Test - NFL Street 3 : Harte Kerle im harten
- PS2
Obwohl American Football hierzulande nach wie vor eher ein Nischensport ist, veröffentlicht EA auch in Europa den bereits dritten Teil der ’NFL Street’-Reihe. Ob der Mix aus Arcade-Fun und Simulation wohl auch Neulinge der ruppigen Sportart an den PS2-Controller fesseln kann?
22 Kanten + ein Ball = jede Menge CoolnessFootball ist in den Staaten ein sehr populärer Sport, ungefähr so beliebt wie hier der Fußball. Klar, dass die Sportart vom Marktriesen Electronic Arts präsentationstechnisch aufgeplustert, versoftet und standesgemäß mit ordentlich viel Werbung gesegnet wird. Diese Idee schlachtete man dann – genau wie bei der 'FIFA'- und 'NBA'-Serie – in einem Immer-auf-die-Fresse-Hinterhofsport als Fun-Gegensatz zu den simulationslastigen Umsetzungen aus, verbunden mit kantigen Typen, fettem Soundtrack und dicker Style-Action. Immerhin ließ man sich bei ’NFL Street 3’ zwei Jährchen Zeit und verzichtete 2006 auf den "Neues Jahr, neues Spiel"-Zwang. Außerdem konzentrierten sich die Entwickler mit ihrem frischen Spiel exklusiv auf Sonys PlayStation 2 und die PSP.
Betrachten wir anfangs den Startbildschirm, werden wir mit bekannter, üppiger Musik schon mal wunderbar gegrüßt. So bietet man hier glücklicherweise genügend Abwechslung und eine sehr gute Bandauswahl. Für die Rocker gibt es Stone Sour mit ihrem '30/30-150' oder einen Song von KMFDM, Hardcorelern serviert man 'Perfectly Broken' von Raised Fist, den Hassbratzen 'Defeatist' von Hatebreed, Metalheads freuen sich auf Megadeth sowie Mastodon und Hiphopper werden ihre hellste Freude zum Beispiel mit Sen Dog haben. Haben wir uns hieran satt gehört und ein obligatorisches Profil erstellt, können wir uns durch die Spielmodi boxen. Ist man mit der Football-Thematik nicht vertraut, sollte man sich erst mal durch die zahlreichen Tutorials schlagen, ansonsten geht man im Spiel wohl völlig unter. "Learning by doing" ist hier leider nicht angesagt. Dabei fällt auf: Alles wunderbar erklärt und informativ, aber leider hat EA kein Geld in die deutsche Lokalisation gesteckt. Sicher, ist man einigermaßen mit Englisch-Kenntnissen gesegnet, ist das kein Problem, aber der eine oder andere Zocker möchte einfach nur spielen und nicht einen zweiten Englischunterricht absolvieren.
R-E-S-P-E-C-T!Bei den Modi gibt es neben der handelsüblichen Kost nette Nebenkeilereien, wie einen Elimination-Modus, bei dem ihr Raum gewinnen müsst, um nicht eine Seite aus eurem Playbook vom Gegner gerissen zu bekommen. Habt ihr keine mehr, verliert ihr. Im Mittelpunkt steht aber ganz klar der Karrieremodus, Respect The Street genannt. Hier tingelt man mit seinem favorisierten Team durch amerikanische Lande, um in verschiedenen Aufgaben seinen Gegner zu bezwingen (meiste Punkte für Defensiv/Offensiv-Spiel, normales Spiel etc.), genannten Respekt zu bekommen und am Ende natürlich diesen und letztendlich alle Bezirke sein Eigen nennen zu dürfen. Bekannte Gamebreaker und Style-Tasten spielen dabei eine große Rolle. So kann man stylische Aktionen starten, wichtige Style-Punkte kassieren und dabei den Gegner blamieren. Das sieht natürlich alles ganz klasse und spektakulär aus. Zudem erhaltet ihr so die Möglichkeit, genreüblich im Shop diese Punkte für Klamotten oder neue Schauplätze auszugeben und andere Vorteile in Anspruch zu nehmen, etwa zusätzliche Gamebreaker, neue Spielinhalte oder Last-Minute-Regeländerungen zu euren Gunsten. Grafisch ist man dabei recht stark vertreten. Nervig sind hingegen das unregelmäßige Flimmern, Clipping-Fehler und teilweise etwas matschige Texturen. An der Bedienung kann man allerdings gar nicht mäkeln, die Steuerung hat man bald intus.
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