Test - King's Bounty: Crossworlds : Klein, aber fein
- PC
Nach nur einem halben Jahr erscheint mit King's Bounty: Crossworlds eine Erweiterung für das erfolgreiche rundenbasierte Strategiespiel King's Bounty: Armored Princess. Auf den ersten Blick ist der Inhalt nicht sonderlich umfangreich: zwei Minikampagnen, eine erweiterte Version der Kampagne des Hauptspiels und ein Kampagneneditor. Was steckt aber wirklich drin im Paket, das jetzt für kleines Geld zu haben ist?
Die Minikampagne „Verteidiger der Krone" setzt nach den Geschehnissen von King's Bounty: Armored Princess ein. Amelie hat noch einmal zu beweisen, dass sie weiß, wo der Hammer hängt. Sie muss mit zufällig ausgewählten Truppen gegen recht starke Gegner ins Feld ziehen. Zum Glück steht euch auch hier euer Drache zur Verfügung. Die Kampagne ist relativ kurz und verläuft komplett linear, wird aber dennoch nicht langweilig. Denn dank der eingeschränkten Möglichkeiten und nicht gerade berauschenden militärischen Voraussetzungen gestalten sich die Kämpfe wesentlich taktischer als aus der doch wesentlich offeneren großen Kampagne gewohnt.
Die zweite neue Kampagne „Champion der Arena" macht die Sache noch schwieriger. In dieser schlüpft ihr in die Rolle des neuen Helden Arthur. Der ist zwar ein Haudegen, verfügt aber zum einen vorerst über keinerlei Truppen (und auch keinen Drachen) und bekommt es zum anderen mit wirklich heftigen Bossgegnern zu tun. Diese Kampagne ist im Grunde ein klassischer Arenamodus. Kein Herumgerenne auf irgendwelchen Inseln, um euch langsam hochzuleveln und eine schlagkräftige Armee aufzubauen. Es geht gleich zur Sache. Verschiedene Gilden versorgen euch mit Gold und Armeen, wenn ihr euch denn würdig erweist und die geforderten Quests erledigt. Wer die Herausforderung sucht, der sollte diesen Modus einfach mal auf einer hohen Schwierigkeitsstufe ausprobieren.
Viel Neues im Alten
Der dritte Teil des Add-ons ist im Grunde gar keins. In „Orks auf dem Vormarsch" bekommt ihr die bekannte Kampagne aus King' Bounty: Armored Princess noch einmal vorgesetzt, allerdings in einer erweiterten Version. Dieses Mal habt ihr nämlich die namensgebenden Orks am Hals. Und wie nicht anders zu erwarten, machen die neben den Problemen, die ihr ja schon mit dem Erzschurken Baal habt, natürlich nichts als Ärger. Neu ist dort der Magieturm, in dem Amelie neue Truppen rekrutieren kann, wenn sie denn je Stockwerk den einen oder anderen Gegner beseitigt hat.
Neben dem neuen Gegner, den Orks, gibt es auch neun neue Einheiten, einen ganzen Haufen neue Gegenstände und Zauber sowie neun neue Quests. Die Orks besitzen zudem die Fähigkeit, während des Kampfes Adrenalin zu generieren, was ihnen einige neue Fertigkeiten beschert. Auch viele der anderen Truppen sind mit neuen Fertigkeiten aufgemöbelt worden und bringen frische taktische Möglichkeiten ins Spiel.
Selber machen
Als Bonus bekommt ihr noch einen Editor, mit dem ihr eure eigenen Kampagnen erstellen könnt. Diesen als nette, kleine Zugabe zu beschreiben, ist aber im Grunde eine maßlose Untertreibung. Was ihr alles mit ihm anstellen könnt, wird hervorragend (und zum Glück auf Deutsch) in dem hundertseitigen PDF-Handbuch, das sich auf der DVD befindet, beschrieben.
Spieltechnisch und grafisch hat sich in King's Bounty: Crossworlds erwartungsgemäß nichts getan. Wer Genaueres darüber wissen will, dem sei unser Artikel zu King's Bounty: Armoured Princess ans Herz gelegt. Eine unerfreuliche Sache soll hier aber noch erwähnt werden: Im Gegensatz zu den ersten beiden Teilen der Reihe muss King's Bounty: Crossworlds online aktiviert werden, was nicht auf der Verpackung erwähnt wird. Das ist in Anbetracht der Tatsache, dass das Hauptspiel King's Bounty: Armored Princess als Voraussetzung zum Spielen benötigt wird, völlig unverständlich.
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