Test - The Binding of Isaac: Afterbirth : Schwere Nachgeburt
- PC
Mit The Binding of Isaac landete Edmund McMillen einen großen Erfolg. Die Mischung aus Fäkalhumor und biblischen Referenzen, gepaart mit Rougelike-Elementen und einer Prise klassischem Zelda-Charme, traf den Geschmack vieler Spieler. Mit Rebirth erfolgte die Portierung auf eine neue Engine, dazu wurden viele neue Items und Mechaniken integriert. Afterbirth geht nun den nächsten Schritt und bringt einen neuen Spielmodus, viele neue Items und Gegner.
Rund ein Jahr hat es gedauert, bis mit Afterbirth der Ausflug von Isaac um neue Inhalte erweitert wird. Einige Änderungen sind zwar auf den ersten Blick marginal, sie wirken sich jedoch in den einzelnen Spieldurchläufen sehr extrem aus. Beispielsweise gibt es neue Raumaufteilungen. Eine L-Form sorgt für neue große Abschnitte, schmale Räume setzen euch hingegen durch Platzmangel unter Druck. Vor allem Bosskämpfe in den halbierten Arealen können schnell zu einem Problem werden.
Die zehn neuen Bossmonster sind zwar zu großen Teilen nur Modifikationen der bereits bekannten Endgegner, sie fühlen sich durch ihre eigenen Angriffsmuster dennoch frisch an. Der aus Durchfallexkrementen geformte Brownie ist eine erweiterte Form von Dingle und bringt eine neue Bullet-Hell-Phase mit, während die Turdlings eine flottere Variante der Gurglings sind und im späteren Spielverlauf auf euch warten. Eine komplett neue Mechanik weist Little Horn auf, der Portale im Bossraum erschafft und euch durch diese mit Bomben bewirft.
Die Gier in dir
Ein komplett neuer Spielmodus ist "Greed". Hier ist es eure Aufgabe, mehrere Wellen von gegnerischen Monstern zu besiegen. Anders als im Hauptteil des Titels werden die Räume nicht zufällig generiert. Durch das Aufräumen des Monsterraumes erhaltet ihr Münzen, die ihr wiederum gegen Power-ups und Items im Shop eintauschen könnt. Ein Schatzraum ist frei zugänglich, ein zweiter kostet euch einen Schlüssel. Zudem befindet sich auf jeder Ebene ein Opferraum.
Die Gegnerwellen im Monsterraum beschwört ihr durch einen Schalter. Ein Timer an diesem zeigt euch, wann die nächste Horde kommt. Nach zehn Wellen erhaltet ihr eine Verschnaufpause, anschließend folgt ein Bosskampf. Wem danach die Puste noch immer nicht ausgegangen ist, der kann einen weiteren Boss besiegen, um einen Teufelspaktraum freizuschalten. Danach habt ihr eine Ebene abgeschlossen und kommt in die nächste.
Mehr Taktik, mehr Herausforderung
Da im Greed-Modus jede eingesammelte Münze zweimal umgedreht werden muss, ergänzt er den Titel um eine neue, taktische Komponente. Der Erfolg im Greed-Modus hängt oft von den kostenlosen Start-Items ab. Bei einigen Konstellationen lohnt sich das Weiterspielen kaum, da die Gegnerwellen nur schwer in den Griff zu bekommen sind. Mit Ultra Greed wartet am Ende des Modus überdies ein neuer Abschlussgegner, der über unglaublich viel Leben verfügt. Eine Herausforderung, die selbst erfahrene Spieler verzweifeln lassen kann.
Auf technischer Seite wurde vor allem am kooperativen Modus gefeilt. Zwar sind noch immer keine Online-Sitzungen möglich, dafür können sich Partner nun außerhalb des Bildschirmrandes bewegen. In der Grundversion wurde Spieler 2 noch von der Bildschirmbegrenzung von Spieler 1 bewegt, was zu vielen unbeabsichtigten Toden führte. Alternative Bildschirme zeigen ferner die eingesammelten Items an und eine verbesserte Zeitmessung. Toll für Streamer, die regelmäßig in Races gegeneinander antreten.
Der Soundtrack wurde um einige neue Tracks erweitert und ein Quake-ähnlicher Ansager liest beim Nutzen von Pillen und Tarot-Karten den jeweilige Effekt vor. Das wirkt überraschenderweise sehr stimmig und macht die Flucht vor der bösen Mutter noch witziger.
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