Test - Rayman Raving Rabbids TV Party : Die Rückkehr der bekloppten Hasen

Wir alle kennen das: Wir nehmen uns ein kühles Bierchen, sinken in den bequemen Sessel und wollen gemütlich unseren Lieblingsfilm genießen. Dumm nur, wenn dann die Familie mit anderweitigen Fernsehplänen den geruhsamen Abend stört und kein zweiter Fernseher zur Verfügung steht. Genauso ergeht es jetzt dem armen Rayman, nur dass die bekannten langohrigen Störenfriede im neuen Spiel gleich direkt die geliebte Glotze entern.

Die verrückte Hasenmeute ist durch einen Blitzschlag direkt in Raymans Flimmerkiste gelandet und bestimmt fortan das Programm des genervten Helden - umschalten vollkommen zwecklos! Doch Raymans Nachteil ist in diesem Fall euer Vorteil. Denn jede einzelne Sendung wird hier durch ein mehr oder weniger verrücktes Minispiel verkörpert, das eure nächste Party in Schwung bringen soll. Bei über 50 verschiedenen Programmpunkten ist dabei zumindest schon einmal für Abwechslung gesorgt, wobei die Anzahl der Sendungen bekannterweise noch nichts über die Qualität aussagt.

Zapping Total

In Rayman Raving Rabbids TV Party dürft ihr die Minispiele in zwei Spielmodi erleben. Im Einzelspielermodus zappt ihr euch nach und nach durch Raymans Fernsehwoche und meistert dabei die verschiedenen Minispiele. Das macht zwar kurzfristig durchaus Spaß, aber leider ist dieser Solomodus bestenfalls als Zugabe zu verstehen und wird euch kaum längerfristig vor die Glotze fesseln.

Weitaus größeres Vergnügen verspricht da wieder einmal der Mehrspielermodus, bei dem ihr mit bis zu sieben Freunden hüpfen, herumfuchteln und Punkte sammeln dürft. Dabei zeigt sich auch, dass der Spielspaß nicht immer von großen Innovationen abhängt. Denn die sucht man bei den meisten der über 50 Minispiele mal wieder vergebens.

An Abwechslung und skurrilen Ideen mangelt es bei den Disziplinen dafür sicher nicht. Ihr bringt die pummeligen Häschen beim Tanzen in Schwung, rast mit einem aufgemotzten Rasenmäher um die Wette oder versucht, beim Wrestling einen Athleten-Hagel heil zu überstehen. Für einen Spielgenuss der besonderen Art sorgen dabei die Wutanfälle eurer Kontrahenten, wenn ihr sie mit verschiedensten Sabotageaktionen aus dem Takt bringt.

Mit wenigen Ausnahmen sind die Spiele echte Spaßgaranten, wobei weder die teils ähnliche Steuerung noch das dumpfe Déjà-vu-Gefühl zu vorangegangenen Teilen der Serie sonderlich stören.

Technik, die begeistert?

Technisch kann die neueste Party mit den Mümmelmännern ebenfalls überzeugen, aber auch hier ist Innovation Mangelware. Die Steuerung über Wiimote und Nunchuck funktioniert meistens sehr gut und ist leicht zu erlernen. Als Neuerung dürft ihr bei einigen Spielen auch das Balance Board einsetzen und damit zum Beispiel auf einem Gnu die Piste unsicher machen. Das ist zwar durchaus ein zusätzlicher Spaßfaktor, der aber eher als nette Zugabe zu sehen ist.

Auch optisch hat sich relativ wenig getan. Die liebevoll gestaltete und kunterbunte Comic-Grafik kann sich mit ihren witzigen Animationen zwar sehen lassen, reizt die Möglichkeiten der Wii aber bei weitem nicht aus. Das spielt jedoch keine große Rolle, denn das Spiel lebt nun einmal vor allem von der bekannten Ulk-Atmosphäre und den quirligen Hasen, die wieder einmal alles und jeden auf die Schippe nehmen. Da werden bekannte Shows und TV-Sender genauso genüsslich durch den Kakao gezogen wie berühmte Blockbuster oder Möchtegern-Stars. Eure Pillen gegen einen Lachmuskelkrampf sollten auf jeden Fall bereitliegen.

Natürlich geht Rayman Raving Rabbids TV Party auch wieder gehörig ins Ohr, denn die musikalische Untermalung lässt kaum Wünsche offen - sofern ihr euch an das urkomische Geplapper der Hasenmeute gewöhnen könnt.