Preview - Spintires : Schmutziges Offroad-Spektakel
- PC
Schlammschlacht mal anders: Im Offroad-Simulator Spintires walzt ihr mit pferdestarken Forstvehikeln durch Schlammlöcher und unwegsames Matschterrain der russischen Nadelwälder. Das Kickstarter-Projekt der britischen Spielentwickler Oovee Game Studios war ein voller Erfolg, die Veröffentlichung ist aber erst für 2014 angesetzt. Wir durften auf der gamescom schon mal mit den klobigen Brummern durchs Unterholz bügeln.
Spintires ist eine Dreckschleuder, wie sie im Buche steht: Wenn wir uns hinters Steuer des MAZ-537-Schleppers klemmen, das Gaspedal durchtreten und mit röchelnden Auspuffen schwarze Rußwolken ausblasen, fliegen uns die Schmutzpartikel nur so um die Ohren. Das macht anfangs mächtig Laune - bis wir unsere Maschine festgefahren haben und im hüfthohen Schlamm stecken bleiben. Im Spiel geht es nämlich weniger um Geschwindigkeit, sondern eher darum, Jeeps und Trucks behutsam durch das deformierbare Gelände zu steuern. Einmal zu viel Gas gegeben oder das Lenkrad falsch eingeschlagen, schon schaufelt man sich zusehends tiefer in die Erdkruste.
Augen zu und durch!
In der von uns gespielten Demo standen zwei Fahrzeuge zur Verfügung: der bereits angesprochene Schlepper sowie ein kleiner UAZ-Jeep. Beide Vehikel sind unglaublich detailliert gestaltet, in Sachen Realismus müssen die Entwickler aber noch an ein paar Schrauben drehen. So steuert sich insbesondere der dicke Brummer bei Vollgas noch wie eine monströse Kernseife, was bei unserer Waldtour des Öfteren zu unbeabsichtigten Rutschpartien führte. Auf festem Untergrund mag das noch gutgehen, brenzlig wird es im Matsch und in Schlammpfützen, wo das Gas perfekt dosiert eingesetzt werden muss. Auch durchs Wasser kann der Amphibienlaster tuckern. Verkeilt sich die Kiste, wird der Allradantrieb aktiviert. Der verbraucht jedoch zusätzlich Treibstoff und sollte dementsprechend sparsam eingesetzt werden.
Aber egal, wie vorsichtig wir uns Meter für Meter durch den Erdboden walzen, irgendwann geht gar nichts mehr: Die Räder sitzen fest, der Motor stottert. Dann hilft nur noch das Sperrdifferenzial. Dieses verteilt das gesamte Drehmoment auf das Rad mit der meisten Bodenhaftung, um Schlupf oder gar ein Durchdrehen des anderen Rädchens zu verhindern. Tatsächlich schaufeln wir uns mit aktiviertem Allradantrieb und Sperrdifferenzial in 90 Prozent der Fälle mühelos aus der Zwickmühle. Zumindest in der Demo. Im fertigen Spiel soll das ständige Sperren die Achsen verschleißen - und schließlich das Fahrzeug lahmlegen. Später wird es vermutlich einen Abschleppdienst geben; eine entsprechende Funktion haben wir bereits gesichtet.
Der Lohn für die Mühe? Unklar.
Obschon die Demo nichts anderes war als ein kleiner Open-World-Baukasten mit Schlammspuren, waren wir sofort fasziniert, zumal die zerfurchten Waldwege klasse aussehen und ihr auch abseits des Pfades quer durch die Pampa knattern und kleine Nadelbäume umknicken dürft. Bisher fehlt Spintires allerdings noch jegliches Spielziel. Auch zum eigentlichen Spielprinzip wollte uns Publisher Rondomedia noch nichts verraten. Denkbar wäre es, Waren durch die Wildnis zu transportieren. Für erfolgreiche Lieferungen könnte es Skill-Punkte hageln, die ihr in bessere Getriebe und andere Verbesserungen investiert. Geplant ist außerdem ein kooperativer Modus, in dem sich zum Beispiel zwei Spieler gegenseitig aus der Dreckbrühe ziehen dürfen.
Technisch hinterlässt der Titel dank der klasse modellierten Fahrzeuge sowie des hübschen Tag-und-Nacht-Zyklus einen sehr guten Eindruck. Mitunter kam es in unserer Version aber noch zu nervigen Pop-up-Effekten und flackernden Bodentexturen. Der Offroad-Spaß soll übrigens vollkommen modifizierbar sein, sodass fleißige Spieler ihre eigenen Autos und Landschaften basteln dürfen.
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