Test - Space Empires V : Strategiekost für Hardcore-Spieler
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Seit Jahren beliefert StrategyFirst mit der 'Space Empires'-Serie den amerikanischen Hardcore-Spieler-Markt. Vier Auskopplungen wurden bisher veröffentlicht – wir konnten anhand einer Präsentation erste Eindrücke des fünften Teils sammeln.
Seit Jahren beliefert StrategyFirst mit der 'Space Empires'-Serie den amerikanischen Hardcore-Spieler-Markt. Vier Auskopplungen wurden bisher veröffentlicht, allerdings wird erst Version Nummer fünf auch auf den europäischen Markt geworfen. Wir konnten anhand einer Präsentation erste Eindrücke sammeln.
Nachforschungen ...Echtzeit-Strategiespiele gibt es viele: Von 'Company of Heroes' über 'Supreme Commander' bis 'Wracraft 3'. Alle klotzen mit aufgemotzter Grafik, taktischen Finessen, riesigen Karten, vielen Einheiten und jeder Menge Möglichkeiten, Partien zu beenden. Stolpert der geneigte Videospieler dann jedoch über ein rundenbasierendes Pendant, staunt er nicht schlecht: Eine schiere Flut an Einstellungen, Optionen, Schiebern und Reglern überwältigt. Auch 'Space Empires V' ist so ein Kandidat. Insgesamt einhundert Sonnensysteme mit jeweils 15 Planeten warten auf den Spieler, dazu sorgen 14 verschiedene Rassen für ordentlich Abwechslung. Bauklötze staunen werden die Käufer aber auch an anderer Stelle: beim Forschungssystem. Insgesamt 6.000 (!) verschiedene Level erstrecken sich in dem riesigen Techtree, 500 weitere Zusatzkomponenten sorgen in den ersten Spielstunden für noch mehr Verwirrung. Wahnsinn! Der Spieler konzentriert sich dabei nicht auf einen Teilbaum der Wissenschaft, sondern ist angehalten, alle Bäume zumindest teilweise zu erkunden. Denn nur durch die Kombination der einzelnen Elemente wird man ab einem gewissen Level weiterforschen können. Generell spielt die Forschung eine große Rolle: Steckt der Spieler zu wenig Geld in die Ausbildung des eigenen Volks, wird es an aggressiver Kriegspolitik schnell die Lust verlieren. Auch die Produktivität der Arbeiter leidet unter dem Volksfrust. Ein weiteres Beispiel: Ist die Wirtschaftswissenschaft nicht ausreichend studiert, fließt später weniger Geld in die Kassen des eigenen Imperiums. Weiter den Big-Spender spielen: unmöglich.
Nicht gar so umfangreich, aber durchaus üppig präsentiert sich der Raumschiff-Editor. Nachdem Größe, Aussehen und Bewaffnung festgelegt wurden, könnt ihr innerhalb von bis zu drei Decks ganz individuell Elemente wie Panzerung, Antrieb und Waffen unterbringen – und das möglichst geschickt. Selbst die Platzierung von Brücke und Mannschaftsunterkünften ist euch überlassen. Ob eure Raumfähre auch den gewünschten Anforderungen entspricht, könnt ihr in dem integrierten Kampfsimulator erproben. Praktisch: Einmal als Vorlage gespeichert, könnt ihr die Schiffe mit wenigen Klicks einfach reproduzieren.
Diplomatie im VordergrundIm Kampf um die drei Rohstoffe – Mineralien, organische Rohstoffe und radioaktive Isotope – spielt natürlich auch Diplomatie eine wichtige Rolle. Man unterzeichnet nicht nur eindimensionale Friedensverträge, auch Allianzen gegen andere Mitspieler sind möglich und bieten allerlei Spielraum. So ist zum Beispiel die Größe eures Imperiums ebenfalls von Bedeutung: Wo bei gleichstarken Partnern noch gleichmäßig Informationen oder Handelsgüter getauscht werden, darf man bei einer Übermacht auch Forderungen stellen. So könnt ihr in der Position des Überlegenen euren Mitstreitern den Zugang zu einem Sonnensystem verweigern oder ihnen die Expansion verbieten. Auch moralische Entscheidungen müssen vertretbar gefällt werden. Es lassen sich beispielsweise Prohibitionen für den Einsatz biologischer Waffen verhängen oder man kann die Bombardierung von anderen Planeten ächten.
Technisch präsentiert sich 'Space Empires V' eher nüchtern. Wenn PR-Agenturen die „gigantischen“ Grafik-Effekte betonen, darf man als Fachredakteur darüber durchaus kurz schmunzeln. Die Klientel wird sich an der stilistischen Schlichtheit aber nicht stören. Denn das hat auch praktische Gründe: Je nach Einstellungen ist es möglich, bis zu 20.000 Einheiten zu produzieren – pro Spieler! Startet man dann ein Mehrspieler-Match, könnte der Überfluss an Einheiten schnell als Ruckelpartie enden. Beim Verkaufsstart der US-Version standen zudem die zahlreichen Bugs in der Kritik, die mittlerweile durch den einen oder anderen Patch getilgt wurden. Darüber hinaus haben die Entwickler für die deutsche Version einen zusätzlichen Zeitbonus. Es bleibt also zu hoffen, dass Fehler somit wesentlich seltener auftreten.
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