Test - MotoGP 13 : Zweiradhimmel?
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Im Zweirad-Motorsport sind vor allem die Serien SBK und MotoGP bekannt. Während bei den Superbikes (SBK) ganz normale Serienmotorräder mit Straßenzulassung zum Einsatz kommen, trumpft Moto GP mit hochgezüchteten Prototypen auf. Damit lässt sich MotoGP wohl am ehesten mit der Formel 1 vergleichen. Entwickler Milestone liefert nun das offizielle Spiel zur aktuellen Saison.
Videospieler können sich über einen Mangel an hochwertigen Rennspielen wahrlich nicht beschweren. Egal ob beinharte Simulation, Arcade- oder Fun-Racer, die Auswahl war noch nie so groß wie heute. Die Freunde des Motorradsports kommen dabei leider ein wenig zu kurz. Immerhin hielt SBK Generations im letzten Jahr die Genre-Fahne hoch. Die letzte Ausgabe des Konkurrenten MotoGP liegt wiederum schon eine ganz Weile zurück. Zuletzt wurde die Reihe in der Saison 10/11 gesichtet, damals noch unter der Flagge von Capcom. Jetzt liegen die Rechte an der Reihe beim Entwickler Milestone, der bereits vor fünf Jahren für die Serie zuständig war. Moto GP 08 ging auf das Konto des italienischen Entwicklers.
Neuauflage mit hohen Ambitionen
Dank der offiziellen Lizenz kann Milestone aus dem Vollen schöpfen und bringt in MotoGP 13 gleich alle drei Klassen der Rennserie unter. In der Karriere geht es zunächst in der Moto3-Klasse los. In diese Kategorie fallen alle Rennmaschinen mit 250 ccm. Habt ihr euch dort eure Sporen verdient, gibt es den Aufstieg in die Moto2-Klasse, in der bereits mit 600-ccm-Rädern über den Asphalt gebrettert wird. Schließlich geht es dann in die Königsklasse, die namensgebende MotoGP. Dort stehen dann schließlich auch die 250-PS-Boliden mit 1000 ccm zur Verfügung.
Bevor ihr auf die Maschine dürft, müsst ihr euren eigenen Fahrer erstellen, den ihr aus ein paar vorgefertigten Bildern wählt. Wenige Sekunden später steht schon das erste Rennen an. Dabei stellt sich sehr schnell heraus, dass MotoGP 13 den Anspruch einer Simulation hat. Zu Beginn wird in der Moto3-Serie noch so mancher Fahrfehler verziehen, doch spätestens in der MotoGP verlangt euch das Spiel höchste Konzentration ab. Ein Überdrehen beim Gasgeben oder eine nicht gelungene Gewichtsverlagerung des Fahrers führen schnell zum Sturz. Gerade für die Verlagerung des Gewichts braucht es eine gewisse Einarbeitungszeit. Wer mag, kann auch auf diese Feinheit verzichten und die Gewichtsverlagerung vom Computer übernehmen lassen.
Simulation per Option
Milestone bietet euch auch in weiteren Gebieten Fahrhilfen. So kann bei Bedarf die Ideallinie hinzugeschaltet werden. Weiterhin gibt es Unterstützung beim Bremsen und Lenken. Am Anfang mögen die Spielhilfen noch ganz nützlich sein, doch mit zunehmender Spieldauer wird deutlich, dass sich der große Reiz von MotoGP 13 erst dann ganz entfalten kann, wenn man gänzlich ohne Unterstützung auskommt. Simulationsfans kommen so auf jeden Fall auf ihre Kosten und erfreuen sich an ihrem Karrierefortschritt. Als Simulation gespielt, ist Moto GP 13 schon ein ordentlicher Brocken und eine echte Herausforderung. Abgemildert wird sie durch die Rückspulfunktion, mit der ihr einige Sekunden des Rennverlaufs revidieren könnt.
Wem selbst der hohe Simulationsaspekt nicht ausreicht, der darf außerdem an seinen eigenen Maschinen herumschrauben. Sicherlich lässt sich mit dem Austausch von Einzelteilen noch so manche Zehntelsekunde herausholen. Als Wermutstropfen bleibt lediglich die grafische Darstellung des Spiels. Die Details an den Motorrädern selbst gehen noch in Ordnung, aber vor allem die Umgebungsdarstellung lässt doch arg zu wünschen übrig. Wer über die optischen Schwächen von MotoGP 13 hinwegsehen kann, erhält ein Rennspiel mit vielen Qualitäten hinter der Verkleidung.
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