Test - Tearaway: Unfolded : Die Macht des DualShock 4
- PS4
In der drögen Welt der Remastered-Editionen sticht Tearaway Unfolded positiv hervor. Entwicklerstudio Media Molecule hat es geschafft, aus der Neuauflage viel mehr als ein reines Grafik-Update zu machen. Frische Ideen und das Ziel, die Eingabemöglichkeiten der PlayStation 4 maximal auszureizen, machen das Papierabenteuer zum zweiten Mal zu einer unvergesslichen Reise.
Inhaltlich ähneln sich die Vita-Fassung und die PlayStation-4-Version. Erneut begleitet ihr die Hauptfigur, um eine Nachricht abzugeben. Adressiert ist sie an das Wesen, das den Boten lenkt: an euch. Auf eurer Reise werdet ihr von Schnipseln angegriffen, die euer Vorhaben unterbinden wollen. Wie im Original seid ihr mit dieser Mission rund sechs bis sieben Stunden beschäftigt. Wollt ihr alle Levelabschnitte mit 100 Prozent abschließen, kommen wohl noch einmal zwischen vier und fünf Stunden dazu.
Die besondere Stärke von Tearaway Unfolded auf der PS4 liegt in der Innovation, obwohl der Vorgänger bereits bekannt ist. Der große Unterschied ist die Eingabe. Auf der Vita konntet ihr euren Finger auf das hintere Touchpad legen und ihn so durch den Papierboden im Spiel drücken. Diese Option entfällt nun. Das Wegschnipsen von Feinden fällt ebenfalls flach. Der DualShock 4 kommt stattdessen mit seinen ganz eigenen und neuen Möglichkeiten.
Lichtblick
In Tearaway Unfolded steht euch das LED-Licht eures Controllers zur Verfügung. Mit einem Druck auf R2 oder L2 leuchtet das Licht in der Spielwelt. Durch die Gyroskopeingabe bewegt ihr das Licht innerhalb der Welt. Die feindlichen Schnipsel folgen dem Licht, sobald ihr sie damit blendet. Statt sie wegzuschnipsen, könnt ihr eure Feinde nun in Abgründe lenken. Neu hinzu kommt die Möglichkeit, Gegenstände vom Bildschirm virtuell in den Controller zu werfen. Dadurch seid ihr in der Lage, durch geschicktes Wischen auf dem Touchpad das Geschoss zurück auf Feinde auf dem Bildschirm zu feuern. Dabei nutzt ihr erneut die Bewegungseingabe des DualShock 4 zum Zielen.
Im späteren Spielverlauf düst ihr mit einem modifizierbaren Papierflieger durch die Spielwelt. Wie im Original nutzt ihr euer Bastelbrett, um dem Spiel eigene Papierkreationen hinzuzufügen. Das Zeichnen über das Touchpad des Controllers wurde im Vergleich zur Vita-Version vereinfacht. Leider ist es dennoch schwer, akkurat über die kleine Fläche zu malen. Oft werdet ihr den groben Schnitt mit dem Schneidemesser und dem Analog-Stick verfeinern müssen. Je nachdem, wie viel Zeit ihr in die eigenen Basteleien stecken wollt, kann eine Idee mehrere Minuten oder sogar Stunden in Anspruch nehmen. Doch keine Sorge: Selbst einfache Basteleien führen euch ans Ziel.
Hochauflösendes Papier
Technisch überzeugte Tearaway Unfolded in unserem Test auf ganzer Linie. Während des kompletten Spieldurchlaufes hatten wir nicht ein einziges Mal mit Rucklern oder anderen Problemen zu kämpfen. Die Bildrate läuft stabil mit sechzig Bildern in der Sekunde. Zudem wirkt die Papierwelt auf einem Fernseher in Full-HD noch stimmiger als beim Handheld-Pendant. Das knuddelige Szenario wird von einem wundervollen Soundtrack begleitet, der jedes Handlungsereignis noch einmal perfekt untermalt.
Wer eine Kamera für die PlayStation 4 besitzt, kann ihr mit dem Papierabenteuer endlich mal wieder Leben einhauchen. Wie auf der PlayStation Vita wird das Kamerabild genutzt, um euch zu einem Teil der Geschichte zu machen. Das Mikrofon der Kamera verwendet ihr zusätzlich zum Aufnehmen von Geräuschen, die in die Welt eingebunden werden. Neu ist die Companion-App, mit der ein zweiter Spieler Kunstwerke basteln und in das Spiel transferieren kann. Leider konnten wir das noch nicht ausprobieren.
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