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Test - Sherlock Holmes: Das Geheimnis der Mumie : Die Suche verläuft im Sande

  • DS(i)
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Seit 2002 versorgt Koch Media den geneigten Heimabenteurer regelmäßig mit Adventures zu bekannten Romanen und Figuren der Literatur. Neben der Jules-Verne-Reihe gab sich auch Sir Arthur Conan Doyles Meisterdetektiv bereits viermal die Ehre, ein fünfter Teil ist in der Produktion. Nun wurde Das Geheimnis der Mumie, Sherlock Holmes' erster Fall, vom PC auf den DS portiert - mit leicht abgeänderten Rätseln und denselben Problemen.

Genie und Plagegeist

Lord Montcalfe hatte einfach alles erreicht: Er war erfolgreicher Ägyptologe, seine Bude würde die Hiltons neidisch machen und das Töchterchen ist auch nicht zu verachten. Trotzdem meinte der Millionär, es sei eine gute Idee, sich mal eben selbst anzuzünden. Und wir wissen ja: In Krimis sind Selbstmorde immer eine Sache für sich. Außerdem wäre da noch eine Mumie, die nachts über das Gelände humpelt. Da Elisabeth, die Tochter des Verstorbenen, keine Lust hat, die Rätsel selbst zu lösen, wendet sie sich an einen alten Freund der Familie: Mr. Sherlock Holmes persönlich. Dieser lässt sich nicht lange bitten und macht sich ohne Dr. Watson auf den Weg, um das Geheimnis der Mumie zu entwirren.

Rotation im Museum

Sofort nach seiner Ankunft übernehmt ihr die Rolle des Meisterdetektivs, dem in den ersten Minuten ziemlich schwindelig werden dürfte. Ihr steuert Holmes aus der Egoperspektive, die sich mit dem Stylus um 360 Grad drehen lässt. Allerdings legt der Touchscreen ein ordentliches Tempo vor, wobei ihr bis zur Auflösung darauf achten müsst, keinen Drehwurm zu bekommen. Die grobkörnige Grafik in schickem Braun und Grün hilft euch leider auch nicht besonders bei der Orientierung. Dabei müsst ihr euch von Anfang an konzentrieren, denn Das Geheimnis der Mumie verschwendet keine Zeit mit Erklärungen oder Gesprächen.

Nach der kurzen Einleitung werdet ihr ziemlich allein gelassen, ihr trefft über weite Strecken keinen Bewohner der Villa. Anfangs können zwar ein paar Medaillen eingesammelt werden, doch wofür Sherlock diese braucht, wird erst nach Erkundung der unteren Museumsräume klar. So gestalten sich übrigens fast 70 Prozent der Rätsel: Gegenstände, die später wichtig werden, können auch dann mitgenommen werden, wenn der Meisterdetektiv nicht mal eine leise Ahnung hat, wofür er sie brauchen könnte.

Der Rest setzt sich aus gängigen Schieberätseln und dem Knacken von Codes zusammen, die zum Teil an die Bedienung des DS angepasst wurden. Die Qualität der Rätsel schwankt allerdings ziemlich stark: Recht früh müsst ihr Bücher in einer Bibliothek ordnen. Jegliche Herausforderung verpufft dabei nicht nur dadurch, dass sich die falschen Bücher farblich unterscheiden, ihr dürft auch nur ein Buch zur selben Zeit mitnehmen. So wird aus einem mäßigen "Rätsel" nur langweilige Laufarbeit.

Arroganz und Endlosschleife

Da Holmes in seinem Abenteuer nur selten auf andere Leute trifft, solltet ihr eigentlich froh sein, dass sämtliche Äußerungen des Helden vertont wurden. Nur klingt Sherlocks Sprecher so, als würde er an einer extremen Erkältung leiden, und lässt sämtlichen Charme und die Genialität der Romanfigur vermissen. Das ist aber auch nicht notwendig, da seine Äußerungen nur in den seltensten Fällen weiterhelfen. Alternativ könnt ihr im Spiel eine interaktive Komplettlösung aufrufen, deren Hinweise allerdings dermaßen direkt sind, dass ihr sofort wisst, was zu tun ist. Wäre es wirklich so schwer gewesen, den abwesenden Dr. Watson auftreten zu lassen, um die Hinweise etwas subtiler zu gestalten?

Die musikalische Untermalung versagt leider auf ganzer Linie. Jedes der fünf Kapitel hat ein eigenes Musikstück, das vor sich hin plätschert und euch bis zum Abschnittsende ordentlich auf den Geist geht.

Fazit

von Matthias Lanwehr
Schon auf dem PC war das erste Sherlock-Holmes-Abenteuer kein großer Erfolg und auch mit der DS-Version von Das Geheimnis der Mumie hat sich Koch Media keinen Gefallen getan. Zu minimal sind die Veränderungen, von Verbesserungen fehlt jede Spur. Ein Großteil der Rätsel ist altbekannt, Steuerung, Musik und Grafik sind misslungen und fehlende Gespräche machen Sherlocks Abenteuer eher zu einer recht langweiligen Knobelei als zu einer würdigen Umsetzung des Quellmaterials.

Überblick

Pro

  • ein paar nette Rätsel

Contra

  • verwaschene Grafik
  • nerviger Hauptcharakter
  • nur Gastauftritt von Dr. Watson
  • unausgeglichene Hinweise

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