Test - Marbles! Balance Challenge : Hüftgelenk schnell ausgerenkt

Huch, die Spiel-Box kommt uns aber vertraut vor! Allerdings steht nicht Kororinpa 2 drauf, sondern Marbles! Balance Challenge. Den Vertrieb hat anstelle von Nintendo diesmal Konami übernommen und als besonderes Schmankerl für alle Fitness-Fans bringt der Murmelroller jetzt Unterstützung für das Balance-Board mit. Wir wünschen frohes Hüftenverbiegen!

Wie beim - inoffiziellen - Vorgänger Kororinpa dürft ihr zwischen verschiedenen Kugeln wählen, die von der einfachen Murmel bis zum rund gepressten Pinguin-Ball reichen. Unser eindeutiger Favorit war dabei die Katze, auch wenn das zugegebenermaßen einen leicht sadistischen Hintergrund hat. Wir hoffen, alle Tierfreunde verzeihen uns. Aber das gequälte Miau, welches das Kerlchen ausstößt, wenn es mit voller Geschwindigkeit eine Wand rammt, ist einfach zu lustig. Neben einem unterschiedlichen Aussehen bringen die kugeligen Freunde auch Attribute mit, die ihr Verhalten auf der Bahn beeinflussen. So gibt es schnelle, reaktionsfreudige Murmeln und träge Kugeln mit viel Haftung.

Ein Hüftgelenk ist schnell ausgerenkt

Das Prinzip der Steuerung bleibt immer gleich, egal, ob ihr die Wii-Fernbedienung senkrecht oder quer haltet, und auch, wenn ihr das Balance Board verwendet. Ihr neigt die Wii-Fernbedienung, um den Level zu neigen und so die Kugel in Fahrt zu bringen. Auf dem Board lehnt ihr euren Körper in die entsprechende Richtung, was eine erstaunlich präzise Steuerung erlaubt. Vor allem fiel uns auf, dass die Kugel ruhiger rollte, wenn die Steuerbefehle nicht von der feinfühligeren Wii-Fernbedienung übertragen wurden. Die ganze Bewegung hat eine gewisse Trägheit inne, an die man sich erst gewöhnen muss, doch im Laufe des Spiels lernten wir das sogar schätzen. Denn in den komplizierten Bahn- und Röhrensystemen mit vielen Hindernissen ist es manchmal sehr hilfreich, wenn eure Kugel nicht bei der kleinsten Bewegung davonschießt.

Anthony die Ameise

Der Story-Modus wirkt so aufgesetzt wie bei einem billigen Gelegenheitsspiel und könnte durch eine beliebige ähnliche Geschichte ausgetauscht werden. Wirklich schmerzlich ist das andererseits auch wieder nicht. Vor allem da ihr beim „Rumkugeln" sowieso nicht daran denkt, dass ihr eigentlich der kleinen Ameise Anthony helft, Teile des Sumpftempels zu bergen. Diese sind in Kapseln, die ihr wie die Kristalle durch überrollen aufsammelt, auf den Bahnen verstreut. Mit der Hilfe des Tempels wollen die Ameisen den legendären Samen der goldenen Sonnenblume finden. Was die Jungs eigentlich mit dem Saatgut anstellen wollen, haben wir allerdings bisher noch nicht herausgefunden.

Der Sprung in die Weltrangliste

Ein wirkliches Online-Spiel wird wieder einmal nicht geboten. Wir sind gespannt, wann die Entwickler und Nintendo hier endlich zum Standard der Konkurrenz aufrücken. Dafür dürft ihr in Ranglistenspielen die Zeiten von Spielern aus der ganzen Welt unterbieten. Offline können an einem Bildschirm bis zu vier Spieler zeitgleich murmeln, was besonders mit eingeschalteter Kollisionsabfrage Laune macht. Schließlich dürft ihr dann den Fiesling mimen und eure Mitstreiter von der Bahn schubsen. Weitere langfristige Ablenkung verspricht der relativ einfach zu bedienende Level-Editor, in dem ihr Teilstücke zu eigenen Strecken zusammenbauen dürft. Diese können dann auch via Nintendos Wii Connect24 an Freunde geschickt werden, damit diese sie spielen.

Den größten Vorteil holen Besitzer eines Balance-Boards aus Balance Challenge heraus, denn für sie wurden 100 Levels extra hinzugefügt, die speziell für die Steuerung über Nintendos cleveres Brettchen entwickelt wurden. Der Schwierigkeitsgrad erschien uns etwas niedriger angesiedelt. Zusätzlich sind extreme Verrenkungen, bei denen ihr die Wii-Fernbedienung um bis zu 180 Grad drehen müsst, mit dem Board natürlich nicht machbar. Hudsons neuer Murmelspaß ist insgesamt ein recht nett gemachter Zeitvertreib, mit dem man immer einige Minuten totschlagen kann. Wer Kororinpa bereits besitzt und kein Balance-Board hat, dem raten wir allerdings vom Kauf ab.