die Reaktion eines jeden Durchschnittsspielers. Während in den meisten ähnlichen Situationen nur noch der Neustart der Konsole hilft, beginnt ihr in The Unfinished Swan, die weiße Umgebung mit schwarzen Farbklecksen einzudecken. Das zwölfköpfige Team von Giant Sparrow arbeitet momentan an einem der ungewöhnlichsten PSN-Titel. Wir hatten in Los Angeles die Gelegenheit, das eigenwillige Spielprinzip genauer kennenzulernen.
Seit 2008 geistert ein Video mit einer Tech-Demo unter dem Namen The Unfinished Swan durchs Internet. Aus der Egoperspektive schießt der Spieler darin schwarze Farbkugeln ab, um die komplett weiße Umgebung damit einzudecken und sich so in der ansonsten unsichtbaren Umgebung zu orientieren. Satte vier Jahre später stellte Sony in Los Angeles den Titel nun offiziell vor, und zwar immer noch unter demselben Namen. Nachdem thatgamecompany mit Journey ihren Exklusivvertrag über drei Spiele erfüllte, scheint man mit Giant Sparrow einen Entwickler gefunden zu haben, der fähig ist, neue PSN-Perlen auf den Markt zu bringen. Wir haben uns die ersten Minuten des eigenwilligen Shooters zu Gemüte geführt.
Schwan ohne Hals
Die Geschichte dreht sich um Monroe. Seine Mutter war zu Lebzeiten immer besser darin, Dinge zu beginnen als zu beenden. Als sie stirbt, kann sich Monroe für eines der von ihr gemalten Gemälde entscheiden. Seine Wahl fällt dabei auf den titelgebenden unfertigen Schwan, dem der Hals fehlt. Nach diesem seltsamen Intro folgt ohne große Umschweife schließlich die Szene mit dem weißen Bildschirm – natürlich ohne Hinweise auf die Tastenbelegung.
Simpel das Spielprinzip: Mit einer Farbpistole deckt ihr die Umgebung mit schwarzen Spritzern ein, um euch so zurechtzufinden. Ihr startet in einer abstrakten Umgebung mit quadratischen Räumen, wo ihr durch Ballern zum Beispiel einen Würfel zur Seite räumen müsst. Kurz danach geht es aber ins Freie. Dabei könnt ihr mit Spritzern in die korrekte Richtung zunächst eine Sitzbank, danach einige Schilfrohre und später einen Frosch erkennen, der, sobald er mit Farbe eingedeckt ist, zu einem Sprung ins unsichtbare Wasser ansetzt.
Unheimliches aus dem See
Während der Wanderung am See entlang waren unheimliche Geräusche zu hören, ein Monster war dabei trotz wilden Rumspritzens nicht zu erkennen. Nach einiger Zeit stößt der unbekannte Protagonist auf eine Treppe, die er hinaufsteigen kann. Von einem Aussichtspunkt aus lässt sich das ganze bereits vollführte „Spritzwerk“ dann von oben begutachten. Am oberen Ende der Treppe steht eine Statue, die den König darstellt, der die zu erkundende Welt kreiert hat. Ein Teil des Spiels soll die Lebensgeschichte des Oberhaupts erzählen. Zu diesem Zweck sind in der Welt Briefe versteckt, die weitere Informationen preisgeben. Als weitere sammelbare Objekte gibt es in der Umgebung auch Ballone zu finden.
Die Welt ist nicht komplett schwarz-weiß. So sind gewisse Farbtupfer, wie zum Beispiel eine Krone, als Hinweise zu erkennen. Dies dient aber nicht nur als Wegführung. Stattdessen habe man festgestellt, dass es den Spielern komplett ohne visuelle Hinweise unter Umständen schlecht wird. Ob es im Spiel zu Kämpfen kommt, wollten uns die Entwickler trotz mehrmaligen Nachhakens nicht verraten. Sterben könnt ihr hingegen, und dies auf nicht gerade zimperliche Weise. Das passiere aber eher, indem ihr von einer Klippe stürzt, als in einem allfälligen Kampf unterliegt, meinte Creative Director Ian Dallas.
Mischung aus Neugier und Angst
Im weiteren Verlauf des Spiels sollen neue Spielmechanismen dazukommen. Auch die Spielmechanik soll komplett neue Richtungen einschlagen. Hauptthema von The Unfinished Swan bleibe aber das Entdecken der Umgebung auf ungewöhnliche Weise. Wie in einem Märchen sollen dabei die Neugier und manchmal auch ein wenig Angst eure ständigen Begleiter sein.
Der PSN-Titel unterstützt Move und die Bewegungssteuerung des Six-Axis-Controllers. Einen Koop-Modus im klassischen Sinn wird es nicht geben. Schließlich ist gemäß Ian Dallas der beste Koop-Modus immer noch jener, bei dem zwei Leute auf dem Sofa sitzen und gemeinsam das Spiel erleben. Und dazu reiche auch ein Controller. Die Reise durch die weiße Umgebung soll zwischen zweieinhalb und drei Stunden dauern.
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