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Test - FTL: Faster Than Light : FTL FTW!

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Der Sauerstoff geht zur Neige. Die Crew ist tot - bis auf einen Mann, der nicht aufgeben will, obwohl das Ende unausweichlich ist. Zu wichtig ist seine Mission. Zu wichtig ist sein einsamer Kampf, auch wenn es sein letzter sein wird. Während in den Räumen hinter ihm Feuer ausbricht und das feindliche Raumschiff unerbittlich weiterschießt, feuert er mutig zurück. Die Hoffnung stirbt zuletzt, doch im nächsten Moment ist es schon vorbei. Sein Schiff ist zerstört, die Mission gescheitert. So dramatisch kann Strategie sein – ohne Zwischensequenzen, ohne zeitgemäße Grafikpracht, ohne opulente Effekte. Das ist FTL.

In einer Zeit, als der große Kickstarter-Hype erst noch bevorstand, warteten bereits einige vielversprechende Spieleperlen auf willige Sponsoren. Darunter FTL, das inzwischen erschienen ist und immer mehr Fans um sich schart. FTL steht für „Faster Than Light“ und beschreibt damit bereits das wichtigste Spielelement. Dank des FTL-Antriebs überwindet ihr große Distanzen, um entfernte Planeten, Sterne, Nebel oder komplett neue Sektoren zu erreichen. Dabei ist Eile geboten, denn euch ist eine ganze Armada an Rebellen auf den Fersen. Eure Aufgabe ist es, euren fernen Heimatplaneten zu erreichen und kriegsentscheidende Daten zu überbringen.

Einer gegen alle

Leichter gesagt als getan, denn ihr verfügt nur über ein einziges Raumschiff mit einer Drei-Mann-Besatzung, auch wenn ihr auf eurem Weg neue Crew-Mitglieder hinzugewinnen könnt. Später schaltet ihr zudem weitere Schiffstypen frei, aber ihr dürft zu Spielbeginn nie mehr als einen davon für die gefährliche Reise auswählen. Fortan seht ihr den Grundriss eures Schiffs mit allen wichtigen Räumen wie beispielsweise der Brücke und dem Maschinenraum. Diese Stationen solltet ihr, so gut es mit der knappen Crew geht, alle bemannen, um die Effektivität zu steigern oder Schäden zu reparieren. Nimmt die Besatzung selbst Schaden, schickt ihr die kleinen Wuselmänner kurz auf die Krankenstation, wo sie geheilt werden.

Musikalisch atmosphärisch, gibt sich FTL grafisch erstaunlich zurückhaltend und nüchtern. Euer Schiff nimmt den Großteil des Bildschirms ein. Drumherum werden die wichtigsten Kontrollelemente angezeigt: Treibstoff, Schaden an der Außenhülle, Lebensenergie der Crew-Mitglieder, die Waffensysteme und die Verteilung der Energie auf die einzelnen Schiffselemente. Letzteres wird euch einiges Kopfzerbrechen bereiten und häufig werdet ihr Energie von bestimmten Systemen abziehen müssen, um sie anderen Systemen zuzuführen. Durch Baumaterial, an das ihr auf eurer Reise auf viele verschiedene Arten kommt, wertet ihr euer Schiff auf und steigert so beispielsweise die Leistungsfähigkeit des Reaktors, sodass euch insgesamt mehr Energie zur Verfügung steht.

Dramatische Textwüsten

Im Hintergrund erkennt ihr, wo ihr euch gerade befindet, beispielsweise nahe einem Planeten. Andere Schiffe werden auf der rechten Seite in einem separaten Fenster eingeblendet, sobald sie auftauchen. So könnt ihr gezielt bestimmte Schiffssysteme angreifen oder euch gar direkt an Bord des Feindes beamen – was manche Gegner übrigens auch draufhaben. Neben der Begegnung mit freundlichen und feindlichen Schiffen gibt es noch eine Reihe weiterer, zufallsgenerierter Ereignisse. Beispielsweise Asteroidengürtel, die ihr risikofreudig nach Baumaterial durchsuchen könnt, Weltraumhändler oder erforschbare Planeten.

Solche Ereignisse finden meist komplett in nüchternen Textfenstern statt und es gilt, schwierige Entscheidungen zu treffen. Das Resultat ist stets unvorhersehbar – selbst wenn ihr das Spiel neu startet. Und das werdet ihr oft, denn das Ende eures Schiffs bedeutet auch das Ende des Spiels. Es gibt keine weiteren Leben und ihr müsst die Reise wieder komplett von vorne beginnen – mit neuen Zufallsereignissen, neuen Gefahren, neuen Abenteuern. Gerade diese Unvorhersehbarkeit führt dazu, dass nach dem Scheitern kaum bis gar kein Frust aufkommt und ihr euch stattdessen häufig sofort wieder auf die Reise macht, um zu erfahren, was beim nächsten Versuch alles auf euch wartet. Und wer weiß: Vielleicht schafft ihr es dieses Mal, euer Schiff schnell genug zu verbessern, um den Gefahren der späteren Sektoren zu trotzen?

Fazit

Michael Zeis - Portraitvon Michael Zeis
Die FTL-Entwickler haben eine gute Mitte gefunden zwischen Einsteigerfreundlichkeit und Herausforderung, auch wenn Hardcore-Strategen mehr Tiefgang vermissen werden. Der grundsätzliche Spielablauf ist schnell verstanden, doch die Feinheiten ergeben sich erst in der Praxis. Beispielsweise könnt ihr Feuer auch löschen, indem ihr den betroffenen Raum verriegelt und ihm den Sauerstoff entzieht, anstatt Teile eurer Besatzung zu schicken. Doch gerade wenn ihr denkt, ihr habt das Spiel im Griff, erwischt euch eines der Zufallsereignisse auf dem falschen Fuß und ihr steht kurz vor dem Exitus. Erstaunlicherweise frustriert das fast nie. Stattdessen versucht man es immer und immer wieder aufs Neue und schon hat man eine weitere Stunde in FTL verbracht. Der Suchteffekt ist anfangs hoch, lässt aber mit der Zeit etwas nach. Eine besondere Erwähnung verdient der Soundtrack. Die atmosphärische Musikuntermalung trägt einen großen Teil dazu bei, dass sich in der eigenen Vorstellungskraft aus den simplen Ereignissen dramatische Abenteuer entwickeln.

Überblick

Pro

  • süchtig machendes Spielprinzip
  • spannende Zufallsereignisse …
  • motivierendes Upgrade-System
  • einsteigerfreundlich …
  • hoher Wiederspielwert …
  • tolle Musikuntermalung

Contra

  • grafisch sehr mager
  • … die Hardcore-Strategen allerdings stören könnten
  • … aber kaum Tiefgang
  • … aber geringer Spielumfang

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