Test - Shovel Knight : Ein Ritter und seine Schaufel
- PC
Spiele im 8-Bit-Gewand gehören mittlerweile zum Standard der Indie-Szene. Wo man auch hinblickt, überall sieht man grobe Pixel und hört auf Retro getrimmte Chiptune-Mucke. Es ist also durchaus verständlich, wenn manch einer von diesem Retrotrend genervt ist. Wer also die Schnauze voll von diesem modernen Retro-Look hat, sollte einen großen Bogen um Shovel Knight machen. Dumm nur, dass man dann ein richtig gutes Spiel verpasst.
Einst gab es Shovel Knight und Shield Knight. Die beiden waren unzertrennlich und sorgten für Recht und Ordnung. Zumindest so lange, bis ein mysteriöser Turm auftauchte und Shield Knight verschwand. Der beschaufelte Ritter zog sich zurück - doch dann kam die böse Enchantress und überzog das Land mit grauenhaften Taten. Zeit für Shovel Knight, aus dem Ruhestand zurückzukommen, um noch einmal zu zeigen, wer die besten Löcher graben kann.
Mega Man lässt grüßen
Das Spiel mit dem Schaufelritter vereint viele Tugenden diverser Klassiker. Die Level sind wie bei Mega Man von einer Thematik geprägt, die sich auch im Endboss widerspiegelt, der natürlich, wie sollte es auch anders sein, mit einer bestimmten Taktik geschlagen werden muss. Unser Ritter hat als Hauptwaffe seine Schaufel. Mit dieser kann er zuschlagen oder auch einen Ducktales-ähnlichen Sprung machen. Natürlich könnt ihr euch damit auch durch so manches Hindernis graben.
Im Laufe des Spiels kommen weitere Fähigkeiten hinzu, zum Beispiel der Feuerball oder der Phase-Modus, der euch für kurze Zeit unverwundbar macht. Allerdings kosten diese Fähigkeiten Mana. Ihr habt ferner ein Inventar, das ihr im Laufe des Spiel mit Gadgets, die euch neue Fähigkeiten verleihen, füllt.
Euer Inventar könnt ihr erweitern, indem ihr Items kauft. Das Gold für den Einkauf findet ihr in den Leveln und knöpft es Feinden ab. Zum Beispiel im Dorf, wo allerlei komische und skurrile Gestalten, die euch gerne die eine oder andere Geschichte erzählen, ihr Unwesen treiben. Ins Dorf kommt ihr über die Oberwelt, die die Level miteinander verbindet. Um die Oberwelt weiter zu erschließen, müsst ihr bestimmte Level zu Ende spielen.
Nicht ganz leicht
Wer nicht so geübt mit dem Gamepad ist, wird bei Shovel Knight sehr oft sterben. Das liegt nicht daran, dass die Steuerung oder die Level schlecht wären. Ganz im Gegenteil: Die Level sind hervorragend designt und mit etlichen Geheimnissen vollgestopft und die Steuerung ist extrem präzise und direkt. Shovel Knight verlangt einfach gutes Timing und Präzision und zeigt in der Hinsicht wenig Erbarmen - gerade auch bei den Endbossen.
Bei jedem Ableben hinterlasst ihr ein paar Säckchen Gold, die direkt aus eurem Ersparten kommen. Habt ihr keine Kohle mehr, heißt es: Game Over. Wie bei Dark Souls könnt ihr aber zum Ort eures letzten Ablebens zurückkehren und die Goldsäckchen wieder einsammeln. Optisch bekommt ihr eine hervorragende Hommage an die 8-Bit-Zeit. Auch die Musik ist großartig, passt wie Arsch auf Eimer und treibt einen förmlich durch das Spiel.
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