Test - Operation Blitzsturm : Eher ein laues Lüftchen
- PC
Erst im März von CITY Interactive angekündigt, hat es die neue Shooter-Abfallkost ’Operation Blitzsturm’ bereits diesen Monat auf die Computerfestplatten geschafft und landet dabei auch schneller als der Blitz im Papierkorb.
Mit den wenig motivierenden Worten "Sie haben nur sehr geringe Chancen, wenn überhaupt, und viel Glück" beginnt die Jagd nach drei gefürchteten Nazi-Größen mit einem Fallschirmsprung in ganz tiefe Wertungsregionen. Die grausamen Herrschaften dürften einen recht hohen Bekanntheitsgrad besitzen, in der deutschen Version kommen diese allerdings mit plumpen Namensänderungen daher, es gibt noch nicht einmal Bluteffekte und erledigte Gegner verschwinden nach kurzer Zeit. Man könnte an die Decke gehen, wenn es da nicht ein winziges Problem geben würde: Die Sprungtaste ist doch tatsächlich standardmäßig nicht belegt, ebenso die Nahkampfattacke.
Was für ein Albtraum?!
Auf dem Dachboden eines Hauses beginnt nun die Schnitzeljagd durch die angebliche französische Stadt, die genauso gut jedes x-beliebige Kaff in der Eifel sein könnte. Durch die ewig gleichen Gänge und Räume, die immer gleichen Gegnerscharen lauft ihr in bester Shooter-Manier von einem Punkt zum nächsten, benutzt mal abwechselnd einen Schlüssel, Hebel oder Knopf, um weiterzukommen, bedient ein Geschütz, sprengt Panzer in die Luft. Höhepunkt des öden Leveldesigns ist der durch Ventildrehen explodierende Kessel, der den Boden wegsprengt und ein Loch hinterlässt. Der darunter platzierte Gegner schaut nur verdutzt in die Gegend und kassiert die entscheidenden Treffer aus der Pistole, mit der sich, mal ganz nebenbei erwähnt, das gesamte Spiel durchspielen lässt. Übrigens auf jedem der drei wählbaren Schwierigkeitsgrade, die sich zu wenig unterscheiden.
Muss i denn zum Städtele hinaus
Überhaupt ist die hoch angepriesene künstliche Intelligenz nicht existent. Die Klonkrieger stoßen zwar ab und an mal einen Tisch um, nutzen diese Möglichkeit dummerweise aber nicht zur Deckung, sondern stellen sich meterweit dahinter oder daneben, wo sie leicht zu treffendes Kanonenfutter darstellen. Dass die Endgegner dann auch zu dieser Art Lemminge gehören, setzt dem ganzen schlussendlich die Krone auf. Nach zwei Stunden ohne jegliches Highlight oder gelungene Skriptsequenz ist das Spiel beendet, standesgemäß ohne aufwändige Endsequenz, sondern mit einer passend erbärmlichen Texttafel. Dazwischen gab es sogar noch ein paar Abstürze zu vermelden, dank der fair gesetzten Speicherpunkte aber kein Problem.
Dabei haben die Entwickler mittlerweile auf der der Basis der routinierten Jupiter-EX-Engine (bekannt durch 'F.E.A.R.' oder 'Condemned') eine echte Grundlage für ein gutes Spiel. Die Grafik ist dann auch noch wirklich das einzig Solide am gesamten Spiel, neben der guten Steuerung. Moment mal, jetzt hätten wir das Review fast positiv ausklingen lassen. Kauft das Spiel nicht! Warum? Ganz einfach: Weil es absolut schlecht ist und selbst für einen Freeware-Shooter eine absolute Blamage wäre.
Kommentarezum Artikel