Preview - Mortal Kombat X : Schmerz mit Genuss

Mortal Kombat X ist in Deutschland ein schwieriges Thema. Denn Mortal Kombat X tut weh. Und das, obwohl wir nur zusahen, während uns die Entwickler ihren schmerzvollen Ideenreichtum präsentierten. Das Beat-'em-up scheint aber weit mehr zu werden als nur ein Gewaltblender, wie uns die E3-Präsentation bei Warner offenbarte.

Knochen brechen, Gedärme werden zerrissen, Gliedmaßen werden abgeschnitten und mehr – Mortal Kombat X zelebriert das Zerschmettern des Gegners in aller grausamen Genüsslichkeit. Damit ja nichts verpasst wird, gibt es bei jeder passenden Gelegenheit wieder Röntgenszenen zu sehen und für den notwendigen Detailreichtum sorgt die Kraft der Next-Gen-Konsolen. Der neue Teil der umstrittenen Prügelserie fährt grafisch große Kaliber auf. Wenn meterhohe Wellen zwischen Schiffswracks hochschlagen, während sich die Kämpfer auf einem nassen Holzsteg gegenüberstehen, deutet allein diese Ausgangsszene bereits die Intensität dessen an, was folgen wird, sobald die Fäuste und Klingen fliegen.

Die bekannteste fliegende Klinge bekamen wir gleich zu Beginn vorgeführt: Scorpion trat gegen Erzfeind Sub-Zero an. Doch bei der Charakterauswahl offenbarte sich schon die erste große Neuerung: Für jeden Charakter stehen mehrere Variationen zur Wahl. Jede Variation ist mit bestimmten Spezialfähigkeiten ausgestattet, sodass Sub-Zero beispielsweise Eiswaffen oder gar Eisdoppelgänger entstehen lassen kann oder Scorpion in der Hellfire-Variation heftige Feuerangriffe zur Verfügung stehen. Wählt ihr bei ihm die sogenannte Infernoversion, kommandiert er gar einen eigenen Dämon während der Kämpfe.

Doppelpack

Besonders interessant war es zu sehen, wie ein paar der neuen Figuren variiert werden können. So gibt es von der insektenähnlichen Dame namens D'vorah eine giftige Version, die beim Gegner nach jedem Schlag zusätzlichen Giftschaden verursacht. Ferra/Torr ist eine Kombination aus zwei Charakteren: ein muskelbepackter Koloss mit einer verrückten Frau auf dem Rücken. Ferra/Torr hat eine Variante, in der nur mit dem Koloss gekämpft wird und die Frau wild im Hintergrund gestikuliert, aber nicht ins Geschehen eingreift. Wählt ihr bei diesem Charakter die Ruthless-Variante, schlagen sowohl Koloss als auch Frau noch stärker zu – allerdings auf Kosten eines Teils ihrer eigenen Lebensenergie.

Geht die bei einem Kämpfer irgendwann zur Neige, schwankt er nur noch hilflos und ist seinem Gegner auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Was folgt, wissen alle: Mortal Kombat X liefert natürlich wieder jede Menge unfassbare Fatalitys – also die letzten Angriffe, die den Gegner meist nur noch in kleinen, blutigen Bröckchen zurücklassen. Was euch hier alles erwartet, wollen wir an dieser Stelle noch nicht verraten. Nur so viel sei gesagt: Sie sind heftig und wieder so dermaßen überzogen, dass man sie unmöglich ernst nehmen kann. Und das ist gut so.

Fazit

von Michael Zeis

Variantenreiche und äußerst blutige Fortsetzung

Der kleine Kinosaal, den Warner für die Präsentation auf der E3 aufgebaut hat, war voller lachender Gesichter, als die Fatalitys auf der Leinwand vorgeführt wurden. Ähnlich gut gelaunt und begeistert zeigten sich die anwesenden Studiomitglieder. Anscheinend macht die Entwicklung von Mortal Kombat X ähnlich viel Spaß wie das Betrachten des Ergebnisses. Ob es auch spielerisch auf diesem Spaßniveau rangieren wird, kann man natürlich erst sagen, wenn man selbst Hand an den Titel angelegt hat. Ich finde die neuen Variationen zumindest schon mal sehr interessant und möglicherweise ergeben sich daraus ganz neue Kampftaktiken – selbst für so alteingesessene Bekannte wie Scorpion und Sub-Zero.