Preview - The Last Tinker: City of Colors : Liebevolles Farbenspiel
- PC
Simple Zutaten sind oft das A und O für ein tolles Spielerlebnis. Die Entwickler von The Last Tinker: City of Colors haben einfach einen riesengroßen Kübel Farbe genommen, putzige Charaktere gestaltet und ihnen süße Stimmen verliehen. Eine geniale Steuerung und eine hinreißende Geschichte runden das Ganze ab und machen das Independent-Spiel zu einem großen Ausnahmetitel, der zurecht bereits zweimal prämiert wurde. Im Sommer kriegen wir dann alle eine Farbdusche ab.
Schon der Anblick des Menüs macht sofort Lust in Tinkerworld, also in die Welt der Bastler, einzutauchen. Es überkommt einem ein wohliges Gefühl, dass der ein oder andere vielleicht von seiner Lieblingsdecke kennt. Jedes noch so kleine Detail ist von Hingabe geprägt und ergibt ein stimmiges Bild. Die Geschichte ist zauberhaft, obwohl ein großer Konflikt im Raum steht: Früher war Tinkerworld eine frohe, kreative Welt, in der die Bewohner zusammen malten und bastelten. Doch eines Tages wurde darum gestritten, welche Farbe denn am Schönsten sei. Daraus entstanden drei Stämme, eingefärbt in jeweils rot, blau und grün. Das Spiel startet in den Slums eines Ortes, wo die farbenfrohe Welt noch in Ordnung ist. Euer Held ist ein Straßen-Affenjunge namens Koru, der die Bewohner wieder zusammenführen und Tinkerworld davor bewahren soll, ihre Farben komplett zu verlieren.
Süß!
Gleich zu Beginn wird euch Tap zur Seite gestellt, euer treuer, putziger Kumpane. Er sieht wie ein blaues Meerschweinchen aus, schwebt in der Luft und hat die süßeste Stimme, die man sich nur vorstellen kann. Auf Dauer könnte sie zwar nerven, aber in den Zwischensequenzen ist das Piepsen einfach herrlich. Sowieso besitzen die Tinkerworld-Menschen keine verständliche Sprache. Sie kommunizieren nur mit Lauten, die aber trotzdem wunderbar die Stimmung der Charaktere wiedergeben. Ein schüchternes Geschöpf klingt eher zittrig, während ein wütender NPC laute und tiefe Töne von sich gibt. Damit man auch was vom Inhalt mitkriegt, tauchen neben den Figuren Sprechblasen auf, die euch das Quietschen und Grummeln übersetzen.
Läuft wie geschmiert
Tap fiept nicht nur, er hat auch die Fähigkeit, eine Spur aus Konfetti zu legen, um euch so den Weg zu zeigen. Zuallererst geht es zum schönen, leicht verdaulichen Tutorial, bei dem auf Anhieb sichtbar wird, wie flüssig und handlich die Spielerfahrung vonstatten geht. Zum Sprinten haltet ihr einfach die Leertaste gedrückt und könnt so ebenfalls über Wasser oder Abgründe hinwegspringen. Erinnert ein bisschen an die über Stock- und Stein-Rennerei der Assassin’s Creed-Reihe. Trotzdem ist Vorsicht geboten, denn man kann auch leicht abrutschen - und da Koru nicht schwimmen kann, wird deshalb ein Gesundheitspunkt abgezogen. Echtes Achterbahn-Feeling kommt beim Surfen auf der Transportschiene auf. Die Schiene sieht aus wie ein dickes Seil, dass die verschiedenen Abschnitte des Dorfes miteinander verbindet. Hüpft man drauf, düst ihr auch schon los. Am Liebsten möchte man hier die Arme in den Wind strecken.
Blind vor Farbe
Nach so viel Laufsport ist es Zeit, zur Abwechslung auch mal das Köpfchen anzustrengen. In The Last Tinker: City of Colors ist auch buntes Rätselraten angesagt. Bei einer Aufgabe bekommt ihr einen großen gelben lebenden Pilz an die Hand, der ein dümmliches, aber dennoch liebevolles Lächeln aufsetzt, wenn ihr ihn durch Pfiffe zu euch ruft. Den gutmütigen Doofi müsst ihr jetzt durch das Level dirigieren und mit ihm Wege freimachen. Hier wird jedoch deutlich, wie verwirrend so viel Farbe sein kann. Manche Schalter, die betätigt werden müssen, sind bei so viel Bemalung schnell zu übersehen. Aber das ist nur eine winzige Kritik am Rande.
Tap kriegt was auf die Nase!
Auch Fäuste darf man sprechen lassen. Und das geht ebenso flüssig von der Hand wie das Rennen. Von der Ferne betrachtet, mag das Ganze vielleicht etwas simpel und kindlich aussehen, aber so ist es keinesfalls. Das Verkloppen macht durchaus Spaß, sowohl für Kinder als auch für Erwachsene. Koru bewegt sich teilweise wie Batman und huscht zwischen den Gegnern hin und her, um jeden der Reihe nach einen Powerschlag zu verpassen. Doch kurz vor Ende der Previewfassung passiert noch was furchtbares: Tap kriegt was auf die Nase! “Na wartet, ihr Schurken!”, denkt ihr euch und geht mit vollem Elan in den Kampf. Nachdem alle Feinde auf dem Boden liegen, erscheint plötzlich ein Farbgeist, der euch hilft, Tap wieder zu heilen. Im Gegenzug müsst ihr dem Geist aber bei einer Mission helfen. Während Tap sich ausruht, hüpft ihr in ein Portal - und hofft, dass bald Sommer ist.
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