Special - gamescom 2014 : Versteckte Perlen
Große Spiele wie Assassin's Creed, Call of Duty oder Quantum Break haben die diesjährige gamescom mit ihrer Wucht und Opulenz dominiert. Gleichzeitig gab es jedoch die eine oder andere Perle zu bestaunen, die bei der Vielzahl an hochkarätigen Spielen untergegangen ist und nicht die Aufmerksamkeit erhielt, die sie eigentlich verdient hätte. Wir stellen euch einige dieser Perlen vor und zeigen, dass es kein Assassin's Creed oder Call of Duty braucht, um tolle Videospielunterhalung zu erleben.
Sony trumpfte auf der gamescom mit seiner PlayStation 4 voll auf. Es gab nicht nur neue Informationen zu Hochkarätern wie Bloodborne oder DriveClub, der Konsolenhersteller präsentierte auch einige frische und innovative Projekte. Zu diesen Spielen gehört WiLD, das auf der gamescom das erste Mal der Öffentlichkeit vorgestellt wurde und aus der Feder von Michel Ancel stammt. Der zeichnet bekannterweise für tolle Spiele wie Beyond Good & Evil oder Rayman Origins verantwortlich.
Mystisch und geheimnisvoll
Zu WiLD sind Informationen rar gesät. Bisher ist lediglich bekannt, dass es sich um einen Open-World-Titel handelt und die Online-Komponente eine bedeutende Rolle spielt. WiLD begeisterte uns mit seinem frischen Schauplatz und der mystischen Atmosphäre, die im ersten Trailer bereits sehr gut illustriert wird. Wann mit dem Titel zu rechnen ist, darüber können wir derzeit nur spekulieren. Wir hoffen aber, dass sich der Entwickler Wild Sheep die Zeit nimmt und den tollen Ansatz anständig ausarbeitet.
Mit WiLD ist jedoch noch lange nicht Schluss. Im Rahmen seiner Gamescom-Pressekonferenz präsentierte Sony endlich auch neues Material zum hervorragend aussehenden Rime. Der Titel war weder für Konsumenten noch für die Presse spielbar. Dennoch zeigt der Trailer schon jetzt, dass uns ein schönes Adventure erwartet, das sich stilistisch an The Legend of Zelda: Wind Waker orientiert und mit einer dichten und geheimnisvollen Atmosphäre aufwartet. Zum Veröffentlichungstermin wurden keine konkreten Angaben gemacht, wir müssen uns also weiterhin gedulden.
Der kleine Titan
So mysteriös wie in Rime, dafür aber deutlich schwerer geht es auch in Titan Souls zu. Das Indie-Spiel entstand im Zuge eines Game Jams, dem sogenannten Ludum Dare. Für das Ludum Dare treffen sich diverse Entwickler, um binnen weniger Stunden Spiele zu konzeptionieren, zu produzieren und anschließend fertigzustellen. Die Spiele wirken meist wie frühe Prototypen, was aufgrund der kurzen Entwicklungszeit vollkommen legitim ist. Dennoch weisen diese Prototypen oftmals interessante und frische Ideen auf, sodass diese kurzerhand aufgegriffen und zu vollwertigen Spiele entwickelt werden.
So geschehen mit Titan Souls, das starke Einflüsse von Titeln wie Dark Souls und Shadow of the Colossos in sich vereint. In einer mysteriösen Pixelumgebung trefft ihr lediglich riesige Bosse an, die es zu besiegen gilt. Euer Waffenarsenal besteht hierbei aus einem Bogen und nur einem einzigen Pfeil. Dementsprechend hart fällt der Schwierigkeitsgrad aus. Titan Souls basiert auf einem eher minimalistischen Stil, dennoch konnte der Titel Kollege Kuro bereits begeistern. Wieso er vom „kleinen Dark Souls“ angetan ist, lest ihr in seiner Vorschau.
Auf den Pfaden von Telltale Games
Zu guter Letzt gilt es mit Life is Strange ein Spiel vorzustellen, das uns mit seiner liebevollen und charmanten Gamescom-Präsentation stark im Gedächtnis geblieben ist. Das neue Spiel vom Entwickler Dontnod Entertainment, der für Remember Me verantwortlich war, orientiert sich an Adventures aus dem Hause Telltale Games. Dementsprechend erscheint das Spiel in fünf einzelnen Episoden, die jeweils in monatlichen Abständen zur Verfügung gestellt werden.
In Life is Strange geht es um die zwei Mädchen Max und Chloe, die lange Zeit sehr gute Freunde waren, bis Max aus ihrer Heimatstadt wegziehen musste. Einige Jahre später kehrt Max zurück und muss feststellen, dass Chloe sich verändert hat und mittlerweile ein schwieriger Charakter geworden ist. Gleichzeitig ist eine alte Schulfreundin der zwei Mädchen spurlos verschwunden, sodass es zur Aufgabe wird, das mysteriöse Verschwinden zu ergründen. Zugegeben: Im ersten Moment hört sich Life is Strange wie eine langweilige Detektivgeschichte mit zwei jungen Mädchen in der Hauptrolle an.
Tatsächlich bietet der Titel jedoch schön geschriebene und bisweilen unkonventionelle Charaktere, die Tiefe versprechen. Darüber hinaus wurde die Präsentation zum Spiel von einer fantastischen Atmosphäre begleitet, die mit ihrer Lichtstimmung und Musikuntermalung an einen Herbstabend erinnerte. Spielerisch ist vor allem die Rückspulfunktion interessant, mit der ihr einzelne Dialoge und Ereignisse zurückspulen und damit verändern könnt. Demnach werden eure Entscheidungen großen Einfluss auf die Handlung haben – die Rückspulfunktion soll in der Hinsicht zum experimentieren animieren. Wie das im Detail funktioniert, erklärt unsere Vorschau.
Jetzt lassen wir euch zu Wort kommen: Wart ihr auf der gamescom und durftet den einen oder anderen Geheimtipp spielen oder sehen? Teilt eure Erfahrungen mit uns im Kommentarbereich!
Kommentarezum Artikel