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Test - Rollercoaster Tycoon 3D : Unfall bei der Achterbahn

  • 3DS
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Ein Klassiker aus den späten 90er-Jahren feiert sein Comeback auf dem Nintendo 3DS: Rollercoaster Tycoon. Endlich kann man die Achterbahnen seiner Träume auch unterwegs in der U-Bahn konstruieren. Da kann hinsichtlich des Spielspaßes nicht allzu viel schiefgehen – oder etwa doch?

Im Jahr 1999 brachte Infogrames gemeinsam mit dem Entwickler Chris Sawyer Productions die Wirtschaftssimulation Rollercoaster Tycoon auf den Markt – und zwar durchaus mit Erfolg. Immerhin ist Sawyer der „Vater“ der Tycoon-Serien und für Klassiker wie Transport Tycoon verantwortlich. Und wenn jetzt der Entwickler n-Space Rollercoaster Tycoon auf den Nintendo 3DS bringt, der aufgrund seines Touchscreens geradezu ideal für Spiele dieser Art ist, steht einem erfolgreichen Comeback eigentlich nichts mehr im Weg. Doch das Gegenteil ist der Fall.

Achterbahnbau mit Hindernissen

Die (kleine) gute Nachricht vorweg: Am Herzstück des Spiels hat sich seit dem Jahr 1999 nichts verändert. Nach wie vor ist es eure primäre Aufgabe, einen Freizeitpark mit möglichst tollen Achterbahnen zu errichten – je abgedrehter, desto besser. Immerhin wollt ihr möglichst viele Besucher in den Park locken und ihnen das Geld aus den Taschen ziehen. Zudem werden euch insgesamt drei Spielmodi angeboten, unter denen sich sogar ein neuer Story-Modus befindet.

Doch die Ernüchterung folgt bereits nach wenigen Minuten. Bleiben wir zunächst beim Story-Modus. Dieser könnte gar nicht oberflächlicher ausfallen. Ihr schlüpft in die Rolle eines kleinen Kindes, das nach tollen Achterbahnen verlangt. Eure Aufgabe ist es, mehrere Herausforderungen nacheinander zu meistern. Diese bestehen in den meisten Fällen darin, eine bestimmte Menge an Geld in einer vorgegebenen Zeitspanne zu erwirtschaften oder besondere Achterbahnen zu konstruieren. Es mangelt dabei jedoch an Abwechslung, die Aufgaben variieren kaum – und die Geschichte ist ebenso kindisch wie unnötig.

Rollercoaster Tycoon 3D - Grand Opening Trailer
Die bekannte Rollercoaster-Tycoon-Reihe landet mit dem neuesten Teil nun auch auf dem Handheld 3DS.

Rollercoaster Tycoon light

Das alles wäre noch zu verschmerzen. Allerdings haben die Entwickler einen Großteil der Detailfunktionen aus dem Hauptspiel schlicht und einfach gestrichen. So könnt ihr euren Konstruktionen weder Namen geben noch sie farblich anpassen. Es ist zudem nicht möglich, einzelne Parkbesucher anzuwählen, um zu erfahren, welche Bahn sie am liebsten mögen. Sogar die Funktion, mit deren Hilfe ihr das Gelände anpasst, um den Bau eurer Achterbahnen zu erleichtern, fehlt komplett. Das alles waren wichtige Elemente im Original. Was bleibt, ist ein klappriges Grundgerüst des Achterbahnbaus, das allem Anschein nach an ein besonders junges Zielpublikum gerichtet ist.

Doch dieser Vermutung widerspricht unter anderem der grauenhaft unübersichtliche Aufbau der Menüs. Diese sind nicht nur knallbunt und teilweise völlig wirr gestaltet. Zu allem Überfluss wechselt die Menüsteuerung immer wieder zwischen Touchscreen-Eingabe und Aktionstasten hin und her. Apropos Steuerung: Auch der Bau der Attraktionen ist aufgrund der stellenweise unpräzisen Eingabemöglichkeiten kein Zuckerschlecken. Alles wirkt sperrig und wenig durchdacht. Sogar bei der Atmosphäre hat n-Space gespart. So gibt es weder Wettereffekte noch die aus dem Original so beliebten Feuerwerke. Der 3-D-Effekt ist ganz nett – vor allem bei den Achterbahnfahrten aus der Egoperspektive. Allerdings ist es er eine reine Spielerei ohne Mehrwert.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
Mit diesem Spiel hat sich n-Space wahrlich keinen Gefallen getan. Dabei standen die Vorzeichen gar nicht mal so schlecht. Der Nintendo 3DS ist eine gute Plattform für Spiele dieser Art. Doch die Entwickler haben das Original aus dem Jahr 1999 dermaßen kastriert und mit einer derart wirren Menüführung ausgestattet, dass weder junge Spieler noch Fans der ersten Stunde etwas mit der Neuauflage anfangen können. Euer Geld solltet ihr lieber in eine Eintrittskarte für einen echten Freizeitpark investieren.

Überblick

Pro

  • Achterbahnfahrten aus der Egoperspektive
  • drei Spielmodi

Contra

  • viele Funktionen des Originals fehlen
  • kein Anpassen des Geländes möglich
  • wirre Menüführung
  • inkonsequente Steuerung
  • alberner Story-Modus

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